Südtirols Ski-Exot hat Großes vor

Eigentlich hätte Raphael Mahlknecht am Wochenende in Österreich in die Saison starten sollen. Daraus wurde aber nichts. Aufgrund des Lockdowns mussten die FIS-Rennen am Hintertuxer Gletscher abgesagt werden. Der Startschuss wurde nun auf den 18. Dezember vertagt. Dann soll es in der Schweiz losgehen. Der Weltcup beginnt ohnehin erst im nächsten Jahr, die das 1. Rennen ist am 14. Jänner im französischen Samoëns geplant.

Bis dahin bleibt noch ausreichend Zeit für eine optimale Vorbereitung. Statt den ersten Saisonrennen steht ab Donnerstag am Kronplatz im Pustertal ein Trainingslager mit dem norwegischen Nationalteam auf dem Programm. Von ihnen kann Mahlknecht viel lernen. Auch wenn im Weltcup zuletzt die Schweizer dominierten und sich der Eidgenossen Stefan Matter vor seinem Landsmann Bastien Dayer den Gesamtweltcup 2020 holte, zählen die Norweger nach wie vor zu den starken Telemark-Nationen. Kein Wunder, schließlich stammt die Abfahrtsskitechnik Telemark ursprünglich aus Norwegen. „Ich möchte immer besser werden.“ Raphael Mahlknecht Die Marschrichtung für den jungen Südtiroler ist klar: &bdquo;Ich möchte immer besser werden.“ Als bestes Ergebnis holte er im Jänner des vorigen Jahres beim Weltcup in Bad Hindelang/Oberjoch (Deutschland) Rang 8 im Parallelsprint. Zudem schaffte er es 2 Mal in der Klassik-Disziplin als 9. sowie einmal im Sprint als 10. in die Top 10. Schritt für Schritt wolle er sich steigern. &bdquo;Das Ziel in dieser Saison sind erstmal weniger Strafsekunden“, lacht er. Bei dieser besonderen Ski-Disziplin setzt es nämlich für schlecht ausgeführte Techniken oder zu kurz geratene Sprünge Strafsekunden.

Er ist der einzige Südtiroler, der diesen Sport wettkampfmäßig bestreitet.

Neben dem Lombarden Giacomo Bormolini ist Mahlknecht der einzige Azzurro im Telemark-Weltcup. Überhaupt ist er in ganz Südtirol der einzige, der diesen Sport wettkampfmäßig betreibt. Der junge Völser, der bereits seit Dezember 2017 im Elite-Weltcup an den Start geht, ist in dieser Saison letztmals für die Junioren-WM startberechtigt. Diese findet voraussichtlich im März 2022 im schweizerischen Mürren statt. Dann möchte Südtirols Ski-Exot ein Wörtchen um die Podestplätze mitreden.

Vorbereitet hat er sich intensiv auf die neue Saison. Am Hintertuxer Gletscher standen im September und Oktober Trainingslager mit der norwegischen Nationalmannschaft auf dem Programm. Trainiert wurde auch am Schnalstaler Gletscher, unter anderem mit den Trainern Gottfried Paris, Denise Lanziner sowie dem Skiclub Gröden. Stichwort Telemarken Das Telemarken ist eine ursprünglich aus Norwegen stammende Abfahrtsskitechnik, bei der lediglich die Spitzen der Skischuhe durch eine Bindung fixiert sind. Der Fahrer kniet beim Fahren auf dem (kurveninneren) bergseitigen Ski, indem er die Ferse des hinteren Fußes hochhebt und den Talski nach vorn schiebt. Das wettkampfmäßige Telemark wurde im Jahre 1888 von Sondre Norheim in der Provinz von Telemark (Norwegen) erfunden. „Es ist der Ursprung aller Skisportarten. Heute ist Telemark auch ein Rennsport, der mehrere nordische Sportarten wie Ski alpin, Langlauf und Skispringen in verschiedenen Disziplinen vereint“ erklärt Raphael Mahlknecht. Im Weltcup stehen Klassik-Rennen, Sprints sowie Parallelsprints auf dem Programm. Unter anderem werden zum Beispiel Sprünge über etwa 25 Meter bewertet, Weite und Landung fließen in die Bewertung mit ein.

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Südtirols Ski-Exot hat Großes vor

Auch in dieser Saison will Telemarker Raphael Mahlknecht in dieser besonderen Ski-Disziplin angreifen. Bis zum offiziellen Saisonstart muss er sich zwar nun unerwartet noch etwas gedulden, viel vorgenommen hat sich der 20-Jährige aus Völs am Schlern aber dennoch.

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