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Lindsey Vonn gibt ihr Comeback. © APA / CHRISTIAN PETERSEN

St. Moritz: Alle Augen auf Lindsey Vonn

Beim Super-G-Doppel der alpinen Ski-Frauen sind am Wochenende alle Augen auf Lindsey Vonn gerichtet.

Fast sechs Jahre oder 2.127 Tage nach ihrem Rücktritt kehrt die einstige Speed-Queen im mondänen St. Moritz in den Weltcup zurück. Mit 40 Jahren ist die US-Amerikanerin entschlossen, die Grenzen zu verschieben. Eine Teilprothese im Knie lässt sie träumen.


Der letzte ihrer 82 Weltcupsiege ist schon ziemlich lange her (2018), doch die Strahlkraft der Frau mit den zwei flauschigen Kunstpelz-Bommeln auf der Haube als Markenzeichen ist geblieben. Nie hatten zweitklassige FIS-Rennen und der Start einer Vorläuferin so viel Aufmerksamkeit erregt wie zuletzt jene in Nordamerika. Nie hat ein Comeback auch so polarisiert.

Vonn musste gebetsmühlenartig betonen, dass sie ihre Rückkehr wirklich gut bedacht hat. Auf Social Media ritt sie nach teils untergriffigen Kommentaren von Ex-Konkurrentinnen und früheren Ski-Größen durchaus wortgewaltig zur Selbstverteidigung aus. Es schien ihr, als tauchte hinter jeder Ecke ein Hobby-Mediziner auf. Spezialisten indes haben wenig Bedenken, dass ihr teilweise künstliches Knie nicht halten könnte.

Vonn „wieder geflickt“

Die Konkurrenz grübelt bereits, weil Vonn behauptet, ihre chronischen Schmerzen losgeworden zu sein. „Beim Rücktritt konnte ich körperlich einfach nicht mehr. Das hat sich geändert, mein Körper ist wieder geflickt. Jetzt kann ich wieder, also will ich auch wieder“, meinte Vonn. Sie scheue sich nicht, wie früher 110 Prozent zu geben. Dass sie die Bestmarke als älteste Podestfahrerin um sechs Jahre nach oben schraubt – wohl noch nicht gleich, aber im weiteren Verlauf der Saison – wird ihr zugetraut. Dafür spricht, dass Vonn es in Beaver Creek in der Abfahrt handgestoppt bereits in die Top 10 geschafft hätte.

Lindsey Vonn gibt ihr Comeback. © APA/afp / JASON CONNOLLY


Mit Marcel Hirscher ist zum Saisonbeginn bereits eine zweite lebende Ski-Legende nach Jahren im sportlichen Ruhestand in den Weltcup zurückgekehrt. Die Tücken des Unterfangens erfuhr der 35-jährige ehemalige Dominator nach dem dritten Rennen und einem 23. Platz in Sölden als bestes Resultat auf die schmerzhafte Tour mit einem Kreuzbandriss. Ein „Genussprojekt“ dem Skifahren zuliebe, wie es Hirscher verlautete, schwebt Vonn nicht vor. Es soll mehr als ein PR-Coup sein, das nimmt man ihr auch ab. „Dabeisein ist nicht mein Ziel. Mein Plan ist ganz klar, wieder dahin zu kommen, wo ich schon einmal war“, stellte Vonn klar. „Dieses Titan-Teil im Knie funktioniert recht gut.“

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