Simon Maurberger, das verflixte Knie und ein spezielles Hobby

Mit Höhenflügen kennt sich Simon Maurberger mittlerweile recht gut aus. Im Juli dieses Jahres hat der Ahrntaler die Paragleiter-Prüfung mit Erfolg bestanden und geht seither wann immer möglich seiner neuen Leidenschaft mit dem besonderen Nervenkitzel nach. Höhenflüge hat er aber nicht nur in der Luft, sondern auch auf der Ski-Piste erlebt. Genauer gesagt in der Saison 2019/20 und – wenn man es ganz exakt ausdrücken will – am 28. Jänner 2020, als er sich vor tausenden tosenden Fans (ja, von Corona war damals noch keine Spur) auf der legendären Planai in Schladming auf Platz 5 geschwungen und somit seinen vorläufigen Karriere-Gipfel erreicht hat.

Simon Maurberger auf der Planai – und dem Weg zu seinem besten Karriereergebnis, nämlich Platz 5. © APA / ERWIN SCHERIAU

Höhenflüge und Bruchlandungen liegen im Alpinen Skifahren aber so eng beieinander wie sonst kaum irgendwo. Und so fand sich Maurberger 12 Tage später nach einem Parallel-Riesentorlauf im französischen Alpendörfchen Chamonix mit einem zerfetzten Kreuzband auf dem Krankenbett wieder. Dieses Ereignis ist mittlerweile knapp anderthalb Jahre her, doch in der Karriere des Ahrntalers waren die Nachwirkungen noch sehr lange zu spüren. Zwar stand er nach seinem Kreuzbandriss schnell wieder auf Skiern und bestritt im vergangenen Winter auch einige Weltcuprennen, doch das rechte Knie machte weiterhin derart viele Probleme, dass er die Saison frühzeitig abbrechen musste. Auch die Spritzen halfen nichts mehr &bdquo;Kurz vor Saisonstart hat mir das Knie immer wieder weh getan“, blickt der 26-Jährige zurück. &bdquo;Schlussendlich ist herausgekommen, dass der Meniskus etwas kaputt war. Mit Spritzen habe ich trotzdem versucht, noch zu fahren, irgendwann ist es aber nicht mehr gegangen“, bedauert der Technik-Spezialist. Anfang Februar musste Maurberger also erneut unters Messer, wo das kaputte Meniskus-Stück entfernt wurde. „Eigentlich hätte ich die Saison gleich abbrechen müssen. So hatte das wenig Sinn.“ Simon Maurberger Wenn er heute daran zurückdenkt, schwingt auch ein bisschen Ärger mit. &bdquo;Eigentlich hätte ich die Saison gleich abbrechen müssen. So hatte das wenig Sinn.“ Während seine Teamkollegen also das Saisonfinale inklusive Weltmeisterschaft bestritten, stand für Maurberger wieder einmal harte Reha-Arbeit an. &bdquo;Heuer war ich etwas weniger streng zu mir als noch im letzten Jahr. Denn das einzige, was hilft, ist Geduld“, meint der Pusterer, der vor allem auf dem Fahrrad etliche Kilometer abspulte. Zurzeit ist er etwa mit seiner Freundin auf Rad-Urlaub – &bdquo;da hat man zwei in eins“, muss der sympathische Skifahrer schmunzeln.

Die Reha hat sich ausgezahlt, denn mittlerweile ist er körperlich wieder zu 100 Prozent fit. &bdquo;Ende Juli habe ich mit der Mannschaft auf Skiern trainiert und konnte alles machen. Ich habe ein viel besseres Gefühl als noch im letzten Jahr“, so Maurberger, der sich zwei Ziele ins Auge gefasst hat: &bdquo;Zum Saisonstart in Sölden will ich dabei sein. Und natürlich sind auch die Olympischen Spiele ein Ziel. Wichtig ist aber, dass ich wieder schmerzfrei Skifahren kann.“ Unterwegs in luftiger Höhe Die skifreie Zeit im Frühling hatte aber rückblickend auch etwas Gutes. Denn – wie schon eingangs erwähnt – hat der 26-Jährige ein neues Hobby für sich entdeckt. &bdquo;Einige Kollegen von mir sind leidenschaftliche Paragleiter. Deshalb haben sie mir gesagt, dass das auch etwas für mich sein könnte. Im April habe ich also damit begonnen und ich muss sagen, das ist schon wirklich cool“, ist Maurberger für seine neue Passion schon Feuer und Flamme.

&bdquo;Wenn wir im Sommer ins Trainingslager gegangen sind, hatte ich meinen Gleitschirm immer mit, und wenn es sich ausging, machte ich einen Flug“, so der Ahrntaler, der ergänzt: &bdquo;Ich habe gut dreieinhalb Monate einen Kurs und anschließend eine Prüfung gemacht. Da habe ich schon ordentlich lernen müssen“, schmunzelt er. Maurberger ist also bereit für neue Höhenflüge – in der Luft, aber auch auf der Ski-Piste.

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