Im Slalom standen bisher entweder Petra Vlhova (rechts) oder Mikaela Shiffrin (links) ganz oben. © APA/afp / VESA MOILANEN
Vlhova-Trainer fordert die Konkurrenz: „Sie sind zu brav“
Abgesehen von Mikaela Shiffrin fährt Petra Vlhova in diesem Winter allen davon. Ihr Trainer sieht dabei ein Problem bei ihren Konkurrentinnen, das sich über das gesamte Fahrerfeld hindurchzieht.
25. Dezember 2023
Von: tu
Vier Slalom-Rennen gingen bei den Frauen diese Saison schon über die Bühne – insgesamt sollen es elf werden. Bisher teilten sich den obersten Podestplatz nur zwei Athletinnen: Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova, die beide jeweils zwei Rennen für sich entschieden. Zusammen sind sie in der technischen Disziplin die unumstrittene Weltspitze und fahren öfters als nicht nur gegeneinander um den Sieg. Der Rest der Slalomfahrerinnen hinken dem Duo weit hinterher und der dritte Platz hinter den beiden Ski-Mächten wird als das Maximum angesehen. Nun meldete sich Vlhova-Trainer Mauro Pini in einem blick-Interview zu Wort und sieht die Wurzel allen Übels auch bei den Trainern der Nachzüglerinnen.
„Es kann nicht sein, dass in den letzten sieben oder acht Jahren fast nur Petra und Mikaela gewinnen. Meiner Meinung nach pushen viele Trainer ihre Athletinnen zu wenig – sie sind zu brav, zu nett. Dabei gäbe es noch viel Raum für Verbesserungen. Man darf und soll den Fahrerinnen ruhig mehr zutrauen“, meinte Pini. Es liege an dem Trainergespann die richtigen Parameter und die richtige Einstellung zu garantieren, um aus ihren Schützlingen so viel wie möglich herauszuholen. Laut Pini sollten mehr Athletinnen um den ersten Platz mitfahren, was aktuell schlicht nicht Realität ist.
Vlhova gewann den letzten Slalom in Courchevel. © APA/afp / JEFF PACHOUD
„Viele sind überglücklich, wenn sie Dritte werden und auch noch sehr happy mit Platzierungen zwischen vier und sechs. Das mag im Einzelfall in Ordnung sein, jede hat eine andere Geschichte. Das Ziel sollte aber sein, ganz nach vorne zu kommen“, setzte Pini nach. Bisher gesellte sich noch keine Läuferin zu den beiden Top-Fahrerinnen hinzu. Die drittplatzierte hatte stets einen astronomischen Rückstand auf die jeweilige Gewinnerin. In Courchevel am Wochenende landete die Österreicherin Katharina Truppe beispielsweise mit einem Rückstand von 2,06 Sekunden noch auf dem Stockerl.
Die nächste Chance bekommen Wendy Holdener, Lena Dürr, Sara Hector und Co. am 29. Dezember in Lienz, wo der fünfte Slalom dieses Winters ansteht.
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