Wer muss in die 2. Amateurliga? Schluderns und Markus Stocker (links) haben einen Vorteil gegenüber Felix Rungg und Plaus auf ihrer Seite. © Sarah Mitterer

1. Amateurliga: Eine strittige Szene sorgt für Wirbel

In der 1. Amateurliga, Gruppe A bahnt sich ein furioses Meisterschaftsfinale an. Dabei lässt ein Rekurs die Wogen hochgehen.

23. Mai 2024

Von: sportnews

Zwei Entscheidungen stehen in der 1. Amateurliga, Gruppe A noch aus. Wer schnappt sich den Meistertitel und somit das Ticket für die Landesliga – Tscherms Marling oder Gargazon? Und: Wer steigt neben Aldein/Petersberg in die 2. Amateurliga ab – Plaus oder Schluderns? Besonders die zweite Frage sorgt für mächtig Brisanz, auch wegen der jüngsten Vorkommnisse.

Aber der Reihe nach. Schluderns hat heuer einen Horror-Start in die Meisterschaft hingelegt und stand mit einem Fuß bereits in der 2. Amateurliga. Doch in den letzten Wochen haben die Vinschger eine sensationelle Aufholjagd gestartet, die am vergangenen Sonntag – dem vorletzten Spieltag – gipfelte: Durch einen Sieg in Auer steht die Truppe von Rainer Dengg erstmals seit Herbst nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Einen Spieltag vor Schluss hat Schluderns sein Schicksal also noch selbst in der Hand.

Zwei Mal Gelb, aber kein Rot

Leidtragender der Situation ist Plaus, das durch das 2:2-Remis gegen Fußball Überetsch auf den vorletzten Tabellenplatz – und somit auf einen Abstiegsrang – abgerutscht ist. Ausgerechnet in jenem Match kam es aber zu einer diskutierten Szene. In der Nachspielzeit bekam der Überetscher Akteur Lorenz Kostner von Schiedsrichter Matteo Caretto zum zweiten Mal die Gelbe Karte ausgehändigt und hätte eigentlich vom Platz fliegen müssen. Doch das vergaß der Referee im Eifer des Gefechts.

Schluderns-Verteidiger Julian Paulmichl (links) kämpft im Fernduell mit Nico Perkmann um den Klassenerhalt. © Sarah Mitterer

Laut Reglement ist das ein technischer Fehler, was eine Wiederholung des Spiels zur Folge hätte. Allerdings entschied das Sportgericht anders – und zwar aus einem bestimmten Grund. Der Schiedsrichter gab in seinem Bericht an, dass nach der heiklen Szene nur mehr 15 Sekunden zu spielen waren. 15 Sekunden, in denen der Überetscher Lorenz Kostner keinen konkreten Einfluss mehr auf das Spiel hatte.

Der Alles-oder-Nichts-Spieltag

Der Sportrichter hat den Rekurs von Plaus somit abgewiesen und das 2:2-Remis auf dem Feld gewertet. Auch eine neuerliche Beschwerde der abstiegsbedrohten Vinschger änderte nichts daran. Die Verbitterung in Plaus ist groß, denn mit einem Sieg in einem eventuellen Wiederholungsspiel hätte die Engl-Grünfelder-Truppe ihr Schicksal vor dem letzten Spieltag (auswärts gegen Aldein/Petersberg) wieder selbst in der Hand. So hat nun Schluderns (auswärts gegen Ulten) diesen Vorteil auf seiner Seite.