Federica Brignone war nach dem Rennen angefressen. © ANSA / ANDREA SOLERO
Wütende Brignone: „Was mich am meisten ärgert…“
Vieles deutete beim Weltcup-Riesentorlauf in St. Vigil auf einen Sieg von Superstar Federica Brignone hin. Doch dann spielte sich im zweiten Durchgang ein Drama ab. Danach war die Aostanerin angefressen.
21. Januar 2025
Aus St. Vigil
Von:
Thomas Debelyak
Die Siegerparty am Fuße der prächtigen Erta war schon voll im Gange, da trudelte erst die ausgeschiedene Federica Brignone im Ziel ein. Auf leisen Sohlen und mit gesenktem Kopf verließ sie die Südtiroler Piste, die ihr an diesem Tag ordentlich Kummer bereitet hatte. Nach dem ersten Durchgang des Kronplatz-Riesentorlaufs lag die Seriensiegerin aus Aosta noch in Führung und ging somit als große Favoritin in die Entscheidung. Doch schon nach wenigen Fahrsekunden verschnitt es ihr die Skier, sie verpasste ein Tor und musste ihren Traum vom Sieg begraben. Das Raunen auf den gut gefüllten Tribünen war lauter als je zuvor an diesem Tag.
Brignone hat in ihrer Karriere 31 Rennen gewonnen und ist insgesamt 75 Mal aufs Podest gefahren. Dennoch hatte es den Anschein, als wäre die 34-Jährige nach dieser vergebenen Chance am Boden zerstört. „Fede“ musste im Ziel aufgeheitert werden, in erster Linie von Star-Gast Manuela Mölgg, die ihrer ehemaligen Teamkollegin gut zusprach.
Brignone führte zur Halbzeit, schied dann aber aus. © ANSA / ANDREA SOLERO
Im anschließenden Interview mit den Pressevertretern erklärte Brignone, was genau sie so wurmt. „Am meisten ärgert mich, dass ich nun schon zum dritten Mal in dieser Saison im Riesentorlauf einen Nuller stehen habe“, sagte der Superstar. Bedeutet: In drei von fünf Rennen ist Brignone ausgeschieden – etwas, das ihr in dieser Disziplin sonst kaum passiert.
„Unser Sport kann grausam sein.“ Federica Brignone
„Was mich wütend macht, ist, dass es immer Mini-Fehler sind, die mir das Rennen kosten. Das zeigt, wie grausam unser Sport sein kann. Auch wenn ich super unterwegs bin, kann so etwas immer passieren. In drei von fünf Rennen auszuscheiden, das ist schon hart. Vor der Weltmeisterschaft stellst du dir da schon einige Fragen“, geht Brignone hart mit sich selbst ins Gericht. Der Riesentorlauf am Kronplatz war der letzte vor der Weltmeisterschaft in Saalbach, die am 4. Februar beginnt. Brignone geht da als amtierende Vize-Weltmeisterin im RTL an den Start.
Devise vor der WM: Abriegelung
Wie sie sich nun auf die Titelkämpfe vorbereitet? „Ich will am besten niemanden sehen und hören vor der WM“, sagt Brignone mit einem Lachen. „Nein, im Ernst. Ich werde viele Tage zu Hause verbringen. Das ist mein Ambiente, da ist es ruhig, da gibt es keinen Trubel, da fühle ich mich wohl.“ Übrigens: Wenn Brignone heuer im Riesentorlauf nicht ausgeschieden ist, dann hat sie das Rennen gewonnen. Sowohl in Sölden als auch am Semmering stand sie ganz oben. Allein das zeigt, dass sie bei der WM in Saalbach eine der Topfavoritinnen ist – Ausfälle hin oder her.Profil bearbeiten
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