Sofia Goggia war nach dem Rennen hin- und hergerissen. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON
„Mein Herz weint“: Sofia Goggia ist hin- und hergerissen
Italiens Ski-Damen haben in Garmisch-Partenkirchen für die große Show gesorgt. Sofia Goggia war nach dem Rennen aber hin- und hergerissen.
25. Januar 2025
Von: det
2810 Meter ist die Kandahar-Piste in Garmisch-Partenkirchen lang, insgesamt steht jede Athletin mehr als anderthalb Minuten auf den Skiern. Und dann gibt am Ende eine einzige Hundertstelsekunde den Ausschlag zum Sieg: Federica Brignone gewann die Abfahrt mit dem geringsten aller Vorsprünge gegen ihre Landsfrau und Teamkollegin Sofia Goggia.
Während sich Brignone nach ihrem 32. Weltcupsieg überglücklich präsentierte, erlebte Sofia Goggia ein wahres Wechselbad der Gefühle. Was nicht unbedingt nur mit dem sportlichen Aspekt zu tun hatte. Als sie zum Interview mit Rai kam, waren ihre Gedanken zu allererst bei Nina Ortlieb. Die Österreicherin mit einer schlimmen Verletzungshistorie ist bei ihrer Fahrt gestürzt und hat sich den Unterschenkel gebrochen. Auf sie wartet nun die 23. Operation ihrer Karriere.
„Sie wurde von den Ski-Pisten mehr malträtiert als ich selbst.“ Sofia Goggia
„Das tut mir so leid“, sagte Goggia. „Nina hatte in ihrer Karriere schon so viel Pech. Sie wurde von den Ski-Pisten sogar mehr malträtiert als ich selbst. Erst vor einem Jahr brach sie sich das Schien- und Wadenbein, und jetzt das hier. Mein Herz weint, wenn ich das sehe“, so die emotionalen Worte von Goggia, die selbst schon viele Verletzungen überstehen musste.
Mit einer ausgekugelten Schulter auf Platz 2
Apropos Verletzungen: Auch in der Garmisch-Abfahrt lief bei Goggia nicht alles nach Plan. „Vor der vorletzten Zwischenzeit habe ich mir meine Schulter ausgekugelt“, sagt die Bergamaskin und ergänzt: „Ich wusste, dass ich ein kleines Problem an der Schulter habe. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich sie mir während des Rennens auskugeln konnte. Im Ziel war sie dann plötzlich wieder drin. Schade, denn so konnte ich mich auf den letzten Metern nicht in die Idealposition bringen.“Das Damen-Podest, von links Sofia Goggia, Federica Brignone und Corinne Suter. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON
Trotzdem sagt Goggia: „Wichtig war, dass ich meine Fahrt irgendwie ins Ziel bringen konnte.“ Am Ende wurde es für sie Platz 2, hinter Teamkollegin Federica Brignone. Über die Rivalität mit der Aostanerin sagt die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2018: „Für mich ist es ein Ansporn, immer am Ball zu bleiben und mehr und mehr zu leisten. Heute ist Federica großartig gefahren.“ Bereits am Samstag um 11 Uhr könnte das Duell der Gigantinnen in eine neue Runde gehen. Dann steht in Garmisch nämlich der Super-G der Damen an.
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