Super-G-Thriller: Ein Sensationsgold und das Paris-Malheur

Sechs Super-Gs wurden in der bisherigen Weltcupsaison ausgetragen. Vier davon gewann der Schweizer Überflieger Marco Odermatt, in den beiden anderen triumphierte das norwegische Kraftpaket Aleksander Aamodt Kilde. Vor dem WM-Rennen in Courchevel war also für viele Experten klar: Die Goldmedaille muss über die beiden Superstars gehen. Doch am Ende kam alles anders.

Neuer Titelträger ist nämlich der Kanadier James Crawford! Obwohl der 25-Jährige aus Toronto heuer schon zwei Mal auf einem Weltcuppodest stand (beide Male in der Abfahrt), hatte ihn niemand so richtig auf der Rechnung. Doch Crawford überraschte alle und feierte mit der Goldmedaille seinen größten Erfolg. Dieser war bisher Olympia-Bronze in der Kombi 2022.

Eine Hundertstelsekunde schneller Es war aber ein wahrer Thriller, den die Fans am Donnerstag zu sehen bekamen. Die extrem engen Abstände auf dem kurzen Super-G sorgten für mächtig Spannung. Zunächst war es Alexis Pinturault, der den bis dahin führenden Marco Odermatt von Platz 1 verdrängte und dessen Titelträume zerstörte. Die Freude des Franzosen währte aber nicht lange, denn rund eine Minute später überquerte Aleksander Aamodt Kilde die Ziellinie – mit einem Respektvorsprung von 25 Hundertstelsekunden. Angesichts der überragenden Fahrt rechneten viele damit, dass das der Gold-Auftritt war. Doch gleich anschließend warf sich Crawford auf die Strecke, der vor allem den unteren Teil genial meisterte und mit einem Vorsprung von einer läppischen Hundertstelsekunde ins Ziel kam!

Vize-Weltmeister: Aleksander Aamodt Kilde. © APA / BARBARA GINDL

Kildes Handschuhe flogen daraufhin durch den Zielraum. Nichtsdestotrotz darf er sich über seine erste WM-Medaille freuen – eigentlich unglaublich, angesichts seiner riesigen Erfolge im Weltcup. Bronze ging an Kombi-Weltmeister Pinturault, während Marco Odermatt als Vierter der große Enttäuschte des Tages war.

Spektakulärer Paris-Sturz Auch Dominik Paris hätte im Kampf um die Medaillen ein gehöriges Wörtchen mitreden können, denn nach den ersten beiden Zwischenzeiten war er auf Tuchfühlung zum Stockerl. Doch dann fuhr der couragiert auftretende Ultner ein Tor zu direkt an, wurde ausgehebelt und stürzte spektakulär (siehe eigener Bericht) . Ein ganz seltenes Ereignis, das aber offenbar glimpflich ausging. Paris fuhr selbst ins Ziel, wo er zwar noch etwas angeschlagen humpelte, aber eine größere Verletzung ausschließen konnte.

Für die Azzurri, die wegen des Todes von Elena Fanchini mit Trauerflor fuhren, gab es insgesamt ein enttäuschendes Ergebnis. Mattia Casse holte mit Platz 13 das beste Resultat, Christof Innerhofer landete auf dem 20. Rang. Der Gaiser war im oberen Teil gut unterwegs, büßte im schwierigen Schlussteil aber einiges an Zeit ein.

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Super-G-Thriller: Ein Sensationsgold und das Paris-Malheur

Dass Weltmeisterschaften ihre eigenen Regeln schreiben, ist längst bekannt und wurde am Donnerstag im Super-G der Herren einmal mehr unterstrichen. Ein Sensationsmann holte Gold, während es um Dominik Paris ein Malheur gab.

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