Südtirols Europeada-Kicker haben den nächsten Sieg gefeiert. © det

Erst Buspanne, dann Kantersieg: Südtirols kurioser Tag

Südtirols Auswahl hat bei der Europeada im deutsch-dänischen Grenzgebiet einen weiteren Schritt in Richtung Titelverteidigung gemacht und souverän das Viertelfinale erreicht. Der Kantersieg im letzten Gruppenspiel kam jedoch kuriose zustande.

02. Juli 2024

Aus Sønderborg, Dänemark

Zwei Spiele, zwei Siege, 13:1 Tore: Südtirols Auswahl hat bei der Europeada, also der EM der Sprachminderheiten, wie erwartet souverän und makellos ihre Gruppe gewonnen. Nach dem 7:0-Triumph am Montag gegen Nordschleswig gab es am Dienstag im dänischen Sønderborg gegen Ils Rumantschs, die Rätoromanen aus der Schweiz, den nächsten Kantersieg. 6:1 stand am Ende auf der Anzeigetafel.

Für die Südtiroler war es ein kurioser Spieltag, weniger wegen der Ereignisse auf dem Rasen, sondern vielmehr aufgrund der Geschehnisse vor der Partie. Die Truppe von Manuel Sullmann reiste mit einem Bus zum Spielort an. 20 Kilometer vor Ankunft sorgte eine Panne am Fahrzeug (der Keilriemen ist gebrochen) dafür, dass der Bus mitten in der dänischen Peripherie liegen blieb. Die heimischen Kicker mussten von einem Ersatzbus abgeholt und zum Fußballplatz gebracht werden. Das Match wurde also mit 45-minütiger Verspätung angepfiffen.

Die „Sullmänner“ starteten gegen den Außenseiter aus der Schweiz zwar stark in die Partie und gingen mit einem herrlichen Seitfallzieher-Tor von Alex Pfitscher (nach Zuckerflanke von Fabian Menghin) früh in Führung. Danach riss bei Kapitän Martin Ritsch & Co. gegen die aufmüpfigen und zähen Rätoromanen aber etwas der Faden. Der Underdog wehrte sich mit Händen und Füßen und schenkte den Südtirolern das erste Gegentor ein: Gian Sgier stand nach einem Getümmel im Strafraum goldrichtig und machte das 1:1 (20.).

Das sagt Oliver Roher über den turbulenten Südtiroler Tag.



Die Südtiroler brauchten etwas Zeit, um wieder in Fahrt zu kommen, führten kurz vor der Pause aber die Vorentscheidung herbei. Innenverteidiger Oliver Rohrer, der mit Philipp Rabensteiner der einzig Neue in der Startelf war, nickte einen Thomas-Piffrader-Eckball am zweiten Pfosten ein (34.), dann staubte Käptn Ritsch ebenfalls per Kopf zum 3:1 ab (45.).

Die Jollys glänzen

Nach der Pause wechselte Trainer Sullmann kräftig durch, wobei sich mit Manuel Wachtler, Matthias Bacher und Dennis Nagler drei Jollys besonders in Szene setzen konnten. Ersterer bereitete Jonas Clementis Volleytor mit einem ganz feinen Pässchen vor (51.), Zweiterer machte nach einem sehenswerten Alleingang das 5:1 (66.), Letzterer hechtete einen Piffrader-Eckball zum 6:1-Endstand in die Maschen (83.).

Neuauflage des vergangenen Finals

Damit ist die Gruppenphase für Südtirol zu Ende. Am späten Dienstagabend erfolgte die Auslosung fürs Viertelfinale. Das Ergebnis: Südtirol trifft im Viertelfinale auf die Kärntner Slowenen – das ist die Neuauflage des Europeada-Finals von 2022, das die hiesigen Kicker bekanntlich für sich entschieden haben. Das Match steigt am Donnerstag um 17 Uhr.

Die Südtiroler Damen, die am Dienstag einen Ruhetag hatten, treffen in ihrem Halbfinale ebenfalls auf die Kärntner Sloweninnen, gespielt wird am Donnerstag um 19.15 Uhr.

Südtirol – Ils Rumantschs 6:1

Südtirol (4-2-3-1): Simon Mair (ab 60. Patrick Psenner) – Fabian Menghin, Stefan Rellich, Oliver Rohrer, Lukas Aichner (ab 70. Olaf Stark) – Philipp Rabensteiner, Martin Ritsch (ab 70. Dennis Nagler) – Thomas Piffrader, Simon Greif, Alex Pfitscher (ab 46. Manuel Wachtler) – Jonas Clementi (ab 56. Matthias Bacher)

Tore: 1:0 Alex Pfitscher (8.), 1:1 Gian Sgier (20.), 2:1 Oliver Rohrer (34.), 3:1 Martin Ritsch (45.), 4:1 Jonas Clementi (51.), 5:1 Matthias Bacher (66.), 6:1 Dennis Nagler (83.)

Endstand nach 3 Gruppenspielen