Thomas Tumler hat in Beaver Creek seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. © APA / SEAN M. HAFFEY
Schweizer Dominanz auf allen Ebenen
Die Schweizer Ski-Männer sind in der alpinen WM-Saison breit aufgestellt. Selbst durch den dritten Ausfall von Super-G-Sieger Marco Odermatt in einem Weltcup-Riesentorlauf in Folge ließen sie sich den Sieg nicht nehmen, Thomas Tumler war am Sonntag in Beaver Creek mit seinem Premierenerfolg zur Stelle.
09. Dezember 2024
Von: apa/sn
Am Freitag in der Abfahrt hatte Justin Murisier ähnlich überraschend zugeschlagen. Die Österreicher ergatterten in Colorado hingegen gerade mal ihren ersten Saison-Podestplatz. Für Azzurri gab es hingegen nur Giovanni Franzoni als Lichtblick. Dominik Paris & Co. enttäuschten.
Der 32-jährige Murisier und der 35-jährigen Tumler waren bislang ohne Weltcupsieg. Beide können nun erzählen, dass es sich auszahlt, dranzubleiben. Tumler war vor vier Jahren nach Erleiden eines Bandscheibenvorfalles knapp vor dem Karriereende gewesen. „Es war eine schwierige Zeit und hat viel Energie gekostet, zurückzukommen“, erklärte der Routinier. Es habe für ihn gegolten, das Vertrauen in seine Fähigkeiten zurückzugewinnen. „Ich bin stolz, nie aufgegeben zu haben.“
Marco Odermatt und Justin Murisier jubelten in der Abfahrt. © APA/afp / JASON CONNOLLY
Der nach Lauf eins klar vorangelegene Jung-Ehemann rettete 0,12 Sek. Vorsprung auf Lucas Pinheiro Braathen ins Ziel und sprach danach von einer „unglaublich schönen Geschichte“. Dabei hatte er wohl so eine Art Vorahnung, schon als der Weltcup-Kalender 2024/25 herausgekommen war. „Ich habe da zu meiner Frau gesagt, geil, Beaver Creek gewinne ich.“ Die Motivation und den Glauben dafür hatte ihm Rang drei aus 2018 gegeben, sein erstes Karriere-Podest. „Unglaublich, es ist wie ein Traum. Ich bin mega-stolz, dass ich die Zwischenführung noch runtergebracht habe.“Odermatt: „Spezielles Wochenende“
Odermatt freute sich mit Tumler wie zwei Tage zuvor mit dem nach einer langen Verletzungsgeschichte erfolgreichen Murisier, verschmerzte so seinen saisonübergreifend dritten Riesentorlauf-Ausfall in Folge zumindest etwas leichter. „Das ist ein spezielles Wochenende mit drei Schweizer Siegen.“ Seinen eigenen Lapsus konnte sich der 27-Jährige nicht ganz erklären. „Ich habe das Set-up gewechselt und bin dann irgendwie überrascht gewesen. Es ist schnell gegangen.“ Beunruhigt sei er aber nicht, denn im Training funktioniere es super.„Das Coole ist, dass es drei verschiedene Sieger sind, das ist so stark.“ Tom Stauffer, Cheftrainer Schweiz
Der Schweizer Männer-Cheftrainer Tom Stauffer hatte jedenfalls bei der herausragenden Ausbeute nichts zu meckern: „Das Coole ist, dass es drei verschiedene Sieger sind, das ist so stark.“ Man habe in den Speed-Disziplinen noch einige weitere vielversprechende Leute, wie etwa Franjo von Allmen oder Arnau Boisset. „Sie werden kommen, sie brauchen einfach Zeit. Das dauert sicher ein, zwei Saisonen, bis sie da sind.“ Man müsse auch bedenken, dass etwa Murisier nach aktiven Jahren wegen seiner Verletzungspausen noch nicht 30 und damit im besten Alter für die Speed-Disziplinen sei.
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