L Ski Alpin

Alex Vinatzer grüßt Lucas Braathen im Zielraum.

Vinatzer und die Flachserei mit Braathen

Der Herren-Riesentorlauf in Sölden hat viele Geschichten geschrieben: Da wären die erfolgreichen Comebacks von Marcel Hirscher und Lucas Braathen oder der norwegische Dreifachtriumph. Aus Südtiroler Sicht gehörte Alex Vinatzer ebenfalls zu den Siegern des Tages.

Aus Sölden

Von:
David Lechthaler

Der Grödner hat zum Auftakt mit Platz 5 schon einmal Taten folgen lassen. Vinatzer will heuer sowohl im Slalom- als auch im Riesentorlauf in die Top-7 der Weltcup-Wertung kommen. Dabei war der erste Durchgang gestern noch nicht ideal gewesen. Doch schon da wusste Vinatzer, dass mit Zwischenrang 13 anschließend noch viel drin sein könnte. Bis zur letzten Zwischenzeit lag Vinatzer im Finale dann sogar noch vor Braathen, der einen Fabellauf in den Schnee zauberte.


Am Ende lag der 25-Jährige mit der fünftbesten Laufzeit 0,2 Sekunden hinter dem „Brasilianer“. Im Zielraum flachste „Vinnie“ dann gleich mit Braathen. Vinatzer erklärte gegenüber SportNews: „Ich habe ihm zugerufen: 'Du Teifl, kimsch glei noch an Johr wieder und putzsch mi schun.“

Unzertrennlich und absolute Fanlieblinge: Atle Lie McGrath und Lucas Braathen. © ANSA / ANNA SZILAGYI


Auch Braathen, der zu dieser Zeit auf dem Leaderboard saß, zeigte mit dem Finger zurück auf Vinatzer und musste lachen. Die beiden scheinen sich gut zu verstehen. Die junge Garde scheint Überhand zu nehmen im Ski-Weltcup und bringt eine neue, frische Art mit. Dasselbe gilt für einen Alexander Steen Olsen oder einen Atle Lie McGrath.
„Ich habe ihm zugerufen: 'Du Teifl, kimsch glei wieder und putzsch mi schun.“ Alex Vinatzer über Lucas Braathen

Vinatzer will jedenfalls mehr und suchte auch im 2. Lauf noch das Haar in der Suppe: „Ich habe attackiert, aber in der Einfahrt des Steilhangs habe ich schon noch viel liegen gelassen.“ Das spricht für seinen Ehrgeiz. Vinatzer scheint körperlich – aber auch mental – gut drauf zu sein und die richtige Mischung aus Professionalität und der nötigen Lockerheit gefunden zu haben. Mit Platz 5 hat Vinatzer das beste Riesentorlauf-Ergebnis seiner Karriere egalisiert.

Viele brasilianischen Flaggen waren am Sonntag in Sölden – wegen Lucas Braathen – zu sehen. © ANSA / ANNA SZILAGYI


Es war auf alle Fälle ein Ski-Fest, das die 17.200 Zuschauer am Sonntag bei Kaiserwetter in Sölden zu sehen bekamen. Insgesamt pilgerten am Wochenende 33.000 Fans an den Rettenbachferner – so viele wie noch nie. Alle scheinen sich auf die neue Saison zu freuen. Vor allem bei den jungen Fans sind Braathen und auch Atle Lie McGrath hoch im Kurs. Bei deren Fahrten war es im Zielraum, neben jenen von Marcel Hirscher, mit am lautesten.

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