Virtus-Bozen-Keeper Julian Pircher.

Der Virtus-Tormann mit den prominenten Wurzeln

Obwohl Virtus Bozen in der Oberliga derzeit etwas mit der eigenen Form zu kämpfen hat, zählen die Talferstädter zum Besten der Liga. Auch Keeper Julian Pircher, der prominente Wurzeln hat.

09. November 2024

Von: av/det

Schon seit einigen Jahren gehört Julian Pircher zu den besten Schlussmännern des Landes. Mit Virtus Bozen spielte der 21-Jährige schon in der Serie D, nun will er mit den Talferstädtern genau dorthin zurück. Dass Pircher heute Tormann ist, ist aufgrund seiner besonderen Familiengeschichte nicht selbstverständlich.

Der Onkel des jungen Keepers ist nämlich Stefan Thanei. Dieser zählte über Jahre hinweg zu den besten Skifahrern des Landes und ging im Weltcup 81 Mal an den Start. 2009 wurde Thanei in der Kitzbühel-Abfahrt, dem härtesten Skirennen der Welt, Achter. Später wechselte der Burgeiser zum Skicross, heute ist er in jener Disziplin als Trainer tätig.

Stefan Thanei, Onkel von Julian Pircher und ehemaliger Weltklasse-Skifahrer. © Hannes Thaler

Allerdings war für Julian Pircher der Ski-Sport nie ein Thema. Er ist seit jeher Feuer und Flamme für den Fußball. Warum, das erzählt er uns im Interview.


Ihr Onkel Stefan Thanei war früher ein Abfahrer auf Weltklasseniveau, dann auch im Skicross. Hatten Sie nie Interesse, diesen Weg einzuschlagen?

Julian Pircher: „Bei mir war das nie ein Thema. Ich bin aus Vellau bei Algund und nicht wie mein Onkel in der Nähe eines Skigebietes aufgewachsen. Ich kann Ski fahren und fahre nun vor allem mit dem Snowboard. Aber ich kann viel von ihm mitnehmen. Er war als Wintersportler Weltklasse, und da konnte er mir viele Tipps geben, vor allem was das Krafttraining und die Arbeitsweise angeht. Sport ist Sport, da kann man immer sehr viel lernen.“


Aus im Landespokal, Aus im Oberliga-Italienpokal, in der Meisterschaft zuletzt nur 5 Punkte aus 5 Spielen: Ist bei Virtus Bozen der Wurm drin?

„Von Wurm drin würde ich nicht reden. Es ist ein Fakt, dass wir uns seit einigen Spielen vor allem vorne schwer tun. Vorne machen wir die Chancen nicht rein, hinten bekommen wir vermeidbare Tore. Aber es ist nicht überraschend, denn wir sind bis auf 3 Spieler ein junges Team, das noch viel lernen muss. Ich bin überzeugt, dass wir diese Phase bald hinter uns lassen.“

„Wir haben null Druck vom Verein, dass wir aufsteigen müssen.“ Julian Pircher

Virtus ist in die Meisterschaft gestartet, um den Titel zu holen: Sehen Sie diese Zielsetzung gefährdet?

„Wir haben null Druck vom Verein, dass wir aufsteigen müssen. Aber es ist für alle Spieler das erklärte Ziel, und wir verstecken uns nicht. Aktuell sehe ich dieses Ziel nicht gefährdet, wir sind vorne punktemäßig alle eng beieinander, und es ist noch nicht Saison-Halbzeit. Wir wollen in jedem Spiel 3 Punkte holen, das ist unser Anspruch. Aktuell ist es kompliziert, aber wir kommen da heraus.“


Sie trainieren mit Virtus 4 Mal die Woche. Für die Oberliga zuviel oder angemessen?

„Meiner Meinung nach ist das nicht zuviel. Wir haben viele Spieler, die im Vorjahr schon in der Serie D mit dabei waren. Sie sind es gewohnt. Ein Training mehr ist sicher kein Problem, so können sich alle verbessern. Nur 3 Trainings wäre sicher ein Schritt nach hinten.“

Uralt-Derby als Highlight der Runde

Am Sonntag steht für Virtus Bozen der Schlager gegen St. Georgen an. Außerdem treffen Partschins und Bozner FC aufeinander. Der große Höhepunkt der Runde steigt aber in der Sportzone Rungg: Dort treffen St. Pauls und Tramin im Uralt-Derby aufeinander. Ein Duell, das immer Hunderte Zuschauer in den Bann zieht. In der Landesliga wollen Ahrntal (gegen Kiens) und Bruneck (gegen Latzfons Verdings) ihre Tabellenführung verteidigen.

Oberliga, 12. Spieltag (Sonntag, 14.30 Uhr)

St. Pauls – Tramin
Virtus Bozen – St. Georgen
Partschins – Bozner FC
Stegen – Levico
Benacense – Brixen
Vipo Trient – Obermais
Comano – Mori
Rovereto – Anaune

Landesliga, 12. Spieltag

Samstag
Gitschberg Jochtal – Salurn (14.30 Uhr)
Tscherms Marling – Terlan (15 Uhr)
Ahrntal – Kiens (17 Uhr)

Sonntag, 14.30 Uhr
Latsch – Lana
Latzfons Verdings – Bruneck
Schenna – Naturns
Voran Leifers – Riffian Kuens
Weinstraße Süd – Gröden