Wenn die Ski-Töchter nicht ohne ihrer Mama können

Es gibt sie sehr häufig im Sport, diese intensive Eltern-Kind-Beziehung, die weit über das &bdquo;normale“ hinausgeht und wo die Mama oder der Vater eine dominante Rolle spielen. Im modernen Skisport sind sie besonders zahlreich. Der Erste, der die Karriere seines Sohnes entscheidend begleitete, war Helmut Girardelli mit Sohn Marc . Er holte ihn als 12-Jährigen aus den Verbandsstrukturen des ÖSV heraus und ließ ihn fortan für Luxemburg fahren. Marc dankte es ihm mit 5 Weltcup-Gesamtsiegen. Es folgten weitere Beispiele, wie Vater Ante Kostelic mit Ivica und Janica, und natürlich Ferdinand Hirscher, der Übervater von Rekord-Weltcupsieger Marcel Hirscher.

Ein neues Phänomen ist der große Einfluss der Mütter auf die Skikarrieren ihrer Töchter. Wobei in der letzten Woche Ilka Stuhec für Aufregung sorgte. Sie lud nach dem Super-G zu einer Pressekonferenz: Rücktrittsankündigung für das Saisonende? Babypause? Sponsorendeal? Nichts von alledem: Ihre Mama Darja Crnko zog sich bei einem Sturz beim Skitraining einen Oberschenkelbruch zu. Bei der WM-Abfahrt wurde die 32-Jährige immerhin Sechste, auch ohne Mama am Pistenrand.

Auch Ilka Stuhec vertraut auf die Tipps ihrer Mama. © APA / EXPA/JOHANN GRODER

Ebenfalls ganz nahe dran ist Eileen Shiffrin, die Mama von US-Superstar Mikaela. Sie hat riesigen Einfluss auf die Traumkarriere ihrer Tochter. Ob sie an der Entlassung des langjährigen Trainers Mike Day beteiligt war, die gestern bekannt wurde? Dazu gab es keine Angaben. Die 63-Jährige war nach dem tragischen Tod bei Heimarbeiten ihres Ehemannes Jeff im Februar 2020 der größte Rückhalt ihrer Tochter. Und gab auch ihren Segen dazu, als ihr Mikaela Aleksander Aamodt Kilde als ihren neuen Lebensgefährten vorstellte.

Liensberger, Brignone, Colturi & Co. In Österreich ist der Einfluss von Katharina Liensbergers Mama Herlinde beachtlich und vor allem bei den ÖSV-Trainern gefürchtet. Davon kann Startrainer Livio Magoni ein Lied singen, der Ende Jänner vorzeitig gehen musste. Wie durchsickerte, soll sich Mama Liensberger wiederholt in Trainingsabläufe eingemischt haben.

Federica Brignone (links) und ihre Mama Maria Rosa Quario.

In bester Erinnerung ist der über die Medien ausgetragene Zwist zwischen Maria Rosa Quario und Sofia Goggia. Quario, die Mama von Federica Brignone, warf der Teamkollegin ihrer Tochter vor, &bdquo;egozentrisch“ zu sein, und eine, &bdquo;die immer im Mittelpunkt stehen will“. Selbst ihrer Tochter waren diese Vorfälle während Olympia 2022 derart peinlich, dass sie den Schulterschluss mit Goggia suchte. Und Quario schließlich von all ihren Funktionen als Skisport-Journalistin zurücktrat. Trotzdem ist sie im Hintergrund und über Sohn Davide, der innerhalb des italienischen Damenskiteams für Federica Brignone zuständig ist, weiterhin hautnah am Geschehen dabei.

Die Karriere von A bis Z durchgeplant hat auch Daniela Ceccarelli, die Mama von Lara Colturi. Im Vorjahr war Colturi noch U16-Fahrerin bei Grand-Prix-Skirennen, heuer machte sie schon Weltcuppunkte. Allerdings nicht für ihr Heimatland Italien, sondern für Albanien. Dort kann die Familie Colturi die Karriere ihrer Tochter quasi in Eigenregie fördern und vor allem forcieren. Seit einigen Tagen ist Lara Colturi wegen eines Kreuzbandrisses im Krankenstand.

Die nächsten Ski-Mamis sind schon in den Startlöchern 2 weitere Mamis sind nicht mehr auf der Skipiste: Meta Hrovat hat 2022 ihre Karriere mit nur 24 Jahren beendet. Mama Darja wich nie von ihrer Seite und machte auch deshalb Schlagzeilen, weil sie einen schweren Unfall mit einem Motorschlitten mit viel Glück überlebte. Und Zuzana Ledecka, &bdquo;Headcoach“ von Ester Ledecka, ist ebenfalls nicht in Méribel, weil ihre Tochter eine schwere Schulterverletzung mit 2 Operationen auskuriert.

Derweil steht die nächste Über-Mama schon in den Startlöchern: Martina Ertl, Riesentorlauf-Weltmeisterin 2001, coacht Tochter Romy Ertl (Deutschland). Die ist Jahrgang 2007 und war beim Alpe Cimbra Cup (Nachfolger der Topolinotrophäe) schon mehrmals am Podest.

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Wenn die Ski-Töchter nicht ohne ihrer Mama können

Mikaela Shiffrin hat sich am Mittwoch von ihrem langjährigen Trainer getrennt. Die wichtigste Bezugsperson der US-Amerikanerin ist jedoch ohnehin ihre Mutter Eileen – das ist im Ski-Zirkus kein Einzelfall.

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