Vom Hundertstel-Krimi zum Kantersieg: Gut-Behrami überragt in Killington

Lara Gut-Behrami bestätigte ihren Triumph von Sölden auch beim Riesentorlauf in Killington, USA. Die Schweizerin ließ ihren Kolleginnen nach einer pfeilschnellen zweiten Fahrt alle hinter sich.

25. November 2023

Von: tu

Die nordamerikanische Sonne verzog sich zu Beginn des zweiten Durchgangs des Damen-Riesenslaloms in Killington (USA) langsam hinter die malerischen Hügel von Vermont. Die Strecke wurde mehr und mehr in den Schatten getaucht und erschwerte die Sichtverhältnisse für die späteren Starterinnen zunehmend. Nach dem Hundertstel-Krimi im ersten Lauf enttäuschte der zweite Durchgang trotzdem nicht, wobei schlussendlich Lara Gut-Behrami die Bedingungen am besten meisterte und ihre Kolleginnen im Schatten von Killington zurückließ. Die Führende nach dem ersten Durchgang Alice Robinson (+0,62 Sekunden) freute sich über den zweiten Platz, während Shooting-Star Mikaela Shiffrin (+0,81) bei ihrem Heimrennen Dritte wurde.

So richtig begann das Rennen um den Tagessieg dabei mit dem Lauf der US-Amerikanerin. Von Platz fünf aus liegend brachte sie die Führenden des ersten Durchgangs mit einem bärenstarken Lauf ins Schwitzen. Sölden-Siegerin Lara Gut-Behrami wirkte in Folge jedoch völlig unbeeindruckt, ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und setzte mit der drittbesten Laufzeit des zweiten Durchgangs noch einmal mächtig einen drauf. Diese Fahrt in Windeseile konnte niemand mehr überbieten. Auch nicht Alice Robinson, die sich nach Platz 1 im ersten Lauf mit dem zweiten Rang zufriedengeben musste.

Nicht alle zeigten Nerven aus Stahl

Federica Brignone (+1,77) hatte vor dem zweiten Lauf nur 0,48 Sekunden Rückstand auf Robinson und wäre blitzschnell unterwegs gewesen – bis sie es nicht mehr war. Im schattigen Steilhang übersah die Azzurra eine Welle und vergab damit eine realistische Chance auf das Podest. Sie wurde Sechste. Ihrer Teamkollegin Marta Bassino widerfuhr ähnliches und rutschte unglücklich aus dem Kurs. Sarah Hector (+1,06) aus Schweden vergab im letzten Abschnitt des Rennens ihre Möglichkeiten auf einen Stockerl-Platz und endete als die unglückliche Vierte.

Elisa Platino war die einzige Südtirolerin beim Riesenslalom in Killington. Sie hatte es aber schon vorher nicht in die Entscheidung der besten 30 geschafft.