
Yanick Gunsch (rechts) gewann gemeinsam mit Jole Galli eine WM-Medaille. © ANSA / GIAN EHRENZELLER
Yanick Gunsch: Im Sommer Maurer, im Winter WM-Held
Sensationell hat Yanick Gunsch bei der Skicross-WM in Engadin Bronze im Mixed-Team-Event erobert. Zwei Tage später haben wir uns mit dem Obervinschger darüber ausführlich unterhalten.
24. März 2025
Von: dl
Gemeinsam mit der Italienerin Jole Galli gewann Gunsch am Samstag Bronze im Mixed-Team-Event. Dabei hat der Matscher erst am Freitagabend um 17 Uhr von seiner Nominierung erfahren. „Zuerst über unsere Whatsapp-Gruppe“, erklärte Gunsch im Gespräch mit SportNews. Der 28-Jährige krönt damit den besten Winter seines Lebens, nachdem er heuer auf der Reiteralm erstmals auf dem Weltcup-Podest stand.
„Das Viertel- und Halbfinale ist perfekt gelaufen für mich. Im Finale ist mir dann ein Fehler passiert, aber Jole hat uns dann noch gerettet“, so der bodenständige Gunsch. Vor Ort in der Schweiz waren auch seine Familie, sein Fanclub und seine Freundin, die ehemalige Skirennläufern Verena Gasslitter. Dementsprechend war es für Gunsch eine Art Heimrennen.
Yanick Gunsch (ganz links) holte WM-Bronze im Mixed-Skicross. © ANSA / GIAN EHRENZELLER
Die Zeremonie danach sei besonders gewesen, weil sie gemeinsam mit den Snowboardern auf einer Festival-Bühne stattfand. Währenddessen haben DJs die Partyleute angeheizt. „Es ist ein unglaublicher Erfolg, den ich erst so langsam realisieren kann“, so Gunsch, der in St. Moritz seine allererste WM bestritt.
Gunschs harter Alltag
Dabei ist Gunsch kein gewöhnlicher Südtiroler Wintersportler, weil er nicht auf die Unterstützung einer Sportgruppe zählen kann und Skicross nur in seiner Freizeit ausüben kann. Der Obervinschger ist bei einer Hoch- und Tiefbaufirma im schweizerischen Müstair angestellt und arbeitet dort von April bis November, ehe er im Winter mit dem Skicross-Nationalmannschaft unterwegs ist.Ein älteres Bild: Yanick Gunsch packt im Sommer auf dem elterlichen Hof mit an. © yanick_gunsch
„Im Gegensatz zum Sommer fühlt sich der Winter fast schon wie Urlaub an (lacht). Der Sommer ist oft schon extrem zach“, erklärte Gunsch. Dort steht der Mann aus dem Vinschger Seitental vor 6 Uhr auf, um sich auf dem Weg hinter die Grenze zu machen. Nach 9,5 Stunden körperlicher Arbeit steht dann oft zuhause noch Kraft- und Konditionstraining auf dem Programm. Dies absolviert er bei ProActive in Mals.
„Im Gegensatz zum Sommer fühlt sich der Winter fast schon wie Urlaub an.“ Yanick Gunsch
Zudem hilft Gunsch im Sommer auf dem Hof seines Vaters mit. Freizeit bleibt dann eigentlich keine – auch am Wochenende nicht. Dort stehen dann auch Rad- oder Bergtouren auf dem Programm, schließlich muss er sich fit halten für den Winter. „Bis Olympia 2026 ziehe ich das aber noch durch“, erklärte Gunsch. Es wäre dies die Krönung einer ganz besonderen Karriere.
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