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Beim Wiener Derby kam es zu einem massiven Polizeieinsatz. © APA / MAX SLOVENCIK

Heftige Randale sorgen in Österreich für Entsetzen

Wieder einmal ist das Sportliche eines Wiener Fußball-Derbys von einem Nebenschauplatz überlagert worden.

Dass Rapid das zweite Heimduell mit dem Erzrivalen Austria gewann und die Tabellenspitze erklomm, ging am Sonntagabend unter. Schuld waren Fans beider Lager, die sich im Allianz Stadion mit Pyros bewarfen und eine Schlägerei lieferten. Muss man die Auswärtsfans bei Wiener Derbys in Zukunft aussperren? Die Initiative dazu müsste wohl von der Bundesliga ausgehen.


Austria-Fans warfen aus ihrem Sektor Böller auf die angrenzende Familientribüne und provozierten somit eine Rauferei, Rapid-Anhänger nahmen die Einladung an und stürmten wild in die andere Ecke des Stadions. Auch von ihnen flogen Leuchtkörper. Die wüsten Szenen erinnerten mitunter an den Platzsturm von Rapid-Fans im Mai 2011 im alten Hanappi-Stadion. Wieso die Polizei erst Minuten später reagierte und Einsatzkräfte ins Zentrum des Geschehens beorderte, wird in den diversen Nachbesprechungen aufzuklären sein. Drei Stadionbesucher und sechs Polizisten wurden insgesamt laut einer vorläufigen Einsatzbilanz der Polizei verletzt.


„Am Ende sind wir sportlich wahrscheinlich die Leidtragenden, weil wir mit einem Punkteabzug bestraft werden“, verwies Rapid-Trainer Robert Klauß auf eine mögliche Sanktion durch die Bundesliga-Gremien. „So schön es auch war, der Schlusspfiff und das Feiern mit unseren Fans vor unserer West. Die Bilder danach, die will niemand sehen.“ Er sei nicht derjenige, „der Pauschallösungen anbieten kann und Ideen hat, wie man das lösen kann“, meinte der Deutsche. Er habe aber eine klare Meinung: „Das gehört nicht ins Stadion.“
„Das gehört nicht ins Stadion.“ Rapid-Trainer Robert Klauß

Das war auch der Tenor unter allen Spielern und Offiziellen, die am Sonntagabend Stellung nahmen. „Mit Fußball hat das gar nichts zu tun, sondern da wird die Plattform Fußball genutzt für ganz andere Dinge“, meinte Austria-Trainer Stephan Helm. „Hauptsache ist, dass jetzt einmal hoffentlich keinem etwas passiert ist und niemand Schäden davonträgt. Das wäre das absolute Horrorszenario“, sagte Rapid-Stürmer Guido Burgstaller.

Die Austria-Fans waren durch die Vorkommnisse nach dem Derby-Sieg von Rapid am 25. Februar zusätzlich angestachelt. Damals hatten homophobe und andere beleidigende Schmähgesänge einiger Rapid-Spieler und -Funktionäre nach dem Spiel, die auf Handyvideos festgehalten wurden, für einen Eklat gesorgt. Als Entschuldigung für die Vorfälle vom Sonntag kann das selbstredend nicht herhalten.

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