Ein Südtiroler trainiert Wacker Innsbruck: „Eine andere Welt“

Fabian Lantschner ist im hiesigen Amateurfußball vielen Leuten ein Begriff. Bei seinem Heimatverein, dem SV Natz, füllt er seit einigen Jahren die Rolle als Sportlicher Leiter aus. Dazu war er auch schon Interimstrainer der ersten Mannschaft. Seit vier Jahren coacht Lantschner im Nachwuchsbereich des FC Wacker Innsbruck, der insbesondere im Aufbaubereich (U8 - U15) nach wie vor zu den besten im süddeutschen Raum gehört. Heuer war der Südtiroler als Coach der zweiten Mannschaft, die fast ausschließlich aus Jugendspielern besteht, tätig. Nachdem der Verein am Wochenende den bisherigen Chefcoach der ersten Mannschaft, Akif Güclü, entlassen hat, wurde Lantschner plötzlich zum Interimscoach ernannt.

Natürlich hat Wacker Innsbruck (früher auch FC Tirol) seine besten Zeiten längst hinter sich. Der zehnfache österreichische Meister mutierte in den letzten Jahren zum Chaos-Klub. Nach der Insolvenz im vergangenen Sommer musste der Kult-Verein gar von der zweiten in die vierte Spielklasse (Tiroler Liga) absteigen. Derzeit liegt Wacker dort nur auf Rang neun. „Nachdem ich Interimstrainer wurde, habe ich über 100 Whattsapp-Nachrichten bekommen“ Fabian Lantschner &bdquo;Ich wurde am Abend des Ostersonntags vom Verein kontaktiert, ob ich als Interimstrainer einspringen könnte. Nachdem ich zugesagt habe und der Verein am nächsten Tag die Entscheidung bekannt gegeben hat, habe ich über 100 WhatsApp-Nachrichten von Freunden und Bekannten auf mein Handy bekommen“, erklärte Lantschner im Gespräch mit SportNews . Gleich am Montagabend hat er im Cup sein Debüt auf der Wacker-Bank gegeben. Bei der 2:3-Niederlage bei Zillertal (Regionalliga West/dritte Spielklasse) zeigte seine Mannschaft über weite Strecken eine starke Vorstellung.

Eine neue Dimension &bdquo;Es ist schon eine andere Welt. Es waren über 1.000 Wacker-Fans im Zillertal dabei. Nach dem Spiel musste ich Zeitungs-Interviews usw. geben. Das Interesse an diesem Klub ist nach wie vor riesengroß“, so Lantschner. Die Heimspiele trägt Wacker nach wie vor im Tivoli-Stadion aus. &bdquo;Dort bin ich früher selber gestanden und kann mich an legendäre Europacup-Schlachten erinnern“, erklärte der Eisacktaler.

Wacker Innsbruck ist nach wie vor Kult – auch in der 4. Liga. © Social Media

Lantschner hat 2019 bei Wacker in der U14 angefangen. &bdquo;Dort habe ich den 2007er-Jahrang bekommen. Das war mein Glück. Da waren viele talentierte Spieler dabei. Einige wurden auch schon von höherklassigen Mannschaften abgeworben, einige spielen mittlerweile sogar in den U-Nationalteams. Viele spielen aber noch bei mir in der zweiten Mannschaft in der 2. Klasse. Diese Liga ist in Südtirol ungefähr mit der zweiten Amateurliga zu vergleichen. Die Herausforderung ist dennoch riesig, weil wir als Jugendliche (die Mannschaft besteht fast ausschließlich aus Spielern der Jahrgänge 2007 und 2006 ; Anm. d. Red. ) gegen Erwachsene spielen“, so der 35-Jährige, der mit einer blutjungen Truppe in dieser Liga – bis zu seiner Bestellung als Interimscoach der ersten Mannschaft – die Tabelle anführte.

&bdquo;Eine Ehre“ – auf Zeit Wie lange Lantschner Trainer der ersten Mannschaft bleibt, ist noch unklar. Jedenfalls arbeitet der Verein im Hintergrund an einer langfristigen Lösung. Der Südtiroler, der in Innsbruck in der Geschäftsleitung einer Baumanagement-Firma arbeitet, soll dann zurück zur Reserve gehen. &bdquo;Ich arbeite Vollzeit, kann mir die Zeiten aber flexibel einteilen. Trainiert wird bei der ersten Mannschaft zirka vier Mal die Woche – und zwar meistens um sechs Uhr Abends“, so Lantschner.

Fabian Lantschner (hinten) nach seinem Debüt. Rechts der Südtiroler Alex Olivieri.

In der Jugend und in der zweiten Mannschaft hatte Lantschner mit Niklas Messner (Bozen), Dimitri Gutwenger (St. Valentin auf der Heide) und Lukas Kofler (Natz) auch drei Südtiroler unter seinen Fittichen. In der Kampfmannschaft trifft er jetzt auf den Bozner Alex Olivieri. Der 18-Jährige gilt als großes Talent und zieht bereits im zentralen Mittelfeld die Fäden. Dazu coacht er dort auch Lucas Scholl, Sohn der Bayern-Legende Mehmet. Eine andere Welt eben. Als die Tiroler Tageszeitung kürzlich die Liste aller Wacker-Trainer des 21. Jahrhunderts präsentierte, stand Lantschner gemeinsam mit Walter Kogler oder Joachim Löw drauf. &bdquo;Das war schon eine kleine Ehre“, schmunzelte er.

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1. Sturm Graz	22	51:28	46
2. Austria Wien	22	36:19	46
3. RB Salzburg	22	33:22	38
4. Wolfsberger AC	22	44:30	36
5. Rapid Wien	22	32:24	34
6. BW Linz	22	30:29	33
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1. Sturm Graz	27	59:32	33
2. Austria Wien	27	41:25	30
3. RB Salzburg	27	42:27	29
4. Wolfsberger AC	27	53:34	27
5. Rapid Wien	27	36:35	20
6. BW Linz	27	34:38	19
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1. LASK	27	42:34	30
2. TSV Hartberg	27	33:37	20
3. WSG Tirol	27	27:39	16
4. Austria Klagenfurt	27	31:58	14
5. Grazer AK	27	28:49	13
6. SCR Altach	27	24:42	12
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1. Admira Wacker	25	44:22	56
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3. First Vienna	24	44:34	44
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