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Widmet sich einem neuen Lebensabschnitt: Alice Merryweather © Social Media

„Sehe keinen Weg mehr, meine Träume zu verwirklichen“

Nur die wenigsten Athleten können jene Ziele erreichen, die sie sich als kleines Kind stecken. Die meisten müssen mit Enttäuschungen und Rückschlägen klarkommen und ihre Träume vorzeitig begraben. Das musste sich eine US-Amerikanerin nun eingestehen.

2017 machte sich Alice Merryweather auf der Ski-Bühne einen Namen, als sie Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt wurde. Sie ließ dabei hochkarätige Athletinnen wie Nicol Delago, Kira Weidle oder Nina Ortlieb hinter sich. Im Gegensatz zu ihren prominenten Mitstreiterinnen schaffte die 27-Jährige jedoch nie den Durchbruch. Grund dafür waren nicht zuletzt psychische Probleme und eine schwere Verletzung.


Nachdem sie zwei Mal in die Top-10 des Weltcups fuhr, teilte die Frau aus Massachusetts mit, dass sie an einer Essstörung leide. Als sie diesen Kampf gewann, wollte sie wieder voll angreifen. Das Schicksal meinte es mit Merryweather jedoch nicht gut, denn bei einem schweren Trainingssturz in Saaf-Fee brach sie sich das Schien- und Wadenbein und riss sich das Kreuzband und den Meniskus. Dreieinhalb Jahre musste sie warten, ehe sie im letzten September in St. Moritz wieder an den Start gehen konnte. Die Comeback-Saison verlief für Merryweather aber nicht nach Plan: Nach anhaltenden Knieschmerzen beendete sie diese im Februar, um sich einem weiteren Eingriff zu unterziehen.

Das Ende einer langen Reise

Damals sagte die US-Amerikanerin, sie wolle auf die Piste zurückkehren. Jetzt steht fest: Merryweather beendet – auch weil sie aus dem Nationalkader ausgeschlossen wurde – ihre Laufbahn. „Nach viel Traurigkeit, Überlegungen, Wut und schließlich Akzeptanz habe ich beschlossen, mich zurückzuziehen. Es bricht mir das Herz, dies zu sagen. Aber ohne die Unterstützung des US-Ski-Teams sehe ich keinen realistischen Weg, meine Weltcup- und Olympiaträume zu verwirklichen“, betont Merryweather.

Alice Merryweather hört auf. © APA / EXPA/JOHANN GRODER


Sie sei am Boden zerstört, weil sie aufgeben müsse, bevor sie ihre Ziele erreichen könnte. „Ich bin aber auch unglaublich stolz auf die Arbeit, die ich auf dem Weg dorthin geleistet habe. Und ich werde durch diesen Sport für immer ein besserer und stärkerer Mensch sein.“

Unter dem Beitrag finden sich viele Gratulationen von Kontrahentinnen und Teamkolleginnen, wie von Sofia Goggia und Mikaela Shiffrin, die schreibt: „Was für eine Reise, die du bisher gemacht hast. Und das ist erst der Anfang. Ich werde dich im Starthaus vermissen, aber ich hoffe, dich auf den Pisten zu sehen. Ich bin stolz auf dich und du inspirierst mich.“

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