Albert Popov konnte sein Glück kaum fassen. © APA/afp / PIERRE TEYSSOT
Die Ski-Welt staunt: Bulgarische Sensation in Madonna
Tausende Zuschauer, grelles Scheinwerferlicht und viel Neuschnee: Beim legendären Slalom-Klassiker in Madonna di Campiglio war alles angerichtet für die großen Ski-Stars. Diese staunten nicht schlecht, als sie am Ende von einem Nebendarsteller aus Bulgarien auf der perfekten Bühne völlig in den Schatten gestellt wurden.
08. Januar 2025
Von: fop
Der Sieger von Madonna di Campiglio heißt Albert Popov! Der Mann ist 27 Jahre alt, stammt aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia und stand bislang nur ein einziges Mal als Dritter vor zwei Jahren in Palisades Tahoe auf dem Podest. Jetzt bejubelt er in der Trentiner Ski-Hochburg vor den Augen von Italiens Ski-Legende Alberto Tomba seinen ersten Weltcupsieg.
„Ich bin stolz auf mich, auf mein Team und meine Familie. Das haben wir alles zusammen geschafft“, strahlte Popov im Siegerinterview, „das ist das schönste Gefühl, das es gibt.“
Erster Bulgarien-Sieg seit exakt 45 Jahren
Der Außenseiter krallte sich den ersten bulgarischen Weltcupsieg seit exakt 45 Jahren. Petar Popangelov holte am 8. Jänner 1980 in Lenggries den bis dato einzigen Erfolg des osteuropäischen Landes in der Ski-Königsklasse.„Das ist das schönste Gefühl, das es gibt.“ Albert Popov
Popov legte in Madonna im zweiten Lauf einen famosen Auftritt hin und raste vom achten Platz aufs Siegertreppchen. Selbst das Schweizer Slalom-Ass Loic Meillard musste sich mit 44 Hundertstel Rückstand geschlagen geben. Hinter ihm belegte Samuel Kolega aus Kroatien den dritten Rang. Der Halbzeitführende Norweger Atle Lie McGrath schaffte es nicht ins Ziel.
Blamage für Italien
Einen rabenschwarzen Abend erlebten die Azzurri im Scheinwerferlicht von Madonna di Campiglio. Mit dem Trentiner Routinier Stefano Gross konnte sich lediglich ein Italiener beim Heimrennen für den zweiten Lauf qualifizieren und auch dieser kam am Ende nicht über Platz 21 hinaus.Alex Vinatzer musste in den sauren Apfel beißen.
Besonders bitter aus Südtiroler Sicht: Mit Alex Vinatzer hatten die Azzurri ein richtig heißes Eisen im Feuer. Der Grödner zauberte im ersten Durchgang im oberen Streckenteil eine Bestzeit in den Schnee, hielt sich in der Folge auf Top-5-Kurs, ehe er kurz vor Schluss einfädelte und schließlich disqualifiziert wurde ( hier lesen Sie die Einzelheiten). Ebenfalls nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnten sich Tobias Kastlunger (37.) und Simon Maurberger (38.), die beträchtliche Rückstände anhäuften.
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