Kummer und Unterkofler gewinnen Parallel-Riesentorlauf in Carezza

Die Finalläufe in Carezza begannen gleich mit einer Überraschung, denn sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen schieden die Gewinner der Qualifikation im Achtelfinale aus. Der Österreicher Ingemar Walder unterlag dem späteren Sieger und Mannschaftskollegen Unterkofler, seine Landsfrau Julia Dujmovits musste sich der Kanadierin Ariane Lavigne geschlagen geben.

Unterkofler besiegte anschließend den zweifachen Olympiasieger Philipp Schoch und im Halbfinale den Slalom-Weltmeister Rok Marguc. Im Endlauf profitiere er vom Sturz eines weiteren Slowenen, Zan Kosir und feierte mit 30 Jahren seinen ersten Weltcupsieg. Zuvor hatte es Unterkofler erst zweimal aufs Weltcup-Podest geschafft: 2008 in La Molina wurde er Zweiter und im Vorjahr in Arosa Dritter. Dafür hat er aber in seiner Karriere acht Europacup-Rennen gewonnen. Im kleinen Finale um Platz drei konnte sich Lukas Mathies gegen Marguc behaupten.

Patrizia Kummer feiert 8. Weltcupsieg

Bei den Damen feierte die Weltcup-Gesamtsiegerin vom Vorjahr, Patrizia Kummer, ihre achten Weltcuperfolg. Sechs Siege holte sie im Slalom, vor zwei Jahren gewann sie auch hier in Carezza. Im Riesentorlauf triumphierte sie hingegen nach La Molina 2013 heute erst zum zweiten Mal. Kummer bezwang im Finale Vorjahressiegerin Tomoka Takeuchi, nachdem sie zuvor ihre Landsfrau Julie Zogg im Achtelfinale, die Kanadierin Caroline Calve im Viertelfinale und die Österreicherin Ina Meschick im Halbfinale ausschalten konnte. Meschick verlor dann auch das Kleine Finale um Platz 3 gegen die Russin Ekaterina Tudegesheva.

Für Italien endete der heutige Parallel-Riesentorlauf mit einem Debakel. Von zwölf gestarteten Athleten überstanden nur zwei die Qualifikation. Edwin Coratti aus Langtaufers und der Sterzinger Aaron March erreichten als einzige das Achtelfinale. Am Ende schaute für Coratti der 10. Platz heraus, March wurde 16. Roland Fischnaller scheiterte heute nach drei Jahren erstmals wieder in der Qualifikation eines Weltcuprennens.

Morgen, Samstag, 14. Dezember findet in Carezza ein Parallel-Slalom statt. Die Qualifikation beginnt um 10 Uhr, die Finalläufe um 14 Uhr.

Ergebnisse Parallel-Riesentorlauf Weltcup Carezza (13. Dezember 2013)

Männer:

1. Anton Unterkofler (AUT) 2. Zan Kosir (SLO) 3. Lukas Mathies (AUT) 4. Rok Marguc (SLO 5. Benjamin Karl (AUT) 6. Nevin Galmarini (SUI) 7. Vic Wild (RUS) 8. Philipp Schoch (SUI) 9. Ingemar Waldner (AUT) 10. Edwin Coratti (ITA/Langtaufers) 11. Matthews Morison (CAN) 12. Kentaro Yoshioka (JPN) 13. Andreas Promegger (AUT) 14. Siegfried Grabner (AUT) 15. Sylvain Dufour (FRA) 16. Aaron March (ITA/Sterzing)

22. Meinhard Erlacher (ITA/St. Vigil in Enneberg) 34. Roland Fischnaller (ITA/Villnöss) 35. Luca Ponti (ITA) 43. Maurizio Bormolini (ITA) 44. Christoph Mick (ITA/Welschnofen) 53. Hannes Hofer (ITAS/Brixen) 58. Mirko Felicetti (ITA)

Damen:

1. Patriza Kummer (SUI) 2. Tomoka Takeuchi (JPN) 3. Ekaterina Tudegesheva (RUS) 4. Ina Meschik (AUT) 5. Marion Kreiner (AUT) 6. Ester Ledecka (CZE) 7. Caroline Calve (CAN) 8. Ariane Lavigne (CAN) 9. Julia Dujmovits (AUT) 10. Isabella Laböck (GER) 11. Selina Jörg (GER) 1: 12. Anke Karstens (GER) 13. Svetlana Boldykova (RUS) 14. Sabine Schöffmann (AUT) 15. Julie Zogg (SUI) 16. Stefanie Müller (SUI)

18. Nadya Ochner (ITA/Burgstall) 36. Corinna Boccacini (ITA) 41. Andrea Christina Tribus (ITA/Burgstall)

Die Stimmen zum Rennen

Anton Unterkofler: &bdquo;Ich kann es nicht glauben, ich hätte nie mit diesem Sieg gerechnet. Ich habe in jedem Lauf das Beste gegeben – und ja, jetzt bin ich Erster! Die Schwierigkeit heute war den oberen Teil zu überstehen. Der Lauf war extrem schlagig. Und unten musste ich mich auf das Carven einstellen. Das ist mir in jedem Lauf geglückt. Gott sei Dank habe ich wenig Fehler gemacht und dann kommt man eben bis ganz hinauf. Was den Slalom angeht, so bin ich in dieser Disziplin noch nicht so gut drauf. Aber ich werde mein Bestes geben und bin topmotiviert.“

Patrizia Kummer: &bdquo;Ich bin überwältigt, in den vergangenen Jahren hatte ich immer Mühe auf dem Hang im Parallel-Riesentorlauf. Im Slalom habe ich hier schon gewonnen, aber im Riesentorlauf noch nie. Es ist so unglaublich, ich bin zu meinem Vater hin und habe gesagt: &sbquo;Glaubst du mir das? Ich nicht!‘. Ich kann es immer noch nicht fassen. Es war heute sehr schwierig, denn das Rennen wurde im Single-Run-Format ausgetragen. Das hatten wir fast noch nie. Ich konnte den Hang auswählen, aber es war schwierig. Der blaue war oben besser, der rote unten. Was willst du dann nehmen? Ich habe mir gesagt, irgendwann schaffe ich es den blauen richtig zu fahren. Das ist mir im letzten Lauf gelungen. Es ist auch überraschend, weil die Dezemberrennen nicht meine Rennen sind. Dieses Jahr aber scheinbar schon.

Aaron March: &bdquo;Es war heute nicht so ideal. Dass ich ins Finale gekommen bin, ist eh noch ok. Ich hatte im ersten Quali-Lauf einen Fehler und habe eigentlich gedacht, dass es das schon gewesen ist. Der zweite Lauf war gut. Aber die hundertprozentige Sicherheit hat heute gefehlt. Jetzt haben wir das erste Rennen gemacht und wir schauen weiter. Im Steilhang habe ich mich nicht wohlgefühlt, dort habe ich Zeit liegenlassen. Ich habe versucht im Flachen noch alles zurechtzubiegen, aber um ganz vorne zu liegen, muss es von oben bis unten passen. Das hat es heute aber nicht.“

Edwin Coratti: &bdquo;Ich bin zufrieden. Mein Ziel war es die Quali mit zwei guten, sauberen Läufen zu überstehen und das ist mir gelungen. So in die Saison zu starten, das ist natürlich optimal. Auch in Hinblick auf Sotschi. Das Kriterium ist, dass wir drei Mal die Qualifikation überstehen müssen, um das Ticket zu lösen. Einmal habe ich das jetzt schon gepackt.“

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