Früher Snowboard, jetzt Familie

&bdquo;Dagi“ – so nannte man in der Snowboard-Szene Dagmar Mair unter der Eggen. So lange wie ihr Nachnamen ist auch ihre sportliche Erfolgsgeschichte. Die heute 46-Jährige aus dem Pustertal landete mit 19 bereits bei ihrem ersten Weltcuprennen an der 8. Stelle. 1997 gewann sie bei der Weltmeisterschaft in Innichen die Goldmedaille im Parallelslalom, wenige Monate später folgte ihr einziger Weltcupsieg (Parallelslalom in Sölden). Den Traum von Olympischen Spielen konnte sich &bdquo;Dagi“ 2002 auch erfüllen – sie belegte beim Parallel-Riesenslalom den 9. Rang in Salt Lake City. Karriereende mit 28 Jahren Es gab auch einige Rückschläge (ungerechte Behandlung, untersagte Überseetour im ersten Weltcupjahr, Formtiefs…), zudem kam die Jugend immer stärker auf. So sollte die Weltmeisterschaft 2003 am Kreischberg (mit einem 8. Platz) ihr letzter Höhepunkt sein. Im Alter von 28 Jahren beendete Mair unter der Eggen ihre Sport-Karriere.

&bdquo;Es war eine intensive, schöne Zeit. Der WM-Titel war natürlich das Größte. Aber auch der Athleteneinzug bei den Olympischen Spielen in Nagano bleibt mir wohl immer in Erinnerung. Fast noch wichtiger sind, mit die vielen Freunde die ich in den 9 Weltcupjahren gefunden habe“, berichtet Mair unter der Eggen. Rolli, Anna und Lorenz Dagi weiters: &bdquo;Nach meinem Rücktritt schaltete ich komplett ab, ging einer Büroarbeit nach. Mit meinem Lebenspartner Rolli bin ich seit 2002 zusammen, aber wir kannten uns schon vorher. In der Volksschule waren wir gemeinsam bei den Pfadfindern. Es begann ein neuer, wunderschöner Lebensabschnitt. 2006 kam Tochter Anna zur Welt und am 25. Jänner 2008 dann Sohn Lorenz. Genau an jenem Tag hatte ich in Innichen 1997 die WM-Goldmedaille erobert“, erinnert sich Dagi zurück.

Dagmar Mair unter der Eggen genießt die gemeinsame Zeit mit der Familie. © Privat

Die ehemalige Weltmeisterin hört noch heute Rivalinnen ihrer aktiven Zeit. So auch Marion Posch, zweifache Weltmeisterin (1996 und 1999 im Parallel-Slalom) aus dem Gadertal, die ebenso zwei Kinder hat: &bdquo;Aber ich lebe im heute und vor allem für meine Familie. Es macht Riesenspaß Anna und Lorenz zu begleiten. Mit Rolly verstehe ich mich sehr gut.“ Ihre Kinder betreiben Sport. &bdquo;Anna hat das Snowboarden in Windeseile erlernt, fuhr schon nach zwei Stunden beide Kurven. Sie ist vielseitig, hat und betreut ein Pferd. Zudem singt sie in einer Rock-Band und spielt Key-Board. Am &bdquo;Sondna Sound Festival“ sollte sie auftreten, aufgrund von Corona ist es auf 23. April 2021 verschoben worden“, erzählt Mair unter der Eggen.

Lorenz hat auch einiges probiert. &bdquo;Handball, Fußball, Ski alpin, aber seine Leidenschaft ist ganz klar das Eishockey. Fünfmal die Woche trainiert er, sein Coach ist Armin Helfer – der ehemalige Spitzenverteidiger“, berichtet Dagi. &bdquo;Wenn mich Lorenz nicht ab und zu über meine frühere Karriere befragen würde, täte ich gar nicht mehr daran denken“, so Dagi weiters. Die Liebe zum E-Bike Das E-Mountainbike ist eine neue Leidenschaft von Dagi. Vormittags arbeitet Mair unter der Eggen als Teilzeit-Sekretärin. Nachmittag, Abend und ihre Freizeit gehören der Familie. &bdquo;Ich habe auch eine Ausbildung zur Schwimmlehrerin hinter mir, aber jetzt bin ich vor allem für die Kinder da. Gerade im heurigen Corona-Jahr ist es wichtig, sie zu begleiten. Sport ist ein idealer Ausgleich. Dabei ist es völlig irrelevant, wie gut man am Ende wird. Das Wichtigste ist die Freude an der Bewegung, die Gesundheit. Der Sport ist die beste Lebensschule. Nach den Hausaufgaben spiele ich gerne Taxi und begleite Lorenz zum Training. Anna ist mittlerweile selbstständig und sehr beschäftigt. Sie ist ein lebendiger Typ, Lorenz ein eher besinnlicher Bursche“, gibt Dagi Einblick in die Privatsphäre.

Dagi versucht mit den Kindern viel zu unternehmen – &bdquo;auch damit sie nicht in Versuchung kommen, zu lange vor dem Computer zu sitzen. Wir hätten uns alle gefreut, wenn eine Ski- und Snowboard-Saison möglich gewesen wäre. Die Bewegung im Freien tut den Kindern einfach gut“, weiß sie aus ihrer Kindheit nur all zu gut.

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