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Simon Maurberger hat ein ganz dickes Ausrufezeichen gesetzt.

Nach Alta-Badia-Knall: Maurberger kämpft mit den Tränen

Der Slalom in Alta Badia war nicht nur ein Spektakel bis zur letzten Sekunde, sondern auch ein hochemotionales Rennen. Vor allem für einen Südtiroler Skifahrer.

Aus Alta Badia

Von:
Thomas Debelyak

Simon Maurberger fuhr in seiner Karriere schon auf Platz 5 des Weltcups. Er jubelte bei der Weltmeisterschaft 2019 im Teamevent mit Italien über eine Bronzemedaille. Er hat in seiner Laufbahn einige Spitzenresultate eingeheimst. Und dennoch wird dieser 21. Platz vom Montag in Alta Badia einen ganz speziellen Platz in seinem Gedächtnis einnehmen. Es war nämlich der Tag, an dem es Maurberger allen gezeigt hat.


Der 29-Jährige aus dem Ahrntal hat die schwierigste Zeit seiner Karriere hinter sich. Nach Jahren der Enttäuschungen und des Misserfolgs wurde er im Frühjahr dieses Jahres aus der Nationalmannschaft geworfen und musste fortan alleine zurechtkommen. Mit dem internationalen Privatteam Global Racing ist „Maubi“ in dieser Saison unterwegs – und sorgte in seinem ersten Weltcuprennen seit 323 Tagen für einen wahren Paukenschlag. Mit der Startnummer 55 fuhr er bis auf Platz 21 vor und war somit bester Azzurro. Für den Pusterer waren es die ersten Weltcuppunkte seit fast zwei Jahren.

Simon Maurberger zeigte eine starke Leistung. © ANSA / ANDREA SOLERO


Im Ziel wurde es sehr emotional. Bereits nach dem ersten Durchgang, den Maurberger unter tosendem Jubel auf Platz 22 abgeschlossen hatte, wurde er in einem TV-Interview von seinen Gefühlen übermannt. Und auch nach dem Rennen kämpfte er im Gespräch mit SportNews mit den Tränen. Allein das zeigt, wie viel Passion, wie viel Leidenschaft, wie viel Kämpferherz in diesem Teldra Burschen steckt. Und wie tief die Wunden sind, die die letzten Monate und Jahre hinterlassen haben.
„Der kleine Bub hat immer daran geglaubt.“ Simon Maurberger

„Ich möchte einfach nur Danke sagen an die Leute, die immer hinter mir gestanden sind. In den vergangenen anderthalb Jahren habe ich gesehen, auf wen ich wirklich zählen kann und auf wen nicht. Umso glücklicher bin ich, dass mich ein paar besondere Leute in guten wie in schlechten Zeiten unterstützen“, so ein emotionaler Maurberger.

Ein Schicksalsjahr

Der Ahrntaler weiß, dass es für ihn eine Alles-oder-Nichts-Saison ist. Mehr als 50.000 Euro wird ihm dieses Jahr kosten, in dem er auf eigene Faust unterwegs ist. „Da ist heute ganz viel abgefallen. Es steckt einfach so viel Arbeit dahinter. Und ich weiß, dass es ein Schicksalsjahr ist. Entweder es geht, oder ich muss es sein lassen.“ Mit diesem Erfolgserlebnis hat Maurberger viel Mut und Zuversicht getankt. Denn er sagt auch: „Der kleine Bub in mir hat immer daran geglaubt.“ Auch bei diesen Worten kämpft er mit den Tränen.

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