Perathoner hakt Olympia ab – und denkt nur noch an eines

Seit einem Jahr ist Snowboardcrosser Emanuel Perathoner (35) aus Lajen sportlich außer Gefecht. Am 14. Jänner 2021 zog er sich bei einem Trainingssturz in Colere (Provinz Bergamo) eine komplizierte Schienbeinkopf-Fraktur zu. Auch das linke Knie wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Es folgten Operationen (Platten und Schrauben wurden eingesetzt) und Monate mühsamen Reha-Trainings.

Die wegen Corona von 2020 auf 2021 verschobene Hochzeit mit seiner spanischen Verlobten Belen wurde erneut (auf den heurigen Sommer) verschoben. &bdquo;Wir wollen nicht mit einer Gesichtsmaske heiraten. Und auf Krücken möchte ich diesen Tag auch nicht begehen müssen. Der neue Termin ist der 6. August 2022“, lüftet Perathoner das private Geheimnis. Lange Leidenszeit Traurig, aber wahr: Die letzten Monate verbrachte er mehr beim Physiotherapeuten Igor Setuain als mit seiner zukünftigen Gattin &bdquo;Damit nicht genug, bin ich um Weihnachten dann auch noch an Covid-19 erkrankt. Ich hatte aber nur etwas erhöhte Temperatur, ansonsten ging es mir gut“, erklärt der trotz aller Rückschläge stets gut gelaunte Lajener. &bdquo;Was bleibt mir anderes übrig? Ich muss diese Situation annehmen. Anderen Menschen geht es viel schlechter als mir. Ich blicke nach vorne“, sagt der Sportmann.

Um den Jahreswechsel musste der Routinier definitiv anerkennen, dass es sich für die Olympischen Winterspiele in Peking (ab 4. Februar) nicht mehr ausgehen würde. &bdquo;Ich habe zu große Schmerzen, kann nicht auf Schnee trainieren. Mir fehlt einfach die Kraft im Oberschenkel, und das linke Knie ist nicht stabil. Aber auch damit kann ich leben“, erzählt der Boardercrosser. „So leicht wäre es noch nie gewesen, sich für Olympia zu qualifizieren.“ Emanuel Perathoner Dabei wäre der Lajener in Peking ein Fixstarter gewesen, denn obwohl Perathoner seit mehr als einem Jahr keine Weltcuprennen bestreitet, ist er in der Weltrangliste immer noch der drittbeste Azzurro. Vier Italiener fahren zu den Winterspielen nach China. &bdquo;So leicht wäre es noch nie gewesen, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren“, bedauert er ein wenig.

Die Olympische Strecke in Peking würde Perathoner liegen. &bdquo;Aber ich denke, auch Omar Visintin kann gut abschneiden. Ich bin sicher, er wird sich, von seiner Verletzung gut erholt, in Szene setzen“, glaubt Perathoner an seinen Algunder Teamkameraden. Mit den Snowboardern steht er ständig in Kontakt. &bdquo;Ich schaue mir auch die Rennen an“, bestätigt er.

Emanuel Perathoner hat eine lange Leidenszeit hinter sich. © Emanuel Perathoner

Was er noch so macht im Laufe eines Tages? &bdquo;Die Physiotherapie und das Krafttraining machen sehr müde. Ich schaue in meiner Freizeit einen Film an oder gehe mit dem Hund spazieren“, berichtet der Lajener. Belen steht ihm zur Seite, ihr &bdquo;wäre es am liebsten, wenn ich meine sportliche Karriere beenden würde“, gibt Perathoner zu.

Aber das Wettkampfherz schlägt nach wie vor im bald 36-Jährigen (am 12. Mai feiert er Geburtstag). Perathoner weiß selbst, dass die komplette Genesung Vorrang hat. &bdquo;Ich möchte aber noch nicht ein künstliches Kniegelenk bekommen. Das hält nur 20 Jahre, und daher werde ich versuchen, wieder ganz gesund zu werden. Im Frühjahr lasse ich mich von den FISI-Ärzten beraten. Vielleicht braucht es noch einen Eingriff“, glaubt der Südtiroler. Sehnsucht nach Südtirol 2020 und 2021 waren sportlich gesehen zum Vergessen – zuerst wegen Corona, dann wegen der schweren Verletzung. Aber Perathoner blickt in die Zukunft: &bdquo;Ich werde hart arbeiten, um fit zu werden, und ich freue mich auf die Hochzeit am 6. August. Alles ist bereits organisiert. Mir fehlt nur noch der passende Anzug.“

Was ihm auch noch fehlt, sind Südtirol und das Wellnessen hierzulande. &bdquo;Ich habe immer einen Wellness-Urlaub gemacht. So etwas gibt es in Spanien gar nicht, und das fehlt mir in der Tat sehr. Auch das werde ich im Frühjahr nachholen, wenn ich für eine Weile nach Südtirol reisen werde.“

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Perathoner hakt Olympia ab – und denkt nur noch an eines

Boardercrosser Emanuel Perathoner aus Lajen hat Olympia definitiv abgeschrieben und will nur noch vollkommen gesund werden.

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