Gargazon (in den schwarzen Trikots) zählt zu den Topfavoriten auf den Aufstieg. Bei Auer ist das nicht der Fall. © Sarah Mitterer
1. Amateurliga A | Viele Anwärter, wenige große Favoriten
Das Warten hat ein Ende. Am Wochenende beginnen die Südtiroler Amateurfußball-Meisterschaften. SportNews wirft einen Blick auf die Ligen. Den Anfang macht am Dienstag die 1. Amateurliga Gruppe A.
27. August 2024
Von: cst
Wie üblich tummeln sich in der 1. Amateurliga 14 Mannschaften pro Gruppe. Das hat sich auch heuer nicht geändert. Aufgeteilt sind die insgesamt 28 Teams auf 2 Gruppen. Im Kreis A spielen die Mannschaften aus dem Westen und Südtirol Südtirols, in Kreis B jene aus dem Osten und Norden.
In der Gruppe A gibt es 3 neue Teams. St. Martin Moos ist aus der Landesliga abgestiegen, Tirol und Laag krönten sich letzte Saison in der 2. Amateurliga zum Meister.
Die Titelfavoriten
Den einen Topfavoriten auf den Meistertitel gibt es in der Gruppe A nicht. Dafür einige Teams, die die Landesliga anpeilen können und auch wollen. Allen voran Olimpia Meran. Der amtierende Landespokalsieger hat in Abenaim En Naimi den fehlenden Baustein auserkoren. Der Stürmer wechselte aus der Serie D nach Meran und soll offensiv den Unterschied ausmachen. Zudem arbeitet Meran professionell. 4 Mal in der Woche stehen die Schützlinge von Max Bertinato auf dem Trainingsplatz.Oberau soll auch heuer viel Grund zum Jubeln haben.
Konkurrenz gibt es aber genug. Gargazon ist der heißeste Name, denn die Truppe von Kurt Forer hat den besten Kader der Liga. Die halbe Mannschaft hat bereits in der Oberliga gespielt. Im Sommer kam mit Andreas Ratschiller ein erfahrener Defensiv-Allrounder von Lana dazu. Zudem soll Stürmer Alan Blasinger (Oberau) für die nötigen Treffer sorgen. Nals setzt mit Klaus Lechner auf einen Trainernovitzen, dafür ist Stürmer Dennis Malleier endlich richtig fit. Die Etschtaler sind eine routinierte und sehr eingespielte Mannschaft – das ist ein nicht zu unterschätzender Trumpf. Zu guter Letzt gehört auch Oberau zum Kreis der Titelanwärter. Die Bozner waren schon im Vorjahr ein Topteam. Wohl dem, der in der 1. Amateurliga einen Denis Gennaccaro, Indrit Koni oder Daniele Speziale im Kader hat. Wenn dann auch Gianmaria Conci (Naturns) und Angelo Morelli (Leifers) aus der Landesliga dazukommen, ist ein Spitzenplatz Pflicht.Die Herausforderer
Gespannt sein darf man auf Landesliga-Absteiger St. Martin Moos. Die Horror-Vorsaison hat Spuren hinterlassen. Einige Leistungsträger, wie z.B. Jan Pichler, haben den Verein verlassen. Der ehemalige Co-Trainer Andreas Tschöll hat jetzt die Aufgabe, die Mannschaft wieder an das Gewinnen zu gewöhnen. Der Kader gibt einen Topplatz her, zumal mit Ronald Aichhorner der Goalgetter geblieben ist. Neu dazugekommen ist Matthias Kuppelwieser (Partschins), der seinem Bruder Andreas in das Passeiertal gefolgt ist. Die Routiniers und Vereinslegenden Elmar Haller und Artur Tschöll haben ihre Karrieren beendet. Detail am Rande: Der ehemalige FC-Südtirol-Kapitän Hans Rudi Brugger könnte mit 44 Jahren sein Comeback in der 1. Amateurliga feiern. Der Ex-Profi ist mittlerweile ein begeisterter Bergläufer, hat aber auch die alte Liebe zum Fußball wiedergefunden.Neustart ohne das langjährige Aushängeschild: Elmar Haller hat seine Schuhe an den Nagel gehängt.
Kaltern und Aufsteiger Laag haben ebenfalls das Potenzial, die Topteams zu ärgern. Während die Überetscher ein starkes, körperlich robustes Kollektiv aufbieten, hat Laag mit Max Dalpiaz den besten Spieler der Liga in seinen Reihen. Fußball Überetsch (mit den Neuzugängen Antonio Tarantino und Daniele Virzi) ist ebenfalls für einen Platz im vorderen Tabellendrittel gut.
Mittelfeld & Abstiegskandidaten
Besonders auf der Hut sein müssen Aufsteiger Tirol und wohl auch Ulten. Letztere haben mit Anxhelo Luci zwar einen starken Neuzugang zu verzeichnen, doch es fehlt an der nötigen Kaderbreite. Tirol geht einen ganz eigenen Weg, mit fast ausschließlich Eigenbauspielern und Armin Rohrer als einheimischen Spielertrainer. Für Schluderns beginnt die Saison wieder bei null. Im Vorjahr schon fast abgestiegen, retteten sich die Vinschger dank einer fulminanten Serie und dem zurückgeholten Trainer Rainer Dengg. Topstürmer Martin Gander ist geblieben.Haslach peilt das sichere Mittelfeld an, was trotz des Abgangs von Gianvito De Meo (zurück in seine süditalienische Heimat) gelingen sollte. Auch der SC Passeier hat ähnliche Ziele. Hier gilt dasselbe, wie für Schluderns: Nach einer Katastrophen-Hinrunde verbesserte sich der langjährige Landesligist im Frühling stark. Auer muss auf Topstürmer Andrea Orsonlin verzichten, sollte mit dem Abstieg aber nichts zu tun haben.
Der Toptransfer
Von Meran-Trainer Bertinato wird sein Einkauf als Königstransfer bezeichnet. Ganz unrecht hat der Trainerfuchs damit nicht. Abdenaim En Naimi ist ein echter Topspieler in der 1. Amateurliga. Vor seinem Jahr mit Mori Santo Stefano in der Serie D schoss er für St. Pauls und den Bozner FC 33 Oberliga-Tore in 2 Jahren. Auch Meran kennt er gut. 2019/20 war er 14 Mal für die Passerstädter erfolgreich.Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Kommentare (0)