„Gustav Thöni bleibt Südtirols größter Skifahrer“

Die Streif in Kitzbühel (4 Siege), die Stelvio in Bormio (7) und der Olympiabakken (6) in Kvitfjell – 18 seiner 24 Weltcupsiege feierte Domme auf diesen 3 Strecken. Mit 35 Jahren und 329 Tagen ist er bei weitem nicht der älteste Siegesfahrer im Skizirkus, sondern ist nach Didier Cuche (er ist Rekordsieger mit 37 Jahren und 192 Tagen), Hannes Reichelt, Didier Defago, Marco Büchel, Hermann Maier und Aksel Lund Svindal &bdquo;nur“ Siebter. Mit s+ sprach Dominik Paris nach dem erfolgreichen Norwegen-Abstecher über...

...die 2 Siege und Rang 6 in der 2. Abfahrt am Samstag: &bdquo;Jo bisch norret! Dass es in 3 Rennen gleich 2 Mal klappt mit einem Sieg, ist einfach superschön. Mir gefällt diese Piste seit jeher besonders. Es hat Wellen, man muss gleiten können, taktisch gut fahren und gewissenhaft unterwegs sein, weil es einen schnell und leicht zu Fehlern verleitet. Ich habe aber offensichtlich verstanden, wie man hier herunter schnell ist.“

...die neue, alte Lockerheit des Dominik Paris: &bdquo;Es war ein extrem harziger Saisonbeginn, aber seit Neujahr ging es radikal aufwärts. Ich war zwar nicht immer konstant und habe es nicht immer umdersetzt, fehlerfrei zu bleiben. Aber der Grundspeed war nach Bormio wieder zurück. Es ist super, dass es nun wieder für Podestplätze reicht.“

Dominik Paris hat seinen Legendenstatus zementiert. © ANSA / Cornelius Poppe

...über die doch nicht unschlagbaren Schweizer: &bdquo;Was heißt unschlagbar? Man muss nur schneller Ski fahren, dann sind auch sie schlagbar. Wenn man gut drauf ist, gut fährt und es locker von der Hand und den Füßen geht, dann sind Top-Platzierungen die logische Folge. Aktuell haben gar einige Fahrer Schwierigkeiten, ihr Talent und ihre Fähigkeiten in Ergebnisse umzusetzen. Natürlich sind die Schweizer als Team top, aber wenn andere Fahrer ihre Lockerheit zurück bekommen, gleicht sich alles wieder aus.“

...über die Rückholung des alten Materials aus dem Keller: &bdquo;Das ist nicht ungewöhnlich. Wenn etwas nicht richtig funktioniert, greift man halt auf Bewährtes zurück Abfahrtsskier nehmen wir ohnehin immer die alten, weil sie einfach schneller sind als neuere Modelle. Die sind mehrere Jahre alt, sind eingefahren und müssen nur gut erhalten sein. Hier ist mein Nordica-Servicemann Sepp Zanon herausragend. Wenn es läuft, zweifelt man an allem, auch am Material, dann wird herumgetüftelt, weil alle Zweifel ausgeschlossen werden sollen.“

...über Rang 4 in der Super-G-Wertung vor dem Weltcupfinale in Sun Valley, nur 20 Zähler hinter dem Zweiten Kriechmayr: &bdquo;Es hat sich eine Riesenchance aufgetan, die Saison als zweitbester Super-G-Fahrer hinter dem Marco Odermatt zu beenden. Mal schauen, was herauskommt beim Finale in Sun Valley.“

Gustav Thöni gewann vier Mal den Gesamtweltcup. © Markus Perwanger

...über den 24. Weltcupsieg, gleich viele wie Südtirols Skilegende Gustav Thöni: &bdquo;Ich habe es noch nicht so richtig realisiert und mir auch noch noch nicht richtig Gedanken gemacht. Es ist alles noch sehr frisch. Aber es ist sehr schön und erfüllt mich mit Stolz, so etwas erreicht und geleistet zu haben. Trotzdem war und ist Gustav der größte Skifahrer aller Zeiten, den Südtirol je hervorgebracht hat. Er hat zwar gleichviele Weltcuprennen gewonnen wie ich, aber abgesehen davon hat er schon viel mehr gewonnen als ich. Er ist schon eine andere Nummer.“

...die Schwierigkeit und Herausforderung, an mehreren Tagen in Folge voll fokussiert zu bleiben: &bdquo;Es war hier bei weitem nicht so kräftezehrend, wie es beispielsweise in Bormio oder auch in Kitzbühel der Fall ist. Die Strecke ist nicht so schlagig und eisig, als dass man tags darauf nur mehr mit halbvollem Tank unterwegs sein kann. Hier in Kvitfjell muss man immer mit ganz feiner Klinge fahren, das ist nicht so kraftraubend wie auf anderen Strecken. Und: Die Nebengeräusche halten sich im Norden arg in Grenzen, sprich es ist kein Medienandrang, keine sonstigen Verpflichtungen und auch der Fanansturm war höchst überschaubar. Es war so gut wie nix los. Kein Wunder: Die zeitgleich stattfindende nordische Ski-WM in Trondheim hat bewirkt, dass nur einige Hundert Fans in den Zielraum von Kvitfjell gefunden haben.“

„Gustav Thöni hat zwar gleichviele Weltcuprennen gewonnen wie ich, aber abgesehen davon hat er schon viel mehr gewonnen.“ Dominik Paris

...über das Programm bis zum Weltcupfinale in Sun Valley: &bdquo;Ich werde jetzt nochmal einige Tage zu Hause durchschnaufen und Krafttraining machen, ehe am kommenden Samstag der Flug in die USA ansteht. Wir fliegen von Mailand nach Paris und von dort weiter nach Salt Lake City. Ich werde in Park City 2 Tage trainieren, ehe es von dort ins rund 470 km entfernte Sun Valley geht. Am 20. März ist das 1. Abfahrtstraining angesetzt, die Abfahrt ist am Samstag, 22. März, der Super-G am Sonntag, 23. März.“

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