Natz-Spieler Maximilian Hofer am Freistoß gegen Vahrns Defensive: Beide Teams zählen heuer zu den Favoriten. © Andrea Giacomelli

1. Amateurliga B | Verblüffende Transfers und ein Top-Favorit

Die 1. Amateurliga Gruppe B ist heuer so ausgeglichen wie selten zuvor. Trotzdem gibt’s einen großen Favoriten. Wer spielt dagegen eine ruhige Meisterschaft, wer ist die Wundertüte und wer muss sich Sorgen machen? Die SportNews-Vorschau auf den Pusterer Kreis der 1. Amateurliga.

28. August 2024

Von: det

Hört man sich im B-Kreis der 1. Amateurliga um und fragt nach dem Topfavoriten auf die Meisterschaft, dann wird ein Name immer und immer wieder genannt: Natz! Der Traditionsklub scheint reif zu sein für die Rückkehr in die Landesliga. 21 Jahre haben die Eisacktaler dort verbracht, so viele wie keine andere Südtiroler Mannschaft.

Fakt ist, dass Natz seine ohnehin schon schlagkräftige Truppe im Sommer noch einmal verstärkt hat. Zwei Namen stechen dabei besonders ins Auge: Keeper Patrick Pietersteiner, der vom SSV Bruneck kommt und der beste Torhüter der 1. Amateurliga Gruppe B ist. Andererseits Maxi Schraffl, der zuletzt mit dem SSV Brixen die Landesliga gewonnen hat und auch problemlos in der Oberliga spielen könnte.

Wer sind die Herausforderer?

Ein Selbstläufer wird es freilich nicht, denn Natz wird von der ersten Minute an der große Gejagte im B-Kreis sein. Die Gegner dürften also doppelt motiviert sein – allen voran die SG Schlern und Vahrn. Diese beiden Teams zählen zu den größten Herausforderern. Schlern ist eine eingeschworene Mannschaft, die im Vorjahr auf Platz 2 gelandet ist und in allen Mannschaftsteilen viel Power mitbringt – vor allem in der Abwehr (im Vorjahr nur 14 Gegentore) und im Angriff mit Daniel Niedermair, dem 18-Tore-Mann der vergangenen Saison.

Patrick Pasquazzo, Torhüter der SG Schlern. © SG Schlern / Hannes Weissenegger

Vahrn verfügt dagegen über einen breiten Kader, außerdem hat die Truppe von Manuel Rella einige hochinteressante Transfers getätigt. Matthias Schmidt war vor zwei Jahren Torschützenkönig in der 1. Amateurliga Gruppe B, außerdem kamen mit Jeremy Losso und Samuele Hoxha zwei talentierte Spieler vom SSV Brixen.

Wer landet im Mittelfeld?

Dahinter zu finden sein wird Landesliga-Absteiger Auswahl Ridnauntal, der mit Andreas Gogl (Sterzing), Manuel Festini (Karriereende) und Patrick Siller (St. Georgen) drei namhafte Abgänge hinnehmen muss. Zudem muss Trainer Martin Wachtler auf Torhüter Matthias Siller verzichten, der nach Kreuzbandriss noch einige Wochen ausfallen dürfte.

Matthias Siller wird noch einige Wochen ausfallen. © Andrea Giacomelli

Apropos Wachtler: Zuletzt coachte er fünf Jahre lang Lüsen, das nun mit Alex Kofler (zuletzt Jugendtrainer in Milland) einen neuen Trainer präsentierte und mit ihm weiterhin im ersten Tabellendrittel spielen will. Taufers und Landesliga-Absteiger Milland werden ebenfalls eine ruhige Meisterschaft absolvieren und weder mit dem Aufstiegs- noch mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

Serie-D-Power für St. Lorenzen

Eine große Wundertüte hält die 1. Amateurliga Gruppe B bereit: Aufsteiger St. Lorenzen, der vor seiner allerersten Saison in der 1. Amateurliga steht. Erfolgstrainer Thomas Piffrader kann nicht nur auf die große Euphorie, sondern auch auf einige Top-Transfers bauen. Allen voran Stürmer Domenico Giordano, der aus Süditalien stammt und fast 100 Serie-D-Partien auf dem Buckel hat. Fabian Masoni, Laurin Aichner, Alan Bosa (beide von Stegen) und Hagen Niederkofler (von St. Georgen) kommen direkt aus der Oberliga. Der SportNews-Tipp: St. Lorenzen landet in den Top 4 – mindestens!

Für wen wird's eng?

Und wer muss sich nach hinten orientieren? Das ist eine schwierige Frage. Von Anfang an gegen den Strich spielen werden Terenten und Mareo, genauso wie Schabs.Albeins, im Vorjahr nur um ein Haar dem Abstieg entronnen, muss sich auch heuer nach hinten orientieren, obwohl man mit Kurt Volgger den St.-Georgen-Trainer verpflichtet und mit Peter Plaickner einen der besten Stürmer der Liga in den eigenen Reihen hat.

Kurt Volgger ist der neue Trainer von Albeins. © David Laner

Freienfeld (hier ist Fabian Ganterer der alte neue Trainer) geht ersatzgeschwächt in die Meisterschaft (Lukas Rainer und Norman Hofer fehlen die gesamte Hinrunde) und muss die nötigen Punkte auch so schnell wie möglich einheimsen. Die SPG Gsies scheint dagegen die nötige Qualität zu besitzen, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten: Hier gibt ab sofort Berndt Mair die Kommandos, mit Elias Zitturi (von St. Georgen) und Fabian Unterhuber (Bruneck) gab es zwei klingende Neuzugänge.

Der Top-Transfer

In der 1. Amateurliga, Gruppe B gibt's zahlreiche namhafte Transfers. Auf einen Spieler darf man aber besonders gespannt sein: Domenico Giordano von St. Lorenzen. Der 29-Jährige stammt aus Reggio Calabria und arbeitet seit kurzem in Bruneck als Postbote. 80 Serie-D-Spiele hat Giordano auf dem Buckel, der letzte liegt allerdings sieben Jahre zurück. Nichtsdestotrotz kann dieser Spieler ein Trumpf sein.