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Bruneck-Coach Roberto Fuschini ist Herbstmeister. Dieser Titel sagt ihm aber relativ wenig. © D. Laner

Das denken die Landesliga-Trainer über die Hinrunde

Die Landesliga-Hinrunde ist vorbei. Der SSV Bruneck hat sich zum Herbstmeister gekürt. Die Konkurrenz ist den Pusterern aber dicht auf den Fersen. Wir haben mit einigen Trainern gesprochen und lassen die Herbstsaison Revue passieren.

Mit starken 36 Punkten aus 15 Spielen hat sich Bruneck den Herbstmeistertitel geschnappt. Die Mannschaft von Roberto Fuschini jagt seit Jahren dem Oberliga-Aufstieg hinterher. Heuer könnte es klappen, die Ausgangslage könnte jedenfalls nicht besser sein.


„Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir geleistet haben. Aber der Herbstmeister-Titel zählt wenig. Wichtiger ist, wie die Tabelle im Mai aussieht“, will sich Bruneck-Trainer Roberto Fuschini nicht auf den Lorbeeren der Hinrunde ausruhen. Dabei hat Bruneck nicht nur die drittbeste Abwehr (15 Gegentore), sondern vor allem den mit Abstand besten Angriff. 39 Mal trafen Thomas Piffrader & Co. ins Schwarze. Das ist um 9 Tore mehr als Gröden (30). „Wir hatten schon in den letzten Jahren immer viele Chancen. Der Unterschied heuer ist, dass wir sie effizienter verwerten. Dafür kassieren wir aber auch das eine oder andere Tor mehr“, so Fuschini.

Bis zum 11. Jänner haben seine Spieler jetzt einmal frei. Da steht ein Skitag auf dem Programm, ehe 2 Tage später das Training beginnt. Die Ziele für die Rückrunde sind fast selbsterklärend: „Um zu gewinnen, muss alles zusammenpassen. Es wird ein schöner Kampf im Frühjahr um den Titel. Naturns, Ahrntal und Gröden haben eine super Qualität. Allerdings muss ich sagen, dass dies die beste Mannschaft ist, die ich in meinen 8 Jahren bei Bruneck trainiert habe.“ Der junge Fabian Leimegger wird für die Rückrunde an Reischach verliehen.

Ahrntal als erster Verfolger

Bruneck am dichtesten auf den Fersen ist der SSV Ahrntal. Dort hat im Sommer Thomas Ritsch das Traineramt übernommen und einiges umgekrempelt. „Wenn man viel ändert, macht man sich angreifbar. Aber es hat alles gegriffen. Auch die Neuzugänge haben voll eingeschlagen“, sagt Ritsch. Ahrntal stellt mit 11 Gegentoren die beste Defensive der Liga: „Eine Vorgabe vom Verein war, dass die Abwehr besser stehen muss. Dass wir so wenige Gegentore kassiert haben, war sicher ein Hauptgrund für die vielen Punkte.“

Noah Gietl hat beim SSV Ahrntal voll eingeschlagen.

Kadertechnisch wird sich bei Ahrntal nicht viel ändern. Einzig Julian Niederkofler kehrt aus einer langen Verletzungspause zurück. Trainingsstart ist am 9. Jänner. Bis dahin gilt es abzuschalten, so Ritsch: „Den meisten tut es gut, die Birne freizukriegen.“ Dann aber haben die Teldra einiges vor. „Wir werden Gas geben. Uns erwartet eine richtig bärige Rückrunde. Vielleicht schaffen wir es, im Kampf um Platz 1 oder 2 für eine Überraschung zu sorgen.“

Mehr als die halbe Landesliga im Abstiegskampf

Das Sahnehäubchen auf dem Landesliga-Kuchen wird im Frühjahr der Abstiegskampf. Bis zu Gitschberg Jochtal (Platz 6) kann sich niemand sicher fühlen. „Das wird noch eine richtig haarige Geschichte“, bringt es Christian Pixner auf den Punkt. Der Latsch-Trainer steht mit seinem Team bei 20 Punkten. „Wir sind nicht unzufrieden, weil im Sommer 3 wichtige Stützen weggefallen sind. Ich denke, die geholten Punkte sind in Ordnung.“
„Ausgeglichener geht nicht mehr“ Christian Pixner über die Bilanz seiner Latscher

Latsch hat eine komplett ausgeglichene Bilanz: 5 Siege, 5 Unentschieden, 5 Niederlage und ein Torverhältnis von 21:21. Kadertechnisch hat es kleinere Änderungen gegeben. David Pitigoi fällt aus Studiengründen weg, dafür kehrt der argentinische Offensivspieler Matias Lunari nach einem Kreuzbandriss wieder zurück. „Vielleicht tut sich noch etwas. Große Transfers sind aber nicht geplant“, so Pixner, der am 9. Jänner zum Trainingsauftakt bittet.

Martin Saltuari (hier neben Co-Trainer Peter Mair) zieht eine durchwachsene Hinrunden-Bilanz.

2 Zähler weniger als Latsch hat der SV Lana gesammelt. Der Oberliga-Absteiger hat sich im Sommer komplett neu aufgestellt. Das hat sich bemerkbar gemacht, analysiert Trainer Martin Saltuari: „Wir sind die jüngste Mannschaft der Liga und mussten immer wieder improvisieren. Durch kleinere Verletzungen hat sich die Mannschaft nie richtig finden können und deshalb fehlte die Konstanz.“ Auch die Punkteausbeute könnte für Saltuari besser sein: „Nicht ganz zufriedenstellend, außerdem haben wir zu viele Tore kassiert.“ Für die Rückrunde hat sich Lana vorgenommen, mehr Punkte als im Herbst zu sammeln: „Die ersten 4 Mannschaften spielen eine eigene Meisterschaft. Der Rest ist komplett ausgeglichen. Wir wollen es besser machen als in der Hinrunde und schauen, dass wir ja nicht hinten hineinrutschen.“

Kiens hadert mit Chancenverwertung

Schon hinten drin ist der SV Kiens. Die Pusterer stehen an drittletzter Stelle. „13 Punkte aus 15 Spielen ist einfach zu wenig. Da gibt es nichts schönzureden“, gibt sich Kiens-Coach Stefan Putzer selbstkritisch. Vor allem auswärts (nur 2 Punkte) gelang wenig, aber auch zu Hause gibt es Luft nach oben. „Spielerisch gehören wir zu den besseren Mannschaften, aber wir haben einfach viel zu viele Chancen vergeben. Wenn man dauernd auf das Toreschießen vergisst, leidet irgendwann das Selbstvertrauen darunter.“ Mit nur 18 Treffern hat Kiens – gemeinsam mit Schlusslicht Riffian Kuens – den schwächsten Landesliga-Angriff. Personelle Änderungen gibt es trotzdem keine. „Der Kader ist stark genug, wir haben die nötige Qualität. Wenn jeder alles gibt, dann werden wir den Klassenerhalt auch schaffen“, gibt sich Putzer kämpferisch.
„Martin Ritsch hat 8 Tore geschossen, aber von den Stürmern kam viel zu wenig.“ Stefan Putzer, Trainer SV Kiens über die Angriffsmisere

Am 7. Jänner erfolgt der Trainingsauftakt. Trainiert wird im Winter in St. Lorenzen und Dietenheim, auf dem heimischen Naturrasenplatz ist kein Training möglich. Auch die ersten Heimspiele wird Kiens „auswärts“ austragen müssen. Angepeilt ist, dass die Partien in St. Lorenzen über die Bühne gehen. Für Putzer ist klar, was am Ende den Ausschlag geben wird: „Wer die direkten Duelle gewinnt, wird den Klassenerhalt schaffen.“

Landesliga: Die Hinrunden-Tabelle

SPGUVTVP
1. Bruneck15113139:1536
2. Ahrntal15104126:1134
3. Gröden15102330:1832
4. Naturns1587028:1231
5. SSV Leifers1564521:1822
6. Gitschb. Jochtal1562730:2520
7. Latsch1555521:2120
8. Tscherms Marling1554627:2619
9. Terlan1554619:3119
10. Lana1553727:2918
11. Salurn1545622:2517
12. Weinstraße Süd1552823:3017
13. Schenna1535724:3214
14. Kiens1534818:2813
15. Latzfons Verdings1533923:3012
16. Riffian Kuens15211218:457

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