Wirbelwind im Obermaiser Sturm: Felix Lintner. © Thomas Debelyak

Will Obermais eigentlich in die Serie D?

Nur noch ein Spieltag, dann ist die Hinrunde im Amateurfußball schon zu Ende. Herbstmeister in der Oberliga ist Obermais. Die große Frage lautet: Würden die Meraner eigentlich in die Serie D aufsteigen wollen?

30. November 2024

Von: av/det

Keine Frage: Obermais ist der große Gewinner dieser bisherigen Oberliga-Meisterschaft. Den Kaderplanern um Christian Platzer ist es gelungen, eine schlagkräftige, harmonierende, siegeshungrige Mannschaft zusammenzustellen, die bereits einen Spieltag vor Abschluss der Hinrunde den Herbstmeistertitel in der Tasche hat.

Nun stellt sich wie immer die Frage: Will Obermais eigentlich in die Serie D? Immerhin ist der Sprung von der Oberliga in die halbprofessionelle vierthöchste Liga Italiens ein immens großer. Für viele Teams in der Oberliga käme das gar nicht infrage, und für den FCO? Wir haben vor dem letzten Hinrundenspieltag – bei dem Obermais in St. Georgen zu Gast ist – beim sportlichen Macher Christian Platzer nachgefragt.

Christian Platzer, der sportliche Leiter von Obermais.

Gratulation zum Herbstmeistertitel. Wie fühlt es sich an, ganz oben in der Oberliga?

Christian Platzer: „Danke, es fühlt sich gut an, aber es zählt gar nix. Und wir haben noch ein ganz schwieriges Spiel in St. Georgen vor uns. Nur daran denken wir, nicht weiter. Der Herbstmeister zählt in den Medien etwas, aber er ist unter dem Strich nichts wert.“


Wie erklären Sie sich den Höhenflug – trotz aller Verletzungsprobleme, die Sie hatten?

Platzer: „Wir hatten schon in der vergangenen Saison großes Verletzungspech. Voriges Jahr waren wir nach der Hinrunde 4., nur 3 Punkte hinter Lavis und haben den Pokal gewonnen. In der Rückrunde sind viele Stützen ausgefallen – so wie bisher in der Hinrunde auch. Aber von der Mentalität haben wir einen riesigen Sprung gemacht. Das zeigt auch die Tatsache, dass wir 10 Mal zu null gespielt haben.“


Die Frage muss kommen: Wäre der FCO bereit für die Serie D? Zumal auch beim Jugendsektor alles sehr rund läuft...

Platzer: „Wir werden uns im Winter zusammensetzen und zweigleisig planen. Der Weg zum Oberligatitel bleibt extrem hart und lang, auch weil Levico und Virtus ganz anders strukturiert sind. Es stimmt, dass wir in der Jugend viel Erfolg haben, aber es könnte noch um einiges besser laufen. Es ist schon schwierig, dass sich ein Nachwuchsspieler in der Oberliga durchsetzt, geschweige denn in der Serie D. Aber wenn ich sehe, welche Leistungen unsere jungen Spieler Sula, Emer, Valentini, Turini und andere seit Wochen bringen, dann bin ich extrem hoffnungsvoll, dass es so weitergehen könnte.“

Starker Schlussmann: Luca Tenderini (Obermais). © Thomas Debelyak

Wie schaut es mit der internen Organisation aus?

Platzer: „Wir sind ein großer Verein mit 400 Spielern inklusive einer jungen Damenmannschaft. Ganz viele Trainer, Betreuer und Helfer sind mit Herzblut dabei, aber es gibt noch viel Luft nach oben, vor allem organisatorisch. Wir suchen ständig Leute, die uns unterstützen, aber sie müssen zu uns, zu unserer Philosophie passen. Zudem ist die überbordende Bürokratie absolut keine Hilfe.“

Abstiegsschlager in der Landesliga

In der Oberliga steht ein weiteres Südtiroler Duell auf dem Programm, nämlich Bozner FC gegen St. Pauls. In der Landesliga steht unterdessen der Abstiegsschlager zwischen Schenna und Kiens im Fokus.

Oberliga, 15. Spieltag (Sonntag, 14.30 Uhr)

St. Georgen – Obermais
Bozner FC – St. Pauls
Tramin – Vipo Trient
Partschins – Comano
Mori – Virtus Bozen
Levico – Rovereto
Benacense – Stegen
Anaune – Brixen

Landesliga, 15. Spieltag

Samstag, 14.30 Uhr
Bruneck – Weinstraße Süd
Kiens – Schenna
Latsch – Latzfons Verdings
Riffian Kuens – Ahrntal
Terlan – Gitschberg Jochtal
Lana – Gröden (15.30 Uhr)

Sonntag, 14.30 Uhr
Salurn – Naturns
Voran Leifers – Tscherms Marling