Elisa Platino: Südtirols Riesentorlauf-Hoffnung

Längst vorbei sind die Zeiten, als 5 und sogar 6 Südtirolerinnen zu den Protagonistinnen am Rettenbachferner zählten – und mit Denise Karbon 2007 gar eine Siegerin stellte. Manuela Mölgg (sie wurde 2010 und 2017 Dritte) und Karoline Pichler sind mittlerweile zurückgetreten, und es liegt nun an Elisa Platino, aus Südtiroler Sicht für Furore zu sorgen. Wobei – Platino und Sölden, das ist bisher noch keine heiße Liebe. Vor 2 Jahren wurde ihre Premiere vom Winde verweht, im Vorjahr verpasste sie die Quali als 37. um 0,9 Sekunden relativ klar.

&bdquo;Sölden ist immer sehr früh, und ich brauche meine Zeit, um richtig in Form zu kommen. Aber Form hin oder her, man muss bereit sein. Die anderen sind es ja auch“, gibt sich Platino kämpferisch. &bdquo;Die Lust auf die Rennen ist riesig. Aber ich bin auch selbstkritisch genug, um zuzugeben, dass ich noch nicht in Topform bin. Wir waren im Spätsommer einen Monat lang in Ushuaia und konnten dort gut trainieren. Aber es sind immer die Details, an denen ich feilen muss, die mir die nötige Sicherheit geben. Wenn diese fehlt, dann tue ich mich schwer, voll ans Limit zu gehen. Und dann kommen die Zehntel und Sekunden schnell zusammen, die man hinten ist.“

Zu Saisonbeginn lief es im Vorjahr nicht nach Wunsch. © Felice Calabro' / Felice Calabro'

Warum es im Vorjahr zu Beginn nicht klappte, weiß Platino auch nicht: &bdquo;Wenn ich den magischen Schlüssel hätte, würde ich ihn sofort einsetzen. Wichtig ist, dass ich mir für Sölden nicht allzu viel vornehme, sondern alles auf mich zukommen lasse und locker bleibe. Egal, wie es am Samstag geht – wir haben dann noch einen Monat Training in Levi/Finnland und dann vor den 3 Rennen in den USA und Kanada, da kann formmäßig noch viel gehen.“

Zumal Platino in den vergangenen Wochen und Monaten viel an der Technik gefeilt hat. &bdquo;Die passt jetzt, die Basis steht. Ich stehe mir noch etwas selber im Weg, weil das nötige Selbstbewusstsein und deshalb die Sicherheit fehlt. Aber Skifahren verlernt man ja nicht. Es ist nur deshalb brutal, weil es immer um Hundertstel geht.“

Neue Betreuung Ansonsten hat Platino einiges umgestellt. Vor allem was das Trockentraining, die mentale Betreuung und die Ernährung angeht. &bdquo;Ich brauchte neue Anreize, und bei Fabian Untersteiner Fellin und seiner Ehefrau Johanna fühle ich mich perfekt aufgehoben. Sie betreuen, fördern und fordern mich, wo es nur geht.“

Im nur vierköpfigen Nationalteam der Riesentorläuferinnen (mit Platino trainieren auch Ilaria Ghisalberti, Riesentalent Giorgia Collomb und Asja Zenere mit) gibt es mit Thierry Marguerettaz und Giuseppe Butelli 2 Trainer. Platino: &bdquo;Das ist schon top, zumal Lara Della Mea als Slalomfahrerin nicht immer mit uns dabei ist. 4 Athletinnen und 2 Trainer – mehr Qualität geht eigentlich nicht.“

Elisa Platino zeigte zum Ende der letzten Saison auf.

Und wie sieht es mit dem Super-G aus? Platino gibt sich bedeckt: &bdquo;Der Plan ist, diese Disziplin mehr zu forcieren und vermehrt auch dort anzugreifen. Aber ich muss noch Freundin werden mit der höheren Geschwindigkeit. Da fehlt es noch an der Überwindung“, spricht sie dort ihre größte Schwäche an.

Vorerst liegt der Fokus jedoch beim Riesentorlauf, denn: &bdquo;Wichtig ist, dass ich mich bestätige, dass ich weiterhin konstant im 2. Durchgang mit dabei bin. Ich will nicht, dass es ein Zufall war, so weit gekommen zu sein. Aber wenn der Spaß bleibt und ich unbeschwert drauflos fahren kann, kommen auch die Ergebnisse.“

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Zuerst Manuela Mölgg, dann Karoline Pichler und nun Elisa Platino: Südtirols Riesentorlauf-Spezialistinnen lassen sich seit vielen Jahren an einem Finger abzählen. Die Meranerin hat im Sommer an einigen Stellschrauben gedreht.

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