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Matteo Canins aus dem Gadertal ist ein Ski-Kämpfer. © Pentaphoto

Ein wahres Ski-Kämpferherz aus Südtirol

Fernab des Weltcups ist am vergangenen Wochenende ein Südtiroler ins Rampenlicht gefahren. Seine Geschichte ist die eines wahren Kämpfers.

Matteo Canins, 26-jähriger Skifahrer aus St. Kassian im Gadertal, gewann am Sonntag in Berchtesgaden den Europacup-Slalom – und somit sein erstes Rennen in der zweithöchsten Ski-Rennserie. „Ich habe mich riesig darüber gefreut“, meint Canins im Gespräch mit SportNews. „In den letzten Jahren musste ich sehr viel kämpfen, es war nicht immer leicht. Doch jetzt haben sich all die Mühen und Strapazen gelohnt.“


Was Canins damit meint: Im Gegensatz zu vielen anderen Ski-Assen war der Gadertaler in seiner Karriere nur selten in der Nationalmannschaft, sondern kämpfte sich alleine durch. „Ich war früher in der Jugend-Nationalmannschaft, bin da aber in jungem Alter rausgeflogen“, so Canins, dem zu jener Zeit körperliche Probleme zu schaffen machten. „Ich hatte rätselhafte Adduktoren-Probleme. Ich konnte teilweise nicht mehr gehen und schlafen. Da fragte ich mich nicht nur ein mal: 'Macht das alles noch Sinn, oder soll ich hinschmeißen?'“

Hier strahlt Canins vom Siegerpodest.


Canins entschied sich, weiterzumachen, ließ dafür aber den Riesentorlauf weg und konzentrierte sich nur mehr auf den Slalom. „Ich habe immer wieder Resultate erzielt, die mir gezeigt haben, dass ich es drauf habe, dass ich schnell bin. Deshalb habe ich auch immer an mich geglaubt.“ Vergangene Saison wurde der Südtiroler wieder in die Nationalmannschaft aufgenommen, nach nur einem Jahr kam aber das neuerliche Aus. Davon ließ sich Canins nicht unterbringen und machte auf eigene Faust und mithilfe der Finanzsportgruppe weiter – so wie in den Jahren zuvor. Das bedeutet auch, dass er sich seine Skier selbst präpariert und einen beträchtlichen finanziellen Aufwand stemmen muss.
„Mein großer Traum ist es, im Weltcup am Podest zu stehen.“ Matteo Canins

Nun belohnt sich der 26-Jährige immer wieder selbst. Im Europacup fuhr Canins in diesem Winter einige starke Rennen und krönte sich am Sonntag mit dem Sieg in Berchtesgaden. Jetzt darf der Technik-Spezialist auch bei den „Großen“ ran: Am Sonntag geht Canins im Weltcup-Slalom von Kitzbühel an den Start, am darauf folgenden Mittwoch ist der in Schladming im Einsatz.

„Mein großer Traum ist es – wie für jeden Skifahrer – irgendwann im Weltcup am Podest zu stehen“, sagt Canins und fügt an: „Jetzt aber will ich erst einmal den Sprung in die Weltcup-Punkteränge schaffen. Das ist mein Ziel.“ Vielleicht klappt es ja schon in diesen Tagen. Die Form und das Kämpferherz würden bei Canins jedenfalls stimmen.

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