Ein Schweizer Skispringer macht mit einem Paukenschlag Schluss. © APA/afp / GABRIEL MONNET
Skispringer beendet Karriere: „Jahrelang hungrig ins Bett“
Die Skisprung-Saison neigt sich dem Ende zu. Derweil hat ein Schweizer seine Karriere beendet und nahm dabei kein Blatt vor den Mund.
15. März 2024
Von: dpa
Der Schweizer Skispringer Dominik Peter hat sehr offen über Essstörungen gesprochen und seine Karriere für beendet erklärt. „Manchmal erhielt ich den Eindruck, dass das Gewicht wichtiger ist als die Leistung und der Spaß am Sport“, sagte der 22-Jährige dem Schweizer Blick. „Ich ging jahrelang hungrig ins Bett.“
Peter sagte zudem: „Die Zahl auf der Waage hat mich in den Wahnsinn getrieben. Jeden Morgen wachte ich mit einer Angst in mir auf.“ Der in Zürich geborene Athlet, der bei der Junioren-WM 2021 die Bronzemedaille gewonnen hatte und 2022 an den Olympischen Winterspielen in Peking teilnahm, hatte zuletzt bereits eine lange Wettkampfpause eingelegt.
„Die Zahl auf der Waage hat mich in den Wahnsinn getrieben. Jeden Morgen wachte ich mit Angst auf.“ Der Schweizer Skispringer Dominik Peter
Die Bedeutung des Gewichts in seinem Sport sei Peter bereits als Jugendlicher aufgefallen. „Ich erschrak, wie dünn die alle waren“, sagte er. Seine Schlussfolgerung: „Wenn ich weit fliegen will, muss ich leicht sein.“ Peter berichtet von Fressattacken und Warnsignalen seines Körpers: „Wenn ich während der Saison am Morgen erwachte, wurde es mir beim Aufstehen schwarz vor Augen.“
Eine Tortur für den Körper
Um Skispringerinnen und Skispringer vor einem Magerwahn zu schützen, führte der Weltverband Fis 2004 eine Regel für den Body-Mass-Index (BMI) ein. Ein zu niedriger BMI, der sich aus Gewicht und Größe errechnet, führt zur Verkürzung der Skilänge und damit zu einem Nachteil.Peter geht es mittlerweile nach eigenen Angaben wieder gut. Er fühle sich wieder wohl in seinem Körper, berichtete er. Im Herbst will er eine Ausbildung bei der Polizei beginnen. „Ich habe Frieden geschlossen mit meinem Körper und dem Skispringen“, sagte Peter.
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