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Marcel Hirscher bekommt für den Weltcup eine Wildcard. © APA/afp / ROBIN UTRECHT

Harsche Kritik an der Wildcard für Hirscher

Das spektakuläre Ski-Comeback von Marcel Hirscher schlägt hohe Wellen. Dass der Neo-Niederländer einen „Freifahrtschein“ für den Weltcup bekommt, schmeckt vor allem den Schweizern gar nicht.

Weil Marcel Hirscher seit Jahren kein offizielles FIS-Skirennen mehr bestritten hat, fehlen dem achtfachen Weltcup-Gesamtsieger eigentlich die Punkte, damit er eine gute Startnummer bekommt. Doch der Skiweltverband hat eigens eine Regel geändert. Durch eine Wildcard darf Hirscher direkt nach den Top 30 starten. Beim Weltcup-Auftakt in Sölden dürfte der Salzburger deshalb mit der Startnummer 31 in das Rennen gehen.


Das sorgt bei einigen Konkurrenten für eine verärgerte Mine. Vor allem aus der Schweiz kommen kritische Töne, wie das Boulevardblatt Blick berichtet. „Für Hirscher wird eine Regel geändert, die absolut nicht fair ist“, sagt etwa Justin Murisier und fügt an: „Auch wenn mich die Regel nicht direkt betrifft, ärgert sie mich trotzdem.“ Slalom-Ass Daniel Yule kommentiert folgendermaßen: „Wenn mich jemand gefragt hätte, hätte ich nein zu dieser Wildcard gesagt.“

„Eine Ohrfeige für jeden jungen Athleten.“ Christian Leitner, Skitrainer


Harte Worte kommen aber auch aus dem eigenen Lager, wie die Kronen Zeitung berichtet. So kritisiert der Nordtiroler Skitrainer Christian Leitner, der einige Nationen im Weltcup betreute und mittlerweile eine eigene Ski-Akademie führt, die Wildcard scharf: „Eine absolute Frechheit, eine Ohrfeige für jeden jungen Athleten, der sich seinen Startplatz hart erarbeiten muss. Hirscher hat alles gewonnen, er braucht keine Almosen. Er betont ständig, dass er nicht wegen sportlichen Ambitionen, sondern wegen der Freude am Skifahren zurückkehrt.“

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