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Alexis Monney holte sensationell den Sieg in Bormio. © APA/afp / FABRICE COFFRINI

Eine Bormio-Abfahrt mit faustdicker Überraschung

Verrückt, diese Schweizer. In der Abfahrt von Bormio haben zwei Youngsters alle anderen alt aussehen lassen. Vor allem der Sieger war eine faustdicke Überraschung.

Bormio – das ist die vielleicht schwierigste Abfahrt der Welt, die mit Cyprien Sarrazin heuer ein prominentes Opfer gefordert hatte. Hier, so möchte man meinen, zählt die Routine, die Erfahrung, die Expertise so viel wie sonst kaum irgendwo. Doch dann kommen zwei junge Schweizer daher – und stellen alles auf den Kopf. Den Sieg schnappte sich am Samstag sensationell der 24-jährige Alexis Monney, vor seinem 23-jährigen Landsmann Franjo von Allmen – ein völlig überraschender Doppelsieg der Eidgenossen.


Während man von Allmen spätestens seit der Gröden-Abfahrt auf dem Zettel haben muss (er wurde dort Zweiter), ist der Sieg von Alexis Monney eine Mega-Sensation. Der Abfahrts-Juniorenweltmeister von 2020 war im Weltcup noch nie am Podest, ja nicht mal in der Nähe davon. Vor einem Jahr in Kitzbühel wurde Monney Achter, das ist sein bis dato bestes Karriereergebnis. Und nun gelang ihm in Bormio das Rennen seines Lebens.

Monney fuhr sensationell zum Sieg. © APA/afp / FABRICE COFFRINI


Monney ging mit der Startnummer 19 auf die Stelvio-Piste, da war die Top-Gruppe bereits im Ziel. Doch alle großen Stars hatten sich bis dato am jungen Franjo von Allmen die Zähne ausgebissen, dem mit Nummer 3 vor allem im unteren Teil ein Zauberlauf gelungen war. Kein Marco Odermatt, kein Dominik Paris, kein Vincent Kriechmayr oder kein Justin Murisier kam auch nur in die Nähe des Shootingstars. Bis, ja bis sich Alexis Monney auf die Piste schwang.

Zwei Kumpels an der Spitze: Sieger Alexis Monney (rechts) und Franjo von Allmen. © APA/afp / FABRICE COFFRINI


Der junge Schweizer raste mit viel Risiko, hoher Geschwindigkeit und einer Prise jugendlicher Unbekümmertheit über die eisige und schlagige Stelvio runter, erwischte jede Schlüsselstelle perfekt und kam schließlich mit 24 Hundertstelsekunden Vorsprung ins Ziel. Dort waren seine Kollegen – allen voran der fünftplatzierte Marco Odermatt – völlig aus dem Häuschen und feierten den Sensationsmann.

Paris' schwarzer Tag, Innerhofer bester Südtiroler

Des einen Freud, des anderen Leid: Mit seiner Traumfahrt stieß Monney den Italiener Mattia Casse vom Podest runter. Bis dahin lag der Azzurro auf Platz 3. Somit komplettiert der Kanadier Cameron Alexander als Dritter das Stockerl.

Dominik Paris erlebte ein Rennen zum Vergessen. © APA/afp / FABRICE COFFRINI


Für Dominik Paris endete das Rennen in einer herben Enttäuschung. Der Ultner kam in seinem Lauf nie auf Touren, baute kaum Speed auf, fuhr nicht sauber und landete am Ende mit fast drei Sekunden Rückstand auf dem 31. Platz. Für den König von Bormio, der auf der Stelvio schon sieben Rennen gewinnen konnte, ist das eine Watschn.

Auch Florian Schieder hatte auf der Stelvio zu kämpfen, reihte sich einen Platz hinter Paris ein und verpasste ebenfalls die Punkteränge. Dafür setzte Christof Innerhofer ein Ausrufezeichen: Der 40-Jährige fuhr mit einer couragierten Fahrt auf Rang 18 und war somit bester Südtiroler. Für den Gaiser ist es das beste Ergebnis in dieser Saison.

Am Sonntag steht in Bormio noch ein Super-G an. Los geht's um 11.30 Uhr, mit dem SportNews-Liveticker verpassen Sie wie immer nichts.

Abfahrt in Bormio

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