Top-Favoriten lassen in Innichen nichts anbrennen

Mathias Graf aus Österreich und die Schwedin Sandra Näslund bestätigten ihre Top-Form und bauten am Haunold ihre Führung in der Weltcup-Gesamtwertung aus. Aus italienischer Sicht sorgte Jole Galli aus Livigno für ein Glanzlicht, die das kleine Finale gewann und Rang fünf belegte.

Graf musste bei seinem Renn-Debüt in Innichen im gesamten Wettkampfverlauf nur einmal zittern. Das war im Viertelfinale, als er mit einem Bein schon ausgeschieden war, nach einem fulminanten Finish aber doch noch als Zweitplatzierter den Einzug in die Runde der letzten Acht schaffte. Im Halbfinale war der 26-jährige Vorarlberger dann wieder eine Klasse für sich und auch im Finale führte kein Weg am ÖSV-Rennläufer vorbei, der in der abgelaufenen Saison die Europacup-Gesamtwertung gewonnen hat.

Dominik Zuech (hinten links) schied im Achtelfinale aus. © Harald Wisthaler

Im Duell mit den drei Kanadiern Reece Howden, Brady Leman und Kristofor Mahler behielt Mathias Graf die Oberhand und wickelte seinen zweiten Weltcupsieg in trockene Tücher. Howden belegte den zweiten Platz, Leman Rang drei. Für Howden war es das zweite Top-3-Ergebnis in der Dolomitenregion 3 Zinnen, Leman stand in Innichen bereits zum fünften Mal am Podium. Die &bdquo;Azzurri“ konnten im Kampf um die Topergebnisse kein Wörtchen mitreden. Der Trentiner Simone Deromedis scheiterte im Viertelfinale und belegte den 15. Platz, für Dominik Zuech aus Lana (26.) war bereits im Achtelfinale Endstation.

Näslund ist nun alleinige Rekordsiegerin in Innichen Bei den Damen musste Sandra Näslund nur im Finale um ihren Sieg zittern. Zunächst schien alles klar zu sein auf dem Weg zu ihrem 32. Weltcuperfolg, denn in der Entscheidung lief alles nach Plan. Doch dann unterlief der Olympiasiegerin und Weltcupgesamtsiegerin im Zielhang ein kleiner Fehler, den Fanny Smith (Schweiz) beinahe noch hätte ausnutzen können. Am Ende setzte sich Näslund mit wenigen Zentimetern Vorsprung durch. Es war Näslunds vierter Sieg in Folge in der neuen Saison, der dritte in Folge in Innichen und der insgesamt fünfte Triumph am Haunold. Damit ist die 26-Jährige nun alleinige Rekordsiegerin beim Skicross-Weltcup in der Dolomitenregion 3 Zinnen. Das Podium am Mittwoch komplettierte die Kanadierin Marielle Thompson, die zum ersten Mal vor mittlerweile elf Jahren in Innichen in die Top-3 fuhr. Mittlerweile stehen der Olympiasiegerin von Sotschi sieben Podiums in der Dolomitenregion 3 Zinnen zu Buche.

Am Podest gekratzt hat Jole Galli aus Livigno. Die 27-Jährige verpasste in ihrem 17. Weltcuprennen den Endlauf haarscharf, setzte sich im &bdquo;kleinen“ Finale dann aber souverän durch und feierte ihr zweitbestes Weltcupergebnis. Ein Resultat, das Galli in Hinblick auf das zweite Rennen am morgigen Donnerstag mit Beginn um 12 Uhr sehr viel Selbstvertrauen geben dürfte.

Das sagen die Protagonisten vom Mittwoch: Mathias Graf (Österreich/Sieger): &bdquo;Diesen Sieg widme ich Johannes Rohrweck, der gestürzt ist. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert und ich hoffe, dass er bald zurückkommt. Das Rennen selbst war schwierig und von Anfang an ein harter Kampf, aber bis zum Schluss ist es sich ausgegangen. Deshalb bin ich natürlich sehr zufrieden. Im Viertelfinale war es knapp. Ich werde morgen (am Donnerstag, Anm. d. Red.) wieder voll angreifen, auch wenn ich ein bisschen müde bin. Aber das sind die anderen auch. Es ist ein gewaltiges Rennen, die Veranstalter haben eine super Arbeit geleistet. Es ist sehr warm, aber die Piste hält.“

Sandra Näslund (Schweden/Siegerin): &bdquo;Heute musste ich richtig kämpfen. Im oberen Streckenteil war ich stark unterwegs und dann habe ich es im Zielhang vielleicht ein wenig auf die zu leichte Schulter genommen. Aber es hat gereicht und das freut mich natürlich sehr. Die Piste ist in einem guten Zustand, auch wenn es jetzt natürlich ein paar Schläge drin hat.“

Jole Galli (Italien/5. Platz): &bdquo;Es freut mich, dass ich das kleine Finale gewinnen konnte. Auch heute hätte ich jedoch ins Finale einziehen können. Das ärgert mich ein bisschen. Aber ich habe gegen eine der stärksten Athletinnen im Moment (Marielle Thompson, Anm. d. Red.) den Kürzeren gezogen. Nun werde ich am Donnerstag noch einmal voll angreifen.“

Dominik Zuech (Italien/26. Platz): &bdquo;Es ist einfach blöd gelaufen. Ich war nach dem Start auf Position vier, dann nach Kurve eins auf der drei. Danach habe ich am falschen Ort versucht zu überholen und der Japaner hat mir zugemacht. Es war ein taktischer Fehler. Aber es motiviert mich auf der anderen Seiten zusätzlich für das Rennen am morgigen Donnerstag. Die Konkurrenz kann sich warm anziehen.“

Skicross-Weltcup in Innichen, 1. Rennen Männer 1. Mathias Graf AUT 2. Reece Howden CAN 3. Brady Leman CAN 4. Kristofor Mahler CAN 5. Ryo Sugai JPN 6. David Mobaerg SWE 7. Florian Wilmsmann GER 8. Jonas Lenherr SUI

Frauen 1. Sandra Näslund SWE 2. Fanny Smith SUI 3. Marielle Thompson CAN 4. Linnea Mobaerg SWE 5. Jole Galli ITA 6. Tallina Gantenbein SUI 7. Courtney Hoffos CAN 8. Katrin Ofner AUT

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