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Sie macht eine schwierige Zeit durch: Elisa Platino aus Meran. © Pentaphoto

Elisa Platino ist verzweifelt: „Eine mysteriöse Krise“

Vor einem Jahr fuhr Elisa Platino regelmäßig in die Weltcuppunkte, doch heuer durchlebt die Meranerin die vielleicht schwierigste Phase ihrer Karriere. Nach dem Weltcup-Riesentorlauf am Kronplatz ließ die 26-Jährige tief blicken.

Aus St. Vigil

Von:
Thomas Debelyak

„Eine Hundertstel hat auf den zweiten Durchgang gefehlt?“, fragt Elisa Platino im Zielraum von St. Vigil und ergänzt: „Das habe ich selbst gar nicht gewusst. Aber ja, so etwas ist dann wie Salz in der Wunde. Knapp daneben ist eben auch vorbei.“ In dem Moment huscht der Obermaiserin ein verbittertes Lächeln übers Gesicht. Ansonsten ist Platino an diesem sonnigen Tag in St. Vigil vor allem eines: Ratlos – und traurig.


Als die Meranerin nach dem Riesentorlauf auf der Erta ins Ziel kam, kämpfte sie mit den Tränen. Unter anderem Manfred Mölgg (er arbeitet mittlerweile bei der Skifirma Nordica) und Karoline Pichler (sie war in St. Vigil als Kamerafrau im Einsatz) versuchten, Platino aufzumuntern. Man sah: Die aktuelle Situation schlägt der Meranerin ordentlich aufs Gemüt.

„Ich konnte plötzlich nicht mehr Ski fahren.“ Elisa Platino

In dieser Saison lief es für Platino bisher überhaupt nicht. In den fünf Weltcuprennen schaffte es die Riesentorlauf-Spezialistin nie in den zweiten Durchgang. „Heuer war von Beginn an der Wurm drin“, erklärt Platino und ergänzt: „Ich bin im September im Trainingslager in Ushuaia auf die Skier gestiegen und konnte plötzlich nicht mehr Skifahren. Und das, obwohl ich im Sommer nichts verändert habe. Ich habe in den letzten Wochen alles probiert, aber es läuft einfach nicht. Ich kann es mir nicht erklären, auch die Trainer sind ratlos. Es ist eine mysteriöse Krise.“

Aufgeben ist keine Option

Erst vor einem Jahr – Mitte Jänner 2024 – holte die Burggräflerin in Jasna mit Platz 15 ihr bestes Karriereergebnis. Nun befindet sie sich in einer Negativspirale. Wie will sie da herauskommen? „Aufgeben ist keine Option“, sagt sie und fügt an: „Ich werde jetzt auf eigene Faust nach Deutschland reisen, um ein paar FIS-Rennen zu bestreiten.“

Dann sagt Platino entschlossen. „Ich war in meiner Karriere schon in den Top 30 der Welt, ich habe auch alle schon mal abgehängt. Es kann ja nicht sein, dass ich das Skifahren komplett verlernt habe. Irgendwann wird es wieder nach oben gehen.“ Auch in dem Moment lächelt Platino. Dieses Mal ist es kein verbittertes, sondern ein hoffnungsvolles Lachen.

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