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Die Grödner WM-Delegation jubelt: Die WM kommt nach Südtirol. © fop

Wahl mit Überraschungseffekt: Gröden hat die Ski-WM!

Es ist vollbracht. Gröden hat den Zuspruch für die Ski-Weltmeisterschaft erhalten. Allerdings muss sich Südtirols Wintersporthochburg etwas länger gedulden, denn es wird nicht das angestrebte Jahr 2029.

Aus Reykjavík

Von:
Alexander Foppa

Einem für Südtirol sporthistorischen Tag hat der FIS-Kongress in Island noch einen draufgesetzt. Nur wenige Stunden nachdem Jannik Sinner bei den French Open den ersten Weltranglistenplatz erklommen hat, konnte Gröden ein absolutes Sport-Großevent an Land ziehen. Die ranghöchsten Wintersportfunktionäre wählten die Ladiner als Ausrichter der Ski-Weltmeisterschaft 2031. Der Entschluss, dass es dabei nicht das erhoffte Jahr 2029 wird, sondern die Ausgabe zwei Jahre später basiert auf kuriosen Umständen.


Bereits am Tag vor der großen Wahl machte in Reykjavík ein ungeahntes Gerücht die Runde: Der internationale Wintersportverband (FIS) habe sich kurzfristig entschieden, nicht nur die WM 2029, sondern auch jene im Jahr 2031 zu vergeben. Und so kam es tatsächlich.


Narvik überrascht alle

Für die erstmögliche Ausgabe wurde Narvik auserkoren. Das Ergebnis ist eine Sensation, denn der norwegische Wintersportort hat noch nie ein Weltcuprennen ausgetragen. Er liegt nördlich des Polarkreises und damit so hoch wie noch kein WM-Ort je zuvor. Die Skandinavier bekamen 11 von 20 möglichen Stimmen, während Gröden auf 8 und Soldeu auf eine kamen.

Im Anschluss wurde zum Erstaunen vieler auch der Ausrichter für 2031 bekanntgeben – und das ist Gröden! Die Ladiner setzten sich mit 14 zu 6 Vorzugstimmen der FIS-Vorstände gegen Soldeu (Andorra) glasklar durch. Die Iberer gingen zum zweiten Mal in Folge leer aus.

Hier verkündet FIS-Präsident Johan Eliasch die Gröden-Wahl:

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Das Organisationskomitee um dessen Chef Rainer Senoner, Bürgermeister, Tourismusvertreter sowie die Weltcupathleten Alex Vinatzer und Nicol Delago präsentierten das Grödner Konzept den FIS-Verantwortlichen. Politische Unterstützung bekamen sie Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem ladinischen Landesrat Daniel Alfreider.

Wolkensteins Bürgermeister Roland Demetz und FISI-Präsident Flavio Roda unterschreiben die FIS-Verträge.


Es punktete nicht nur die Grödner Präsentation in Island, sondern auch der Umstand, dass man in Gröden auf eine jahrzehntelange Weltcuperfahrung und bestehende Pisten sowie Aufstiegsanlagen zurückgreifen kann. Die legendäre Saslong und die benachbarte Ciampinoi-Piste werden 2031 Jahre Schauplätze der WM. Zum zweiten Mal ist Südtirol damit Ausrichter der Titelkämpfe. Die Premiere ging im fernen Jahr 1970 über die Bühne. Wo? Genau, in Gröden.

In Reykjavík wurden übrigens noch zwei Weltmeisterschaften vergeben: Die Skiflug-WM 2028 findet in Planica (Slowenien) statt, die Snowboard- und Freestyle-WM 2029 in Zhangjiakou (China). Noch nicht vergeben wurde die nordische Ski-WM 2029 in Lahti (Finnland). Dort wurden formelle Fehler festgestellt.


Die nächsten Ski-Weltmeisterschaften:

2025: Saalbach-Hinterglemm (Österreich)
2027: Crans-Montana (Schweiz)
2029: Narvik (Norwegen)
2031: Gröden (Italien)

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