Startet Vinatzer künftig auch in den Speed-Disziplinen?

Die nackten Zahlen zeigen es: Sowohl im Slalom wie auch im Riesentorlauf ist Alex Vinatzer zumindest beim Auftakt in der kommenden Saison nicht in der 2. Startgruppe (sprich mit einer Nummer zwischen 8 und 15). Im Riesentorlauf ist er 16., im Slalom 18. In beiden Disziplinen fehlen ihm nur wenige Punkte, um zum &bdquo;elitären“ Kreis der Top 15 zu gehören. Wobei: Hätte Vinatzer vor Saisonbeginn jemand prophezeit, dass er in 9 von 10 Riesentorläufen in die Punkte fährt, dann hätte er sofort unterschrieben.

Zweites Kriterium: Im Slalom mauserte sich der oft ungestüm angreifende Vinatzer zum regelmäßigen &bdquo;Durchkommer“. Nur in Adelboden und in Schladming kam er nicht ins Ziel, ansonsten punktete er immer. &bdquo;In Vergangenheit fuhr ich viel zu oft totales Risiko, oft auch mit der Brechstange. Heuer setzte ich auf eine solidere Technik. So war ich imstande, wenigstens einige Punkte ins Ziel zu bringen und habe gleichzeitig Vertrauen aufgebaut. Aber nach 6 Slaloms stand ich mit nur 34 Punkten da, erst ab dann habe ich mit den Plätzen 10, 6 und 8 noch ordentliche Ergebnisse geliefert. Schade, dass ich in Adelboden, Wengen und Schladming 3 Rennen weggeschmissen habe.“

Mi t seiner Slalom-Saison ist Vinatzer nicht zufrieden. © APA/afp / JOE KLAMAR

Zumal Vinatzer weiß, wie wichtig im Slalom gute Nummern sind: &bdquo;Mit höheren Nummern ist man schnell 1,5 bis 2 Sekunden hinten, weil die Piste nicht mehr hergibt. Und weil alles sehr eng zusammen ist, haben wenige Zehntel meistens eine maximale Wirkung.“

Deswegen gibt sich der Grödner angriffslustig: &bdquo;Ich muss noch mehr Fehler minimieren, die Automatismen besser greifen.“ Einen Vorteil hat er: In der vergangenen Saison war der Österreicher Georg Kleer erstmals sein Servicemann. &bdquo;Wir mussten uns erst kennen lernen, uns aufeinander einspielen. Das fällt für die nächste Saison weg, und das ist schon einmal eine gute Basis.“

Eine hervorragende Basis hat sich Vinatzer im Riesentorlauf geschaffen. Quasi aus dem Nichts fuhr er mitten in die Weltklasse. In 9 von 10 Riesentorläufen zu punkten, konnten selbst kühnste Optimisten nicht erwarten. Obwohl er meint: &bdquo;Im Riesentorlauf ist es etwas anders als im Slalom. Hier werden Fehler auch einmal verziehen. Aber es ist schon so, dass ich diese Leistungssteigerung nicht erwarten durfte.“ Und liefert die Zielvorgabe gleich mit: &bdquo;Ich kann im Riesentorlauf auch irgendwann ganz vorne mit dabei sein. Das habe ich in Aspen mit den Plätzen 5 und 6 gezeigt.“

Thema Super-G Und auch ein anderer Aspekt war neu: Durch die Riesentorläufe und Slaloms an einem Wochenende war Vinatzer einer Doppelbelastung ausgesetzt. &bdquo;Es war neu für mich, körperlich und mental eine riesige Herausforderung. Auch da habe ich viel gelernt, das nehme ich mir mit für die Zukunft.“

Damit aber nicht genug: Der 24-Jährige will sich langsam, aber sicher auch an den Super-G herantasten. Mehr aus Spaß fährt er zu Hause die Gardenissima am kommenden Samstag mit, dann wird noch den ganzen April mit 4 Trainingsblöcken weiter trainiert. Ziel ist, irgendwann auf 500 Punkte zu kommen (heuer erreichte er 323), um dann nach den Top 30 starten zu können im Super-G. &bdquo;Natürlich nur an ausgesuchten Orten und mit genauer Planung, wo es Sinn macht.“ Aber wie es gehen könnte, machen Marco Schwarz und Loic Meillard vor.

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