Die Partschinser (in rot-schwarz) setzen sich aktuell nicht nur in den Luftduellen durch.

Partschins im Höhenflug: „Nie daran geglaubt“

Die neue Fußballsaison in den heimischen Ligen ist zwar erst einige Spieltage alt, doch werden schon jetzt die ein oder anderen Geschichten geschrieben. Eine Mannschaft, die sich in jüngster Vergangenheit in ein euphorisches Hoch gespielt hat, ist Partschins. Am Sonntag wartet jedoch Oberliga-Gigant St. Georgen.

05. Oktober 2024

Von: av/tu

Die Oberliga ruft an diesem Wochenende zum siebten Spieltag, wobei es aus Südtiroler Sicht zu einigen spannenden Partien kommt. Spitzenreiter Virtus empfängt Rovereto, Tabellenzweiter Obermais erwartet gegen Stegen eine Pflichtaufgabe, während sich mit St. Georgen und Partschins zwei der bisher besten Südtiroler Mannschaften der Liga duellieren. Vor allem den Untervinschgern dürfte dabei gern auf die Finger zu schauen sein, denn sie reiten seit letzter Saison eine wahre Erfolgswelle.

In der vergangenen Saison hat Partschins nämlich ein kleines Wunder vollbracht. Die erste Oberliga-Saison seit 48 Jahren war für die Untervinschger ein riesiger Erfolg, immerhin wurde sie mit dem Klassenerhalt gekrönt. Ausschlaggebend dafür war eine imposante Rückrunde, in der die Untervinschger 26 Punkte sammelten und so den Ligaverbleib eintüteten.

Nach den ersten sechs Spieltagen in der neuen Spielzeit steht dabei fest: Die Partschinser machen dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Mit 11 Punkten stehen sie aktuell auf dem überragenden vierten Tabellenplatz und begegnen dem großen St. Georgen am Sonntag als – auf dem Papier zumindest – Favorit. Erfreut über diese Leistung und die positive Entwicklung seiner Mannschaft zeigte sich auch Übungsleiter Luca Lomi im Interview.


SportNews: 11 Punkte nach 6 Spielen: Konnten Sie damit rechnen?

Luca Lomi: Als wir uns nach der Sommerpause das 1. Mal getroffen haben, ganz sicher nicht. Da waren wir personell extrem eng besetzt. Aber es kamen noch einige Spieler, jetzt haben wir einen Kader von 20. In der Qualität sind wir besser aufgestellt als im Vorjahr, und wir haben die gleiche Richtung eingeschlagen wie in der Vorsaison in der Rückrunde.


Vor einem Jahr hatten Sie mit Partschins 11 Punkte erst am Ende der Hinrunde. Trotzdem hat der Verein an Ihnen festgehalten. Im Nachhinein eine goldrichtige Entscheidung, oder?

Ich kann dem Verein nur für die Geduld und das Vertrauen danken. Wir sind als Meister aufgestiegen, dann folgten Verletzungen von wichtigen Spielern. Was wir mit einem fast kompletten Kader leisten können, haben wir in der Rückrunde gezeigt. Es war und ist fantastisch, mit dieser Gruppe zusammen zu arbeiten. Und da meine ich nicht nur die Spieler und Betreuer, sondern den ganzen Verein, das ganze Umfeld, die vielen Fans.

Luca Lomi gibt seit über zwei Jahren bei Partschins den Ton an.

War die Rückrunde nicht wahnsinnig anstrengend, vor allem psychisch?

Lomi: Das war extrem, das stimmt. Wir hatten nur Endspiele, eines nach dem anderen. Und die Gefahr war groß, dass mit der Sommerpause die Spieler in ein mentales Loch fallen. Das Gegenteil ist der Fall. Sie freuen sich alle darauf, gegen die besten Amateurspieler der Region antreten zu können. Das hat uns auch diesen tollen Saisonstart beschert.


Am Mittwoch spielten Sie gegen Ihren Ex-Klub Obermais: Prallten da nicht 2 komplett verschiedene Fußballwelten aufeinander?

Der FCO hat ganz andere Rahmenbedingungen – in jeder Hinsicht. Alle 23 oder 24 Spieler ihres Kaders wären in jeder Oberligamannschaft Stammspieler. Wir aber haben bewiesen, was mit einer guten Organisation, Disziplin, Demut und einer Top-Einstellung alles möglich ist.

Oberliga, 7. Spieltag

Sonntag, 15.30 Uhr
Virtus Bolzano - Rovereto
Mori S. Stefano - Benacense
Obermais - Stegen
Anaune - Bozner FC
Brixen - Comano
Tramin - Levico
VIPO Trento - St. Pauls
St. Georgen - Partschins

Landesliga, 6. Spieltag

Samstag
Bruneck - Lana (15:30)
Riffian/Kuens - Salurn (15:30)
Tscherms Marling - Schenna (16:00)
Terlan - Kiens (16:30)

Sonntag, 15.30 Uhr
Latsch - Gherdeina
Ahrntal - Gitschberg Jochtal
Voran Leifers - Naturns
Latzfons V. - Weinstraße Süd