Roland Fischnaller wird nicht älter, nur besser

Während andere Fahrer noch nicht einmal eine Freundin haben, holte Roland Fischnaller am Donnerstag 2 seiner Kinder mit auf das Siegespodest, um die Preise mit abzuholen. Heidi (sie ist 7 Jahre alt) und Florian (6) waren zu Recht stolz auf ihren Vater, der trotz seines Alters noch immer das Maß aller Dinge ist beim Parallel-Snowboard.

Fischnaller setzte bereits in der Quali eine Bestmarke, an die niemand heran kam. Im Achtelfinale ließ er seinem Teamkollegen Daniele Bagozza nicht den Hauch einer Chance und distanzierte den Grödner um 0,88 Sekunden. Auch im Viertelfinale ließ &bdquo;Fisch“ gegen den Österreicher Fabian Obmann nichts anbrennen und war 0,40 Sekunden schneller. Bemerkenswert: Im Achtelfinale fuhr Fischnaller auf dem blauen Kurs, der oben zwar langsamer war, in den letzten 5 Toren aber schneller. Im Viertelfinale wechselte er auf &bdquo;rot“ und fuhr dort oben einen beruhigenden Vorsprung heraus.

Spekulationen sind nicht aufgegangen Im Halbfinale im Giganten-Duell gegen Andreas Prommegger fuhr Fischnaller erneut auf rot – und verspekulierte sich dabei. Bereits im steilen Abschnitt unterlief ihm ein kleiner Fehler, aber erst nachdem er das drittletzte Tor mit dem Brett touchierte und deutlich an Geschwindigkeit verlor, war das Duell am Ende deutlich verloren: 0,56 Sekunden büßte Fischnaller ein. Im kleinen Finale gegen Teamkollege Maurizio Bormolini startete Fischnaller nochmals auf &bdquo;blau“ und setzte sich dabei mit 0,19 Sekunden Vorsprung durch. Es war sein dritter Podestplatz in Carezza nach seinen Siegen 2011 und 2014. 2012 und 2020 wurde er jeweils Vierter.

Der Karerpass präsentierte sich in bester Verfassung. © Miha Matavz Photography / Miha Matavz

Fischnaller's Rennanalyse fiel einmal mehr eindeutig aus: &bdquo;Warum ich zwischen den Läufen von blau auf rot gewechselt bin? Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Ich habe Caviezel gesehen, wie er auf rot einen Traumlauf hingelegt hat. Deshalb habe ich spekuliert, dass ich in einem eventuellen Finale auf rot fahren würde gegen ihn. Aber man sollte immer einen Schritt nach dem anderen machen. Und ich habe den Schritt ohne Andi Prommegger gemacht. Trotzdem Hut ab vor ihm. Er war eine Rennmaschine, hat eine technische Vorstellung geboten, die herausragend war.“

Dass Fischnaller gegen Prommegger verloren hat, wollte er nicht auf die Taktiererei roter Kurs-blauer Kurs legen: &bdquo;Ich fuhr etwas zu direkt, was bei diesem kalten, eher weichen Schnee nicht unbedingt klug war. Schon beim 3. Tor war ich zu direkt dran und fuhr ihm von da an immer hinterher. Das hat sich am Ende summiert.“ Zumal Fischnaller von den äußeren Bedingungen sehr angetan war: &bdquo;Wir alte Mander haben es lieber, wenn es nicht mehr so extrem eisig, so aggressiv ist.“ Und spielte damit darauf an, dass auch dieser Fakt dem Tagessieger Andreas Prommegger in die Karten, sprich in sein Snowboard spielte.

Zufriedene und enttäuschte Gesichter Für die weiteren Südtiroler gab es ein Wechselbad der Gefühle. Sein zweitbestes Carezza-Ergebnis nach Rang 5 2018 erzielte Aaron March. Der 36-Jährige, beim Saisonauftakt in Winterberg nur um 0,03 Sekunden am Achtelfinale vorbei, fuhr als Elfter eine solide Quali. Im Achtelfinale besiegte er mit einer perfekten Fahrt Zan Kosir, und im Viertelfinale war erst nach einem spannenden Kampf gegen Teamkollege Maurizio Bormolini Schluss. &bdquo;Auf dieses Ergebnis kann ich aufbauen, die Form stimmt“, freut er sich auf das nächste Rennen am Samstagabend in Cortina d'Ampezzo.

Gabriel Messner und Aaron March (von links).

Ebenfalls mit einem lachenden Gesicht verließ Gabriel Messner den Zielraum. Für ihn, der sich eigentlich auf flacherem Gelände besser zurecht findet, war schon der Achtelfinaleinzug (14.) ein Erfolg. Dort kam gegen Bormolini das Aus (+ 0,35). &bdquo;Das war nicht selbstverständlich. In Winterberg war ich eher weit weg von den Leuten. Hier habe ich gezeigt, dass ich sehr wohl mithalten kann. Ich muss mich Schritt für Schritt nach vorne tasten.“

Während Daniele Bagozza im Achtelfinale gegen Teamkollege Fischnaller chancenlos war (+ 0,88), war Edwin Coratti der einzige Südtiroler, der in der Quali auf der Strecke blieb. Und das, obwohl er im 1. Lauf noch die drittschnellste Zeit erzielte. &bdquo;Im 2. Qualilauf ging alles daneben. Da habe ich mich zu viel beeinflussen lassen von äußeren Umständen. Das darf einem erfahrenen Athleten wie mir nicht mehr passieren“, ärgerte sich der 31-Jährige zu Recht.

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Roland Fischnaller wird nicht älter, nur besser

Es war wieder einmal Snowboardwerbung pur. Und mittendrin zwei 42-Jährige, die mit der Konkurrenz nach Belieben spielten: Andreas Prommegger und Roland Fischnaller, beide Jahrgang 1980, drückten der 12. Auflage des Snowboard-Weltcups in Carezza-Karerpass ihren Stempel auf.

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