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Die Südtiroler Enttäuschung war riesig. © det

Sensation bei Europeada: Südtirol ist entthront

Zum fünften Mal wird in diesem Jahr eine Europeada, also eine EM der Sprachminderheiten, ausgetragen. Bisher ging der Titel immer nach Südtirol. Das wird sich nun ändern: Martin Ritsch & Co. sind am Donnerstag im Viertelfinale sensationell ausgeschieden.

Aus Risum-Lindholm, Norddeutschland

Von:
Thomas Debelyak

2008, 2012, 2016, 2022 – vier Europeada-Ausgaben, vier Mal hieß der Sieger Südtirol. Ein fünfter Pott wird jedoch (vorerst) nicht dazukommen. Bei den Titelkämpfen im deutsch-dänischen Grenzgebiet musste sich die Truppe von Manuel Sullmann bereits im Viertelfinale den Kärntner Slowenen auf dramatische Weise geschlagen geben. Nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit gab es im Elfmeterschießen die erste Südtiroler Niederlage überhaupt in 16 Jahren Europeada.


Die Südtiroler waren 90 Minuten lang spielbestimmend, Goalie Simon Mair musste sich kein einziges Mal richtig auszeichnen. Doch am extrem dicht gestaffelten Defensivbollwerk der Kärntner Slowenen bissen sich die Offensivkünstler um Alex Pfitscher die Zähne aus.

Ein 15-Jähriger zieht Südtirol den Zahn

Eine große Chance besaßen die Südtiroler, und zwar mit Jonas Clementi kurz nach der Pause. Eine Simon-Greif-Flanke wurde länger und länger und erreichte am zweiten Pfosten den Torjäger, der aber an einem unglaublichen Reflex des 15-jährigen Keepers Moritz Doujak scheiterte. Überhaupt war dieser Teenager (er ist Jahrgang 2009 und spielt in der Jugend des österreichischen Bundesligisten Wolfsberger AC) stets ein Fels in der Brandung.

Eine Verlängerung gab es nach dem 0:0 keine, es ging direkt ins Elfmeterschießen. Und dort wurde es dramatisch: Während Martin Ritsch, Alex Pfitscher, Hannes Ohnewein, Oliver Rohrer und Philipp Rabensteiner ihre Versuche verwandelten, scheiterten Simon Greif, Matthias Bacher und Lukas Aichner vom Punkt aus. Als Team Koroska schließlich den entscheidenden Elfmeter zum 6:5 versenkte, kannte der Jubel beim Außenseiter keine Grenzen mehr. Die Südtiroler fielen dagegen in ein Tal der Tränen. Die erste Europeada-Niederlage nach zuletzt 25 Siegen in Folge (!) hat tiefe Wunden hinterlassen. Dafür sind die Südtiroler Damen ins Finale eingezogen.

Südtirol – Team Koroska 0:0, 6:5 n.E.

Aufstellung Südtirol (4-2-3-1): Simon Mair – Fabian Menghin (ab 77. Hannes Ohnewein), Stefan Rellich, Oliver Rohrer, Lukas Aichner – Philipp Rabensteiner, Martin Ritsch – Thomas Piffrader (ab 48. Manuel Wachtler), Simon Greif, Alex Pfitscher – Jonas Clementi (ab 61. Matthias Bacher)

Tore:

Elfmeterfolge: 1:0 Ritsch, 1:1 Hoffmann, Bacher verschießt, Igerc drüber, Greif verschießt, 1:2 Smartnik, 2:2 Pfitscher, 2:3 Verdel, 3:3 Rabensteiner, Lausenegger verschießt, 4:3 Rohrer, 4:4 Sadnek, 5:4 Ohnewein, 5:5 Müller, Aichner drüber, 6:5 Oraze

Gelb-Rote Karte: Manuel Wachtler (90.+6)

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