Vinatzer lässt sich selbst von Gold nicht blenden

Am Tag danach war er schon wieder auf Skiern – beim Slalomtraining in Saalbach. Nix war es mit durchfeiern bis in die Morgenstunden und dann lange und ausgiebig ausschlafen. Schließlich gibt es für Team-Event-Weltmeister Alex Vinatzer noch einiges zu tun in den nächsten 10 Tagen. Trotzdem ließ er den WM-Eröffnungstag, der sensationell Gold brachte für die Azzurri, gerne Revue passieren.

&bdquo;Ich wurde für die Dopingkontrolle ausgelost und musste nach der Siegerehrung dorthin, ehe ich ins Teamhotel zurück kehrte. Dort haben wir logo auf unser Gold angestoßen, mehr als ein Bier habe ich mir nicht gegönnt. Nach dem Abendessen sind wir nochmals an die Hotelbar, um 23 Uhr war ich im Bett. Ich bin auch schnell eingeschlafen, war aber froh, dass wir gestern erst um 10 Uhr trainiert haben. So konnte ich länger ausschlafen.“ Vinatzer bleibt trotz seiner bereits 3. WM-Medaille nach Bronze im Team Event 2019 und Slalom-Bronze 2023 voll fokussiert. In den nächsten 2 Tagen wird in Hinterreith trainiert, dann auf der Reiteralm, ehe es Anfang nächster Woche zurück geht und der Fokus auf die neue Kombi gelegt wird, die am Mittwoch, 12. Februar ausgetragen wird. Mit wem Vinnie ein Team bilden wird, weiß er noch nicht. &bdquo;Es wird wohl derjenige sein, der in der Abfahrt am besten abschneidet. Ich freue mich auf dieses neue Format, egal wer mein Teamkollege sein wird.“ Überhaupt hat der immer noch erst 25-jährige Grödner eine Riesenfreude mit seiner Team-Goldenen. &bdquo;Es war eine geniale Erfahrung, mit den anderen 3 die Skiwelt aus den Angeln zu heben. Vielleicht ist die persönliche Genugtuung und Stolz kleiner als bei einer Einzelmedaille. Aber die Freude ist größer, weil man sie teilen kann. Der Team Event wird oft kritisiert oder kleingeredet. Für mich unverständlich, mir gefällt der Team Event unglaublich gut.“

Vinatzer: &bdquo;Hatte öfter Probleme damals...“ Vinatzer spricht auch aus Erfahrung, war er doch in seiner Jugend bis 12 Jahren selber Teamplayer, und zwar als Fußballer beim FC Gröden. Dann entschied er sich, den Skisportweg einzuschlagen. &bdquo;Ich hatte öfters Probleme damals, weil ich schon da unbedingt gewinnen wollte, während es einige Mitspieler eher locker nahmen. Da ging der Ehrgeiz schon ab und zu mit mir durch.“ Dafür hatte der Grödner für Giorgia Collomb, Lara Della Mea und Filippo Della Vite nur großes Lob übrig. &bdquo;Sie waren fantastisch, jeder hat jedem geholfen. Alle zusammen haben skifahrerisch voll überzeugt.“

Vinatzer selbst spürte keinen besonderen Erwartungsdruck, auch nicht im finalen Lauf gegen Thomas Tumler, den er unbedingt besiegen musste, um Gold zu holen. &bdquo;Natürlich spürte ich eine Verantwortung, aber ich wollte unbedingt für unser Team gewinnen. Dass ich vom Start weg vorne lag, hat mir entscheidend in die Karten gespielt. So konnte ich mein Rennen fahren und musste mich nicht nach meinem Gegner orientieren. Ich werde diesen Lauf gegen Tumler nie vergessen in meinem Leben.“

Vinatzers Bruder darf auch feiern Die unbändige Freude über WM-Gold konnte Alex Vinatzer für einmal nicht mit seiner Familie teilen. Der Grund liegt auf der Hand: Mama Nadia war mit Alex' jüngerem Bruder Mattia beim Alpe Cimbra Cup in Folgaria im Trentino, wo er derzeit an der inoffiziellen Kinderski-WM der U14 und U16 teilnimmt (siehe auch Seite 26). Da war auch Alex mit von der Partie. Gewonnen hat er im Gegensatz zu seinem Bruder, der gestern im Slalom nicht zu schlagen war, aber nie. Ob ein ernsthafter Konkurrent im eigenen Hause heranwächst? &bdquo;Das werden wir sehen. Fakt ist, dass Mattia gute Voraussetzungen hat. Ich bin einfach nur gespannt darauf, wie sich alles bei ihm entwickelt. Wenn er dann auch noch Erfolg hat bei den Kinderrennen, dann freut mich das genau gleich, als ob es mein eigener Erfolg wäre.“

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Vinatzer lässt sich selbst von Gold nicht blenden

Alex Vinatzer hat gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen im Teamwettkampf der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm Geschichte geschrieben. Eine ausgiebige Gold-Feier hat sich der Südtiroler aber nicht geleistet.

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