L Ski Alpin

Giovanni Franzoni hat die Ski-Welt überrascht. © APA / GABRIELE FACCIOTTI/AGENCE ZOOM

Nach harter Zeit: Italiens Ski-Juwel sorgt für Gänsehaut

Der Super-G in Beaver Creek hielt zahlreiche Überraschungen parat. Eine davon war der junge Italiener Giovanni Franzoni, der nach dem Rennen völlig losgelöst war.

In Italiens Ski-Szene ist Giovanni Franzoni schon seit Jahren ein klingender Begriff, immerhin gilt er als eines der größten Talente des Stiefelstaates. Spätestens seit Samstag weiß auch die große weite Ski-Welt, wer dieser junge Mann vom Gardasee ist. Im Super-G von Beaver Creek zauberte Franzoni mit der Startnummer 39 eine Fabelfahrt in den Schnee und fuhr sensationell auf den 4. Platz. Das Podest verpasste der Azzurro, der vorher im Weltcup noch nie besser als 22. war, nur um Haaresbreite.


Es war Franzonis erste Sternstunde auf der großen Ski-Bühne. Und eine Sternstunde, die zeigt, dass der 23-Jährige eine große Zukunft vor sich hat. Davon ist man in Italien jedenfalls schon seit Jahren überzeugt. Drei Mal hat Franzoni bei Junioren-Weltmeisterschaften die Goldmedaille abgeräumt, außerdem stand er im Europacup – der zweithöchsten Rennserie – schon zehn Mal auf dem Podest. Doch zuletzt hatte der Italiener, der aus einem kleinen Dorf am Gardasee stammt, keine einfache Zeit.

Giovanni Franzoni trumpfte groß auf. © APA / CHRISTIAN PETERSEN


Im Jänner 2023 zog sich Franzoni bei der Abfahrt von Wengen eine schwere Oberschenkelverletzung zu, die seine Saison beendete. Im vergangenen Winter kam das Talent kaum auf Touren, doch nun gelang der Paukenschlag. „Vor zwei Jahren war ich schon mal nahe dran an einem solchen Resultat, doch dann kam die Verletzung und ein Jahr, in dem nichts zusammenlief“, sagt Franzoni gegenüber dem italienischen Wintersportverband.
„Das vergangene Jahr hat mich reingelegt.“ Giovanni Franzoni

Mit seinen emotionalen Worten sorgt der Italiener für Gänsehaut. „Seit zwei Jahren arbeite ich wie ein Verrückter, deshalb will ich jetzt allen, die eine schwere Zeit durchmachen, sagen: 'Arbeitet hart und glaubt an euch!'“ Der 23-Jährige ergänzt: „Ich habe mir heute gesagt: 'Du kannst es schaffen, du kannst es schaffen!' Ich bin runtergefahren und wollte aufs Podest. So wie heute habe ich mich noch nie gefühlt.“

Bei diesen Worten merkt man, dass Franzoni von seiner Leistung selbst etwas überwältigt war. „Es ist, als wäre eine große Last von meinen Schultern gefallen. Das letzte Jahr hat mich reingelegt, jetzt habe ich den Kopf frei und bin gereift. Jetzt glaube ich daran.“ Wenn das mal kein feuriger Appell für die anstehenden Rennen ist.

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH