Ragnhild Mowinckel geht mit einem Lächeln, eine Teamkollegin ist traurig. © APA / BARBARA GINDL
„Sie hat mir alles bedeutet“: Rücktritt löst Trauer aus
Vor dem Heimweltcup in Kvitfjell hat Norwegens Vorzeigeskifahrerin Ragnhild Mowinckel ihren Rücktritt bekanntgegeben. Dieser hat bei ihrer designierten Nachfolgerin große Traurigkeit ausgelöst.
28. Februar 2024
Von: leo
Ragnhild Mowinckel ist eine Pionierin für den Damen-Skisport. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang als erste Norwegerin seit dem Jahr 1936 eine Medaille. Sowohl in der Abfahrt als auch im Riesentorlauf schnappte sie sich Silber. Heuer fuhr sie in Cortina zu ihrem ersten Abfahrtssieg im Weltcup. Die Entscheidung, nach dem Ende der laufenden Saison zurückzutreten, hatte die 31-Jährige bereits zuvor getroffen.
„Ich habe mir immer gesagt, dass ich an der Spitze zurücktreten möchte, also war es jetzt an der Zeit, es zu tun“, sagte Mowinckel gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK. Während sich die Athletin aus Molde nun auf einen neuen Lebensabschnitt (und auf ihre Hochzeit) freut, herrscht bei einer Teamkollegin große Traurigkeit. „Seitdem ich vor fünf Jahren ins Nationalteam gekommen bin, hat sie mir alles bedeutet. Sie war meine große Schwester“, erklärt Kajsa Vickhoff Lie, die im Schatten Mowinckels selbst zu einer Weltklasse-Athletin wurde und im Vorjahr in Kvitfjell als erste Norwegerin eine Weltcup-Abfahrt gewann. „Ich bin ihr einfach gefolgt und habe so viel gelernt, wie ich nur konnte.“
Lie verliert ihre Lehrmeisterin
Lie kämpfte in einem Pressegespräch daraufhin mit den Tränen, als sie gefragt wurde, wie sie die letzten Wochen mit Mowinckel verbringen werde. „Ich sollte nicht weinen. Wir werden die letzten Tage einfach genießen. Ich muss das nehmen, was sie mir beigebracht hat, und es weitergeben“, ist sich Lie ihrer neuen Rolle als neue Leaderin innerhalb der norwegischen Mannschaft bewusst.Kajsa Vickhoff Lie bedauert den Rücktritt von Ragnhild Mowinckel. © APA / BARBARA GINDL
Vor heimischer Kulisse will Mowinckel für einen krönenden Abschluss sorgen, ehe sie beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm ihre Skier endgültig in die Ecke stellen wird. „Ich glaube, die achtjährige Ragnhild wäre sehr stolz auf die 31-jährige Ragnhild. Sie hatte Träume, die wir, so glaube ich, gemeinsam erreicht haben“, lautet das Schlusswort der Norwegerin, die nicht nur wegen ihrer Erfolge in Erinnerung bleiben wird, sondern vor allem aufgrund ihrer Art, die sie zur beliebtesten Athletin im Ski-Zirkus machte.
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