„Meine Welt brach zusammen“: Ski-Entdeckung öffnet ihr Herz

Manche Medien schrieben von einer &bdquo;Sensation“, andere von einem &bdquo;historischen Ereignis“. Fakt ist, dass Valérie Grenier mit ihrem ersten Riesentorlauf-Sieg in Kranjska Gora Anfang Jänner endgültig zur Senkrechtstarterin dieser Saison avanciert ist. Die Kanadierin, die in Slowenien den ersten Riesentorlauf-Triumph für ihr Heimatland seit 49 Jahren holen konnte, ist endlich angekommen in der Weltspitze – zwar über Umwege, aber das ist am Ende egal.

Grenier ist ein Ski-Ass mit vielen Facetten. Sie war früher kanadische Juniorenmeisterin im Wasserski und ist auf Social Media immer wieder als Foodbloggerin aktiv. Die 26-Jährige hat aber auch eine bewegende, weil sehr steinige Karriere hinter sich. In einer Art Tagebucheintrag für Radio Canada gibt Grenier nun tiefe Einblicke in die schwierigen letzten Jahre.

Grenier feierte in Kranjska Gora ihren ersten Weltcupsieg. © AFP / PIERRE TEYSSOT

&bdquo;Als ich im Alter von sieben Jahren mit dem Rennsport begann, träumte ich von Olympia und einem Podium im Weltcup“, schreibt die Tochter einer Bauernfamilie. In der Tat lief es zunächst gut für Grenier, die sich langsam aber sicher an die Weltspitze herantastete. &bdquo;2019 war ich dem Podest so nahe wie noch nie zuvor. Ich hatte das Gefühl, dass ich kurz davor war, meinen Traum zu verwirklichen. Doch dann, am 6. Februar, brach für mich eine Welt zusammen.“

Vierfacher Knochenbruch – und plötzlich war alles anders Grund dafür war der Sturz bei einem Training für die WM in Åre. &bdquo;Ich zog mir einen Vierfachbruch im rechten Bein zu und musste der Piste ein Jahr lang fernbleiben“, so Grenier. Eine Zeit, die ihr sehr zusetzte. &bdquo;Das Warten war endlos, die Ungewissheit unerträglich. Aber ich wusste, dass ich alles tun würde, um zurückzukommen.“ Allerdings war der Weg sehr steinig. &bdquo;Als ich wieder mit dem Training begann und eine Abfahrt machte, erstarrte ich mitten auf der Piste plötzlich. Mein Körper war bereit, mein Kopf war es nicht. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Angst.“ „Ich war monatelang frustriert.“ Valérie Grenier Für Grenier begann neuerlich eine schwere Phase. Sie war nämlich immer eine begeisterte Speed-Athletin, holte in der Abfahrt und im Super-G Gold und Silber bei der Junioren-WM. Plötzlich ging in den schnellen Disziplinen aber nichts mehr. &bdquo;Ich fühlte mich nicht mehr wie ich selbst. Ich erlebte Momente der Traurigkeit und Einsamkeit wie nie zuvor. Ich verlor die Hoffnung, weil ich das Gefühl hatte, eher rückwärts als vorwärts zu gehen. Monatelang war ich frustriert“, so die Kanadierin.

Eine Neuausrichtung brachte schließlich die Wende: Grenier ließ die Abfahrt sein, bestritt nur mehr sporadisch Super-Gs und spezialisierte sich stattdessen voll und ganz auf den Riesentorlauf. Das trug heuer Früchte: In Kranjska Gora gab es den ersten Weltcupsieg, zudem stehen ihr weitere Top-Ergebnisse zu Buche. &bdquo;Die Geduld zahlte sich aus“, resümiert Valérie Grenier zufrieden. Klar ist: Mit dem Shootingstar wird auch bei der WM zu rechnen sein.

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