Ein Ski-Pechvogel zieht die Reißleine: „Ich höre auf“

Skifahren und Verletzungen – das ist leider eine häufige Kombination. Es gibt aber Ski-Asse, die trotzdem vergleichsweise glimpflich durch ihre Laufbahn kommen. Und es gibt Athleten wie Brice Roger, die das Verletzungspech quasi an den Skischuhen kleben haben. Nun hat der 32-jährige Franzose schweren Herzens einen Entschluss gefasst und seine Karriere beendet.

Roger war ein begnadeter Speed-Spezialist, der es in seinen 106 Weltcup-Einsätzen zwei Mal aufs Podest geschafft hat. Beide Male waren außergewöhnlich: 2015 stand er im französischen Meribel als Dritter des Super-Gs am Stockerl und durfte so in seiner Heimat jubeln. 2018 fuhr er in Kvitfjell ebenfalls als Dritter aufs Super-G-Podest – mit der Besonderheit, dass er in diesem Rennen mit der Startnummer 49 (!) an den Start gegangen war.

Zwei Kreuzbandrisse in einem Jahr Dass es nicht zu mehr Top-Ergebnissen gereicht hat, lag auch am großen Verletzungspech. Mit 17 Jahren zog sich Roger erstmals eine Verletzung im rechten Knie zu, die ihm anderthalb Saisonen kostete. 2014 wurde er für die Olympischen Spiele in Sotschi nominiert, kam aber im Abfahrtstraining zu Sturz – Diagnose Kreuzbandriss im rechten Knie. Danach blieb der Skifahrer aus Bourg-Saint-Maurice einige Saisonen von größeren Verletzungen verschont, ehe es ihn im Jahr 2021 knüppeldick erwischte. Zwei Mal binnen weniger Monate riss er sich im rechten Knie das Kreuzband. Das war schlussendlich zu viel, denn seitdem hat Roger kein Rennen mehr bestritten. Nun zieht er die Reißleine. „Mein David, du bist und bleibst immer in meinem Herzen eingraviert.“ Brice Roger zu seinem verstorbenen Teamkollegen David Poisson &bdquo;Ich höre auf. Mein Körper sagt Stopp“, schrieb der Franzose in einem langen Statement auf Social Media. &bdquo;Meine Knie sind zu stark beschädigt und trotz aller Willenskraft werde ich es nicht schaffen, wieder mein früheres Niveau zu erreichen. Sowohl physisch als auch auf den Skiern.“

Roger blickt auf eine bewegende Karriere zurück. &bdquo;Ich hatte das riesige Glück, meine Leidenschaft in einer tollen Gruppe, meiner zweiten Familie, ausleben zu dürfen. Ich werde euch schrecklich vermissen, aber ich werde euer größter Fan bleiben. Wir haben tragische, aber auch unvergessliche Momente erlebt, die uns noch enger zusammengeschweißt haben.“

Danach dankte Brice Roger all seinen Weggefährten, ehe er das Posting mit emotionalen Worten abschließt. &bdquo;Mein David, du bist und bleibst immer in meinem Herzen eingraviert. Ich denke die ganze Zeit an dich.“ Damit gedenkt Roger seinem ehemaligen Teamkollegen David Poisson, der 2017 bei einem Trainingssturz in Kanada tödlich verunglückt ist.

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