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Stefan Kraft will den Tournee-Sieg. © APA / GEORG HOCHMUTH

Engstes Tournee-Finale der Geschichte

Der Schlussakt der von den Österreichern beherrschten Vierschanzen-Tournee bietet durch den knappsten Abstand der Geschichte zwischen den Top 3 enorm viel Spannung.

Stefan Kraft geht nach seinem Bergisel-Triumph am Montag in Bischofshofen mit hauchdünnem Vorsprung auf Jan Hörl (0,6 Punkte Rückstand) und Daniel Tschofenig (1,3 Punkte Rückstand) ins Dreikönigsspringen in Bischofshofen. Die internationale Konkurrenz ist endgültig abgehängt. Der goldene Adler für den ersten ÖSV-Sieg seit 2015 liegt für drei Kandidaten also abholbereit.


Vor zehn Jahren hieß der Tournee-Sieger Kraft, der Salzburger triumphierte beim Abschlussbewerb in seiner Salzburger Heimat im Vorjahr und wurde noch Gesamtdritter. Bei der aktuellen Auflage degradieren er und seine Teamkollegen die anderen Nationen zu Statisten. Nicht nur die drei bisherigen Tagessiege, sondern auch acht der möglichen neun Podestplätze gingen an die ÖSV-Adler. Lediglich Gregor Deschwanden störte in Garmisch als Zweiter das rot-weiß-rote Bild. Der Schweizer ist es auch, der im Gesamtklassement als Vierter den Österreichern am nächsten folgt. Sein Rückstand auf Kraft beträgt aber bereits satte 23,8 Punkte.

Kleinigkeiten werden entscheiden

Kraft und Tschofenig trennen hingegen nur 1,3 Punkte. Der bisher knappste Abstand zwischen dem Ersten und Dritten vor dem Finale betrug 1955 viereinhalb Punkte. „Es gibt keinen Favoriten, da entscheiden jetzt ein paar Kleinigkeiten. Wir werden sehen, wer sich traut, viel zu riskieren“, sagte Kraft vor dem Showdown, der auch zum Nervenkrimi wird. „Wir sind alle nervös, aber wir machen uns gegenseitig locker, darum werden wir auch einen Schmäh haben.“

Diese drei Österreicher rocken die Tournee: Von links Jan Hörl, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig. © APA / GEORG HOCHMUTH


Für Kraft sprechen seine Erfolgsbilanz, Routine und ansteigende Form samt der Euphorie des ersten Bergisel-Triumphs. „Der zweite Sprung in Innsbruck war richtig geil. Es waren von sechs Sprüngen drei richtige Raketen und davon werde ich in Bischofshofen noch mindestens eine brauchen“, sagte Kraft zur APA. Der 31-Jährige würde den erhofften Sieg auch seinen Teamkollegen gönnen. „Der Beste soll vorne sein. Wenn das nicht ich bin, werde ich traurig sein, aber dann waren sie besser und ich kann voll damit leben.“

Finalschanze für Hörl eine Hassliebe

Hörl musste am Bergisel seine Halbzeitführung noch an Kraft abgeben, in der Tournee-Wertung ist aber alles offen. „Es wird spannend und sicher ein geiler Fight“, sagte Hörl. Um Kraft und Tschofenig in Schach zu halten, müsse aber sehr viel zusammenpassen. Als Mitglied des SC Bischofshofen steht der 26-Jährige vor einem echten Heimbewerb. „Ich habe noch ein Rechnung mit der Schanze offen aus dem Vorjahr (Anm.: 10. Platz). Sie ist zur Hassliebe geworden, in den letzten zwei, drei Jahren habe ich aber gute Erfolge feiern können und war schon einmal Dritter.“

Der in Innsbruck als Tournee-Spitzenreiter abgelöste Tschofenig kam auf der Außerleitner-Schanze noch nicht ins Spitzenfeld. In seiner aktuellen Topverfassung sei das aber nebensächlich, so der Kärntner. Die knappen Abstände an der Spitze bezeichnete der 22-Jährige als abartig. „Das ist vollkommen genial, es wird sicher knapp hergehen.“

Schlagwörter: Wintersport Skispringen

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