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Leandro Paredes, Mats Hummels und Evan N'Dicka bejubeln den Derbysieg. © ANSA / ETTORE FERRARI

Schauspieler Hummels? Römer Derby sorgt für Debatten

Nach dem klaren 2:0-Sieg der AS Roma im italienischen Hauptstadt-Derby gegen Lazio sorgt eine Kopfstoß-Szene um Ex-Nationalspieler Mats Hummels weiter für Diskussionen.

Roma-Trainer Claudio Ranieri äußerte nach dem Spiel Bedauern: „Es tut mir leid, was am Ende passiert ist.“ Kurz vor Schluss waren im Stadio Olimpico Spieler und Betreuer beider Mannschaften aufeinander losgegangen. Trotz des Sieges hat die Roma (10.) in der Tabelle noch zwölf Punkte Rückstand auf den Stadtrivalen Lazio (4.).


Auslöser war am Sonntagabend eine Szene in der dritten Minute der Nachspielzeit, als die Roma klar führte. Hummels, Weltmeister von 2014, foulte an der Seitenlinie seinen argentinischen Gegenspieler Valentin Castellanos. Beim Aufstehen gerieten beide auch mit den Köpfen aneinander. Plötzlich fiel der Deutsche zu Boden, schlug beide Hände vors Gesicht und deutete an, vom Lazio-Angreifer einen Kopfstoß kassiert zu haben.

Keine klaren Bilder: Meinungen über Kopfstoß-Szene geteilt

Die TV-Bilder zeigen einen Tritt des Argentiniers gegen Hummels' linken Oberschenkel. Der Schiedsrichter gab Castellanos daraufhin die Rote Karte. Die Meinungen über die Szene sind geteilt. Die Sportzeitung Corriere dello Sport sprach am Montag von „totalem Chaos“. Die Tageszeitung La Repubblica hingegen erkannte nur „eine traditionelle Schlägerei in den Schlussminuten, wie sie zum römischen Derby gehört“. Zugleich bescheinigte sie Hummels eine einwandfreie Leistung. Castellanos habe ihn provoziert.

Mats Hummels löste eine wilde Rudelbildung aus. © ANSA / ETTORE FERRARI

Die Sportzeitung Tuttosport schrieb hingegen, der ehemalige Bundesliga-Profi von Borussia Dortmund und Bayern München habe den Schlag ins Gesicht nur vorgetäuscht. „Im Nu waren dann beide Bänke auf dem Spielfeld.“ Auch Corriere dello Sport äußerte sich verwundert über die schnelle Erholung des Deutschen. „Man sieht, wie Hummels mitten in der Genesung erst um die Unterstützung der Fans bittet, dann lächelt und wild tanzt, als er nach der Party mit den Fans zurück in die Umkleidekabine kommt.“

Schlagstöcke und Pyro beschlagnahmt

Bei Duellen der beiden Hauptstadt-Vereine kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den teils heftig verfeindeten Fangruppen. Auch am Sonntagabend setzte die Polizei wieder Wasserwerfer ein, um Schlimmeres zu verhindern. Mindestens ein Ultra wurde festgenommen. Zudem wurden mehrere Dutzend Schlagstöcke sowie Böller und Raketen beschlagnahmt. Die Polizei zog auch antisemitische Flugblätter aus dem Verkehr. Unter den Lazio-Fans gibt es einen harten Kern an Neofaschisten.

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