Brixens Nicholas Mlakar zählt zu den großen Talenten im Südtiroler Amateurfußball. © Andrea Giacomelli
Reform aufgeschoben: Was heißt das für Südtirols Klubs?
Im Amateurfußball geht es zurzeit drunter und drüber – und das, obwohl der Ball ruht. Grund dafür ist eine aufgeschobene Reform, die vielen Vereinen Kopfzerbrechen bereitet.
02. Juli 2024
Von: det
Der Trainingsauftakt ist bei den Amateurligisten nur mehr zwei, drei Wochen entfernt. Es gibt also kaum mehr einen Verein, der seine Mannschaft für die kommende Saison noch nicht stehen hat. Doch jetzt werden die Pläne und Abmachungen vieler Klubs mit einem Schlag über den Haufen geworfen. Eine lange geplante Reform wurde vor wenigen Tagen vom italienischen Fußballverband und dem Sportministerium aufgeschoben – und sorgt nun für Chaos.
Worum geht es eigentlich? Im Rahmen eines neuen Sportgesetzes wurde festgelegt, dass Fußballer nicht mehr bis 24 Jahren an ihren Stammverein gebunden sind („vincolo sportivo“). Stattdessen sollen die Spieler – abgesehen von einigen Ausnahmen – schon ab 16 Jahren „frei“ sein, können also jedes Jahr selbst entscheiden, zu welchem Verein sie wechseln wollen. Eigentlich hätte diese Regelung ab heuer gelten sollen, doch vor wenigen Tagen wurde sie um ein Jahr bis zum 30. Juni 2025 aufgeschoben.
Was heißt das?
Das bedeutet im Klartext: Ein Spieler unter 24 Jahren ist nicht mehr automatisch frei, sondern wieder an seinen Stammverein gebunden. Will er trotzdem wechseln, müssen – wie bisher – abgebender und neuer Klub eine Lösung finden.„Der Zeitpunkt ist eine Katastrophe.“ Klaus Schuster
„Das heißt, dass zahlreiche Wechsel-Vereinbarungen plötzlich hinfällig sind“, sagt Südtirols Fußballpräsident Klaus Schuster. „Der Zeitpunkt ist eine Katastrophe. Wenn das alles vor einem Monat offiziell geworden wäre, hätten die Vereine sich anpassen können. Nun müssen einige Klubs ihre komplette Einkaufspolitik des Sommers neu überdenken.“
Ein großes Wirrwarr also, das von Rom aus auf die hiesigen Amateurligisten trifft. Diese Regelung gilt übrigens nicht nur für den Amateurfußball, sondern auch für alle weiteren Sportarten.
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Kommentare (0)