
Marco Odermatt hat sich in Gröden den Sieg geschnappt. © APA/afp / MARCO BERTORELLO
Verrückte Gröden-Abfahrt: Die Schweiz zittert und feiert
Die Abfahrt in Gröden – sie ist in jedem Jahr ein großes Spektakel. Am Samstag haben sich beim Klassiker auf der Saslong verrückte Szenen abgespielt.
21. Dezember 2024
Von: det
Strahlend blauer Himmel, tausende begeisterte Zuschauer, eine perfekte Piste: In Gröden war am Samstag alles angerichtet für die Abfahrt auf der Saslong, für den großen Klassiker im Ski-Weltcup. Und die Fans in St. Christina und jene vor den TV-Bildschirmen wurden nicht enttäuscht. Eine so spannende Abfahrt wie jene im Tal der Holzschnitzer sieht man nicht alle Tage.
Der Sieg ging an Marco Odermatt, Zweiter wurde sein Teamkollege und Überraschungsmann Franjo von Allmen (+0,45 Sekunden), Dritter der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (+0,46). Doch im Zielbereich musste dieses Trio bis zum allerletzten Läufer zittern. Der Grund: Etliche Athleten mit Startnummern über 30 fuhren herausragende Zeiten und lagen zwischenzeitlich sogar auf Podestkurs. Doch am Ende sollte es zu keiner Mega-Sensation kommen.
Sorgte für eine kleine Überraschung: Franjo von Allmen. © APA/afp / MARCO BERTORELLO
Gröden ist bekannt für seine Kamelbuckel, die Ciaslat-Wiesen, die unzähligen Sprünge. Und eben auch dafür, dass hier Athleten mit hohen Nummern enorm gute Chancen haben, für Überraschungen zu sorgen. Das hängt damit zusammen, dass die Sonne mit Fortdauer des Rennens immer mehr auf die Piste scheint. Als Marco Odermatt im Ziel abschwang, in Führung ging und die Faust ballte, wusste er nicht, dass er noch anderthalb Stunden um seinen ersten Gröden-Sieg zittern muss.
Mit Nummer 56 auf Platz 6
Denn ab Startnummer 30 gab es plötzlich etliche Läufer, die zwischenzeitlich enorme Vorsprünge rausfahren konnten. Der Schweizer Lars Rösti (Nummer 34) lag im oberen Teil fast eine Sekunde vor Odermatt (und wurde am Ende Zwölfter), der Slowene Martin Cater fuhr mit Nummer 42 auf Rang 5, der Österreicher Stefan Eichberger gar mit Nummer 56 auf den 6. Platz. „Das macht dich fertig“, sagte im Ziel der zweitplatzierte Franjo von Allmen, der um seine Platzierung mächtig zittern musste – schlussendlich aber doch über seinen zweiten Podestplatz im Weltcup jubeln durfte. In den Top 20 lagen am Ende sage und schreibe zehn Läufer, die mit Nummer 31 oder höher auf die Saslong gegangen sind. Verrückt, diese Grödner Abfahrt!Dominik Paris landete jenseits der Spitzenränge. © APA/afp / MARCO BERTORELLO
Für die Azzurri gab es am Samstag kein Erfolgserlebnis. Mattia Casse, der am Freitag noch den Super-G gewinnen konnte, landete auf Platz 14 und war somit der Beste seines Teams. Für den Vorjahressieger Dominik Paris gab es dieses Mal nichts zu holen. Der Ultner fand auf der Saslong nie in den Rhythmus, weshalb er im Endranking mit mehr als einer Sekunde Rückstand den 25. Platz belegt. Christof Innerhofer sammelte als 27. noch einige Weltcuppunkte, während Florian Schieder als 44. die Punkteränge klar verpasste.
Jetzt wartet Alta Badia
Während für die Abfahrts-Stars nun eine kurze Weihnachtspause ansteht (bereits am 28. Dezember geht's in Bormio weiter), übersiedeln die Techniker nach Alta Badia. Dort geht am Sonntag der Riesentorlauf über die Bühne an, am Montag wird der Slalom ausgetragen.Profil bearbeiten
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