Sensationsfrau entreißt Österreicherin den Heimsieg

Beim Weltcup in St. Anton am Arlberg hat sich im Super-G am Sonntag eine Sensation ereignet. Die US-Amerikanerin Lauren Macuga nutzte die sich bessernden Bedingungen aus und katapultierte sich zu ihrem ersten Weltcupsieg – ganz zum Leidwesen einer Österreicherin.

12. Januar 2025

Von: nie

„Es ist ein bisschen frustrierend“, erklärte Federica Brignone im Interview beim ORF. „Aber das ist der Skisport.“ Kurz zuvor war die Italienerin von der Österreicherin Stephanie Venier von der Spitzenposition verdrängt worden, die ÖSV-Läuferin profitierte beim Auftritt in ihrer Tiroler Heimat auch von den sich stetig bessernden Bedingungen. Der Sieg war Venier am Ende aber nicht vergönnt – mit Lauren Macuga crashte nämlich kurz darauf eine Sensationsfrau aus den USA die österreichische Party.

Am Sonntag zeigte sich der Skisport wieder einmal von seiner unberechenbaren Seite. Nach etwa 14 Läuferinnen klarte der Himmel über in St. Anton auf und sorgte auf der Karl-Schranz-Piste kurzzeitig für deutlich günstigere Verhältnisse. Für eine Top-Platzierung muss man diese aber auch erst nutzen. Macuga machte es von allen am besten und zauberte in drei von vier Abschnitten die Bestzeit in den Schnee. Somit landete die 22-Jährige aus Michigan nicht nur erstmals in ihrer jungen Laufbahn auf dem Weltcup-Podest, sondern fixierte mit einem großen Vorsprung auf Venier (+0,68 Sekunden) und Brignone (+0,92) ihren ersten Sieg.

Macuga pusht sich zum Sieg – Vonn begeistert

Weicher Schnee abseits der Ideallinie stellte die Athletinnen mehrmals vor große Probleme, bei Abweichungen büßten sie ordentlich an Tempo ein. Es war also eine Kombination aus Attacke und Geschmeidigkeit nötig – und diese ist Macuga eindrucksvoll gelungen. „Am Start wusste ich, dass ich pushen muss“, warf sie im Gespräch mit dem ORF einen Blick auf ihre Darbietung. „Ich dachte mir: 'Wenn ich es schaffen will, dass muss ich es jetzt machen.' Es war für mich angerichtet.“

Lauren Macuga hat ihren ersten Weltcupsieg eingefahren. © APA / EXPA/JOHANN GRODER

Während der Youngster im Zielraum sein Glück erst realisieren musste, legte Lindsey Vonn für die US-Girls nach. Trotz erneut schlechter Sichtverhältnisse bewegte sich die 40-jährige Altmeisterin im dritten Rennen seit ihrem Comeback mit den Top-Läuferinnen auf Augenhöhe. Im dritten Abschnitt war sie sogar die Schnellste, am Ende begeisterte die Olympiasiegerin von 2010 mit einem starken vierten Platz (+1,24).

Goggia scheidet aus

Sofia Goggia war indes mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs. Nach zwischenzeitlicher Bestzeit schied die Bergamaskin aber kurz vor dem Ziel aus. Elena Curtoni (13./+1,85) und Laura Pirovano (15./+1,91) landeten in den Top 15. Nicol Delago kam nach der dritten Zwischenzeit von der Ideallinie ab und verpasste ein Tor, ihre Schwester Nadia kämpfte hingegen mit sich selbst und reihte sich weiter hinten ein (34./+3,80).

Weiter geht es für die Damen am Dienstagabend in Flachau. Dort steht ab 17.45 Uhr der Slalom auf dem Programm, die Entscheidung fällt ab 20.45 Uhr.